Sender der BCS ohne Programmchef

BCSUwe Schneider ist seit Freitag vergangener Woche nicht mehr Programmchef der Stadtradiokette (Radio Leipzig, Radio Dresden usw.) und Hitradio RTL. Diese Meldung schwappte gestern vom Dresdner Ammonhof nach Leipzig.

„Nach elf Jahren kreativer Zusammenarbeit sind wir uns nicht mehr einig geworden über den künftigen Weg der Sender“, begründet Tino Utassy, Geschäftsführer der BCS Broadcast Sachsen die Vertragsauflösung. Die BCS ist Programmanbieter der Rundfunkstationen. Gesellschafter der BCS sind die Studio-Gong-Gruppe, die Neue Welle und die RTL Group. Mit eben diesen Gesellschaftern und Utassy sei sich Schneider am Ende nicht mehr einig geworden. „Das lief über einen Zeitraum von etwa zwei Monaten, die Entscheidung fiel dann vergangene Woche“, so Utassy. Mit der aktuellen Marktforschung oder der Mediaanalyse hätte die Entscheidung aber nichts zu tun. „Im Gegenteil, das Jahr ist für die BCS ganz ordentlich verlaufen“, sagt der Geschäftsführer.

Uwe Schneider selbst ist enttäuscht: „Das ist eine rein politische Entscheidung und absolut unnütz.“ Schneider war erst im Oktober 2008 als Nachfolger von Klaus Vorbrodt zum Programmchef von Hitradio RTL berufen worden. Erste Handlung war eine Formatänderung auf Adult Contemporary (AC, aktuelle Hits für Erwachsene), auf das außer R.SA alle sächsischen Privatradios setzen. Dem vorausgegangen war eine Hörerumfrage mit 180 000 Teilnehmern.

Auswirkungen auf das laufende Programm habe die Entlassung Schneiders derzeit nicht. „Ich bin jetzt erstmal kommissarisch Programmchef. Die nächsten Wochen werden wir uns auf Nachfolgersuche geben. Aktuell gibt es noch niemanden, den wir im Blick haben“, erklärt Utassy.

Von Daniel Große

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