Fast 800.000 Verkäufe, zehn Wochen auf Platz eins, unzählige Coverversionen von Santiano bis Saltatio Mortis: An „Wellerman“ führte dieses Jahr einfach nichts vorbei. Der Ohrwurm des schottischen Ex-Postboten Nathan Evans (Bild li.) toppt nun auch die Offiziellen Deutschen Single-Jahrescharts 2021, ermittelt von GfK Entertainment – und tritt in die Fußstapfen von „Blinding Lights“ (The Weeknd), das 2020 abräumte. Die weiteren Top-Positionen holen der diesjährige Sommerhit „Bad Habits“ (Ed Sheeran, zwei), die Dance-Nummern „The Business“ (Tiësto, drei) und „Friday“ (Riton & Nightcrawlers feat. Mufasa & Hypeman, vier) sowie „Save Your Tears“ vom abermals prominent vertretenen The Weeknd (fünf).
Nathan Evans zu seinem Erfolg: „Ich kann es nicht glauben. Alles, was im letzten Jahr passiert ist, war einfach überwältigend und hat mein Leben verändert. Und das Jahr so zu beenden, ist einfach verrückt, so richtig kann ich das alles immer noch nicht glauben. Danke an alle, die mich in diesem Jahr so unterstützt haben. Ich kann es kaum erwarten zu sehen, was die Zukunft bringen wird!“
Beliebtester deutschsprachiger Titel ist „Madonna“
Bereits zum fünften Mal in Folge stellen Bausa & Apache 207 den beliebtesten deutschsprachigen Titel des Jahres. Nachdem sich Bausa („Was du Liebe nennst“) 2017 und 2018 durchsetzte und Apache 207 („Roller“) in den Folgejahren gewann, räumen die HipHopper nun gemeinsam mit „Madonna“ auf Rang elf ab. Insgesamt besteht über ein Viertel der Top 100 aus deutschsprachigen Songs und beinahe die Hälfte aus national produzierten Tracks. Stärkster weiblicher Act ist US-Newcomerin Olivia Rodrigo, die auf den Positionen zehn („Good 4 U“) und 26 („Drivers License“) überzeugt.
Album-Jahrescharts: ABBA vor Helene Fischer
Das Rennen um die Spitze der Album-Jahrescharts entscheiden ABBA mit großem Vorsprung für sich. Ihr Comeback-Werk „Voyage“ stand drei Wochen an der Spitze und damit länger als jede andere Platte in 2021. Insgesamt wurde das Album alleine hierzulande schon über 400.000 Mal verkauft. Entsprechend begeistert bedankt sich das Quartett auch bei seinen deutschen Fans: „Wir sind überrascht und sehr glücklich. Wir haben Schnappatmung!“.
Helene Fischer ist an zweiter Stelle der Jahresauswertung ganz im „Rausch“. Hinter dem Schlager-Superstar notieren die 2020er-Abräumer AC/DC („Power Up“, drei) sowie zwei weitere Rockbands, nämlich Die Ärzte („Dunkel“, vier) und Iron Maiden („Senjutsu“, sechs). Nach nur drei Verkaufswochen landet die britische Sängerin Adele („30“) auf einem beachtlichen siebten Platz.
Musik „Made in Germany“ gefragt
Die höchstplatzierten Vertreter der Genres Volkstümliche Musik, HipHop, Electro und Soundtrack sind Santiano („Wenn die Kälte kommt“, fünf), Kontra K („Aus dem Licht in den Schatten zurück“, zehn), Schiller („Epic“, 57) und „The Greatest Showman“ (85). Insgesamt zeichnen deutschsprachige Künstler für mehr als die Hälfte, national produzierte Acts sogar für zwei Drittel aller Top 100-Produktionen verantwortlich.
Die Offiziellen Deutschen Charts werden von GfK Entertainment ermittelt. Sie decken 90 Prozent aller Musikverkäufe ab und sind das zentrale Erfolgsbarometer für Industrie, Medien und Musikfans. Basis der Hitlisten sind die Verkaufs- bzw. Nutzungsdaten von 2.800 Händlern sämtlicher Absatzwege. Dazu zählen der stationäre Handel, E-Commerce-Anbieter, Download-Portale und Musik-Streaming-Plattformen.