SNN doppelt mit New York Radio Awards ausgezeichnet

NYfNormalerweise versorgt die SNN GmbH als Dienstleister im Hintergrund Radiosender in ganz Deutschland mit Programmberatung, Nachrichten, Musikplanung und On Air Marketing. Bei der Vergabe der diesjährigen New York Radio Awards steht SNN selbst in erster Reihe. Erstmals im deutschsprachigen Raum gehen gleich zwei Awards nicht an einen Radiosender, sondern an einen Radio-Dienstleister: Für die On Air Promotion Texte in der Kategorie „Best Writing“ und für die redaktionelle Umsetzung des ersten deutschen Fußballradios 90elf in der Kategorie „Best Online Sports Programm“. Die New York Radio Awards werden jährlich vergeben – in diesem Jahr sind rund 50 Teilnehmer des internationalen Wettbewerb für ihre Arbeit geehrt worden. Der 1957 ins Leben gerufene Award gilt als wichtigste Auszeichnung im Radiobereich weltweit. RADIOSZENE hat mit SNN Geschäftsführer Matthias Pfaff (32) zum Doppelerfolg gesprochen.

RADIOSZENE: Herzlichen Glückwunsch zu den beiden Awards für SNN. Was freut Sie persönlich mehr: „Best Online Sports Programm“ für 90elf oder die Auszeichnung „Best Writing“?

Pfaff: Beide Awards freuen mich vor allem als Bestätigung für die Arbeit unserer Mitarbeiter. Natürlich sind wir davon ausgegangen, dass wir in der Kategorie „Best Online Sports Programm“ mit 90elf wohl ganz gute Karten haben könnten. Die Konkurrenz ist hier schließlich überschaubar. Umso mehr freut es mich daher, dass wir mit dem Award für „Best Writing“ in unserem eigentlichen Kerngeschäft Markenentwicklung und Ableitung in On Air Marketing-Texte ausgezeichnet wurden. Das erste Mal in den letzten zehn Jahren übrigens, dass hier wieder ein deutscher Wettbewerbs-Teilnehmer gewonnen hat.

RADIOSZENE: Welche Begründung gab es von der Jury?

Pfaff: Bisher sind erst einmal sämtliche Preisträger veröffentlicht worden. Mal sehen ob da noch eine ausführliche Begründung kommt. Wir sind in Sachen New York Radio Award Gewinner auch „Ersttäter“.

RADIOSZENE: Und als Eigeneinschätzung?

Pfaff: Die Markenarbeit, mit der wir am Wettbewerb teilgenommen haben, ist ja inzwischen rund ein Jahr alt. Damals war es im Privatradio ein fast schon experimenteller Ansatz für ein neues Programm: eine von Produktmerkmalen und -vorteilen unabhängige Markenstrategie, diese runtergebrochen von den On Air Marketing-Texten bis zur Auswahl von Sprechern, Ansprache, Produktionssounds etc. und unterhaltsam umgesetzt. Heute wissen wir, dass dieser Weg gerade für Kunden außerhalb des Mainstreams eine echte Erfolgschance ist. Dies zeigt auch die starke Performance der Marke „Radio BOB!“, die dem gleichen Geist folgt und ebenso wie der Wettbewerbsbeitrag von SNN kreiert wurde. On Air Marketing kann sehr unterhaltsam sein und – abseits von Holzhammerkommunikation, die taktisch auch mal notwenig sein kann – einen Teil der Nutzungsmotivation ausmachen.

RADIOSZENE: On Air Marketing als zentraler Grund, einen Sender zu hören? Bisher dachten wir eher an Musik, Moderation oder Nachrichten.

Matthias Pfaff - Geschäftsführer SNN
Matthias Pfaff ,Geschäftsführer SNN

Pfaff: Klar, von einem in seinen Grundbausteinen stimmigen und professionell gemachten Produkt gehen wir doch aber mal aus. Egal ob Sie sich Radio, Autos oder Zigaretten anschauen – wenn Produkte immer ähnlicher werden und auf der Produktebene kaum noch sinnvoll zu kommunizierende Differenzierung möglich ist, dann ist es die Marke, die den Unterschied macht. Im Zweifel ist es die Marke, die den Konsument dazu bringt, sich – wie im Fall des BMW Mini Coopers – für ein technisch durchschnittliches Auto zu einem überdurchschnittlich hohen Preis zu entscheiden. Alles Marke und die Ableitung ihrer Werte in Form von Oberflächendesigns, Spaltmaße oder dem richtigen Sound beim Türenschließen. Dagegen ist es im Radio doch recht überschaubar. In einem ersten Schritt reicht es schon, sich damit zu beschäftigen für welche Werte und Aussagen die Radiomarke steht. „Mehr 80er“, „Die meiste Musik“ oder „Der beste Musikmix“ sind gefragte Radio-Produktmerkmale, genauso wie „weniger Verbrauch“, „12 Airbags“ oder „Klimaanlage serienmäßig“ bei Autos – als Markenwerte taugen sie allerdings wenig.

RADIOSZENE: Wo wird die Reise – auch mit Blick auf die im September wieder startende Media-Analyse – hingehen?

Pfaff: Eine treibende Frage für viele reichweitenstarke AC-Sender, die im Vergleich zu ihren Rekordreichweiten Anfang der 2000er in jeder neuen Befragungswelle immer wieder ein bisschen abgeben, wird sein: Können wir den Trend stoppen? Neben Markenarbeit ist das vor allem ein Thema der Inhalte – über alle Kanäle. Wohl dem, der noch kreative, redaktionell geschulte Mitarbeiter hat, die abseits von Gewinnspiel-Payoffs unterhaltsame Inhalte produzieren können. Hier wird es wohl früher oder später zu einem Kampf um die Talente kommen – oder man bedient sich eines externen Dienstleisters, der wie wir rare Spezialisten unterschiedlichster Gebiete bündelt und damit mehreren Kunden zu einem fairen Preis zugänglich machen kann. Ein kleiner Sender wie sunshine live, für den wir gerade – nach 12 Jahren Konstanz – den gesamten akustischen Markenrelaunch realisiert haben, hätte sich das Leistungspaket anders wahrscheinlich nicht leisten können.

RADIOSZENE: Aktuell wird überall in Deutschland an den Programmen gearbeitet – was konkret wird kommen?

Pfaff: Traditionell geben sich die Programmmacher in diesem Punkt vor der Start der Media-Analyse ja sehr bedeckt – auf Produktebene könnte ich mir vorstellen, dass im AC-Bereich das „meiste Musik“-Thema mit gekürzten Songs wahrscheinlich noch in anderen Märkten als Bayern und Berlin mal vorbeischaut. Aus Markensicht wird SNN für bestehende und neue Kunden in Nord- und Nordostdeutschland noch ein paar spannende Sachen umsetzen.

Download:
Das von SNN realisierte neue Jinglepaket von Sunshine Live (5MB, mp3)

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