Neuer Anlauf bei DAB-Einführung

DABDie auf Eis gelegten Fördergelder für terrestrisches digitales Radio werden wieder freigegeben. Das hat die KEF, die Kommission zur Feststellung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten vergangenen Freitag einstimmig beschlossen. Die Projektmittel sollen allerdings nur dann fließen, wenn die ARD einige Voraussetzungen erfüllt.

Eine Bedingung ist die gemeinsame Nutzung des bundesweiten Multiplex durch Deutschlandradio und private Hörfunkveranstalter. Zudem soll die ARD auf ihre kostspieligen Mittel, Lang- und Kurzwellensender verzichten. Bei der KEF Sitzung im September soll die ARD konkrete Aussagen zu Abschaltungen der AM Sender treffen. Einige ARD-Anstalten, wie etwa der Südwestrundfunk oder Radio Bremen, haben ihre Mittelwellensender bereits abgeschaltet

Die KEF will mit der nunmehrigen Entscheidung dem terrestrischen digitalen Rundfunk in Deutschland einen Neustart ermöglichen. 2008 hatte sie, nachdem bereits rund 180 Millionen Euro investiert worden sind, die Einführung von DAB praktisch für gescheitert erklärt. DAB sei in Deutschland auch nach über zehn Jahren öffentlicher Förderung nicht in ausreichendem Maße akzeptiert worden, so die Begründung der KEF damals.

Dr. Gerd Bauer (Hörfunkbeauftragten der DLM)
Dr. Gerd Bauer (Hörfunkbeauftragten der DLM)

Jetzt gibt man sich wieder Zuversichtlich. Mit DAB+ soll ein Neustart gelingen. Der Hörfunkbeauftragte der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, Dr. Gerd Bauer, nach der Entscheidung der KEF am Freitag: „“Die Landesmedienanstalten wollten in Bezug auf einen erfolgreichen Neustart von Digitalradio in Deutschland immer zweierlei: eine gemeinsame Nutzung des bundesweiten Multiplex durch Deutschlandradio und private Hörfunkveranstalter ebenso wie eine digitale Hörfunkzukunft, in der bundesweite neben regionalen Angeboten verbreitet werden. Beides wird durch die heutige Beschlussfassung der KEF ermöglicht. Insoweit ist der heutige Tag ein guter Tag für die Digitalisierung des Rundfunks in Deutschland“.