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Thomas Kabke-Sommer: „Radio machen ohne Radiolizenz“

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Wie die Zukunft des Radios aussieht, wurde in den vergangenen Jahren schon oft diskutiert. DAB+ wird da meist als Antwort auf das Auslaufmodell UKW genannt. Warum Deutschlands Radiomacher sich aber vor allem für Online-Audio begeistern, liegt am vorhandenen Rückkanal.

Thomas Kabke-Sommer (Bild: Crossplan Deutschland)
Thomas Kabke-Sommer (Bild: Crossplan Deutschland)

Den Vorteil, alle im Rahmen der DSGVO möglichen Daten abzufragen, macht sich Crossplan Deutschland zur Nutze, mit denen klassische Radiosender den derzeitigen Online-Audio-Boom auch zusätzlich monetarisieren können. Wie das genau funktioniert, fragte RADIOSZENE-Chefredakteur Ulrich Köring letzten Monat Thomas Kabke-Sommer. Er ist Gründungsgeschäftsführer dieses Unternehmens, das digitale Zielgruppensegmente aus digitalen Spuren der Online Audio-Nutzer auf Radio-Streams entwickelt.

Einige Zitate aus dem dreiviertelstündigen Interview: 

„Ich glaube, Musikstreamingdienste – auch YouTube Music ist schon extrem erfolgreich – werden den Radiosendern einige Nutzer streitig machen, weil sie im Grunde die Möglichkeit haben, Radio zu machen ohne Radiolizenz.“

„Der schwerste Brocken für Radiosender ist, denjenigen zu binden, der noch nicht eine Erfahrung mit einer der großen Radiomarken erlebt hat und sich mit seinen Social Media-Freunden über Spotify austauscht.“

„Die Neue Osnabrücker Zeitung transkribiert im Monat 30.000 Artikel mittels Text-to-Speech Technologie und produziert pro Tag soviel Audio-Content wie drei landesweite Radiosender zusammen. Sie bildet damit einen weiteren Radiosender ohne Radiolizenz. 2022 will die NOZ übrigens zielgruppenadäquate Musikstreams dazu anbieten. – Also: der Markt wird enger.“

„Ob DAB+, UKW oder Online-Audio das Rennen macht, entscheidet allein der Nutzer, wenn nicht die Politik vorher eingreift.“

„Die Funktionalität bei Clubhouse, Twitter Spaces oder Greenroom liegt vor allem darin, Menschen in der Plattform zu halten, wobei es auf jede Minute ankommt. Es wird aber keine Plattform geben, die sich alleine durchsetzt.“

Hier gibt es das RADIOSZENE-Interview mit Thomas Kabke-Sommer in voller Länge:

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