UKW-Sender in Mittenwald wird aus wirtschaftlichen Gründen abgeschaltet

Karwendel (Bild: Digitalradio Deutschland e.V.)Die öffentlich-rechtlichen und privaten Radiosender in Mittenwald sind künftig über alternative Frequenzen zu empfangen. Der lokale UKW-Füllsender wird aus wirtschaftlichen Gründen zum 30. Juni stillgelegt. Über die Frequenzen des Herzogstands können die betroffenen Programme Radio Oberland, ANTENNE BAYERN sowie die Wellen des Bayerischen Rundfunks (BAYERN 1, Bayern 2, BAYERN 3, BR-KLASSIK und B5 aktuell) auch weiterhin auf UKW-Radiogeräten empfangen werden.

Die Region Mittenwald ist bereits heute sehr gut über DAB+ versorgt. Die UKW-Grundversorgung bleibt über den Sender Herzogstand nahezu unverändert erhalten. Schon wegen der vielen neuen, nur digital empfangbaren Programme empfiehlt sich die Nutzung eines digitaltauglichen Radios. Seit Ende letzten Jahres ist außerdem in Neuwagen und bei stationären Radiogeräten für den Neuverkauf die Ausstattung mit Digitalempfang gesetzlich vorgeschrieben.

Die Umstellungen im Überblick

Antenne Bayern Bayern1 Bayern2 Bayern3 BR-Klassik B5 Aktuell R. Oberland
DAB+ 11 D 11 D 11 D 11 D 11 D 11 D 7 A
UKW 102,0 MHz 88,1 MHz 97,0 MHz 91,0 MHz 104,1 MHz 87,6 MHz 104,6 MHz

Insgesamt können ab sofort bis zu 42 Radioprogramme digital empfangen werden.

Kovac Felix 600x400ANTENNE BAYERN-Geschäftsführer Felix Kovac betont: „In der Region Mittenwald erreicht ANTENNE BAYERN alle Hörerinnen und Hörer stationär und mobil: via DAB+, IP-basiert sowie über die bestehende UKW-Grundversorgung. Der weitere Betrieb des lokalen UKW-Füllsenders wäre wirtschaftlich nicht mehr vertretbar. Die regionale UKW-Grundversorgung ist dank besserer Empfangsgeräte gegeben, die langfristige Transformation zum digitalen Empfang via DAB+ auf dem Weg. Insofern tragen wir in der Konstellation von Mittenwald die gemeinsame Entscheidung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) sowie der öffentlich-rechtlichen und privaten lokalen Rundfunksender mit.“

Bayerischer Rundfunk München Funkhaus (Bild: ©BR)
Bayerischer Rundfunk München Funkhaus (Bild: ©BR)

Helwin Lesch aus der BR-Produktions- und Technikdirektion dazu: „DAB+ nimmt immer stärker an Fahrt auf: Die landesweiten und regionalen Sendernetze sind in Bayern hervorragend ausgebaut und versorgen die Bevölkerung mit einer großen Vielfalt aus lokalen, regionalen und landesweiten digitalen Programmangeboten. Allein der Bayerische Rundfunk bietet mit fünf zusätzlichen Programmen, unter anderem BR Heimat, BR Schlager oder Puls über DAB+ mehr Radio als je zuvor. Um den Sparvorgaben der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten) für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk Folge zu leisten, müssen wir auch in der UKW-Verbreitung beginnen dort zu sparen, wo es aktuell noch ohne gravierende Empfangseinbußen für unser Publikum möglich ist. Den Investitionen der letzten Jahre in neue digitale Sendernetze und dem Ausbau unseres Programmangebots wird auf diese Weise Rechnung getragen. Auftrag und Ziel bleibt weiterhin eine flächendeckende Grundversorgung unserer Angebote.“

Siegfried Schneider 20rundSiegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM): „Der zunehmende Markterfolg von DAB+ zeigt, dass der eingeschlagene Weg in Bayern zielführend war und ist. DAB+ hat sich am Markt etabliert und ist nicht mehr wegzudenken. In den nächsten Jahren erreichen wir hinsichtlich der Geräteausstattung und Nutzung den Gleichstand zwischen DAB+ und UKW.“

Die öffentlich-rechtlichen und privaten Sender informieren zum künftigen Empfang der Radioprogramme über DAB+ und UKW für die Region Mittenwald gemeinsam auf www.dabplus.de/mittenwald.

Quelle: Bayerischer Rundfunk, ANTENNE BAYERN

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