Ukraine-Krieg, angespannte Wirtschaftslage, Inflation und düstere Aussichten für die Energieverbraucher drücken weiter auf das Werbeklima in Deutschland. So investierten die Werbetreibenden im September besorgniserregende 10,7 Prozent weniger in Spendings als im Vorjahresmonat 2021. Massiv betroffen von dieser Entwicklung war erneut die Radiobranche, für das ein Minus von 9,8 Prozent gemessen wurde. Dies geht aus dem gerade veröffentlichten Report von The Nielsen Company (Germany) hervor. Demnach errechnete das Hamburger Werbestatistikunternehmen für die Gattung Radio bescheidene Bruttoerlöse von 186.890 Tsd. Euro (September 2021: 207.147 Tsd. Euro).
Im Vergleich zu 2021 verbleibt dem Hörfunk bei den kumulierten Gesamtumsätzen (für die ersten neun Monate 2022) immerhin noch ein (schwindendes) Plus von 3,3 Prozent! Insgesamt erwirtschaftete Hörfunk in diesem Zeitraum 1.334.163 Tsd. Euro.
Die mauen Zahlen aus dem September sind Spiegel eines allgemein äußerst schwachen Werbeklimas. Unter dem Strich erwirtschafteten die gemessenen Werbeträger über alle Medienbereiche hinweg rund 3.334.796 Tsd. Euro (September 2021: 3.736.397 Tsd. Euro). Zweistellige Verluste schrieben im September die Medienbereiche Fernsehen (-10,5 %), Online (-12,0 %), Werbesendungen (-24,2 %) sowie die Zeitungen (-11,9 Prozent).
Medienklasse | September 2022 (Tsd. Euro) | September 2021 (Tsd. Euro) | Veränderung in % |
---|---|---|---|
Gesamtmarkt | 3.334.796 | 3.736.397 | -10,7 |
Fernsehen | 1.674.219 | 1.871.670 | -10,5 |
703.238 | 776.247 | -9,4 | |
Werbesendungen | 157.371 | 207.571 | -24,2 |
Online | 358.061 | 407.012 | -12,0 |
Publikumszeitschriften | 263.199 | 276.823 | -4,9 |
Radio | 186.890 | 207.147 | -9,8 |
Out-of-Home | 249.342 | 262.864 | -5,1 |
Kino | 5.674 | 3.886 | +46,0 |
Zeitungen | 440.039 | 499.425 | -11,9 |
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