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rbb rüstet sich für die Zukunft

RBBDer Rundfunkrat des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) hat sich auf seiner heutigen Sitzung (24. Juni) mit Zukunftsszenarien des Senders befasst. Anlass ist die Prognose des ARD-Vorsitzenden Peter Boudgoust, nach der sich die ARD bis zum Jahr 2020 auf 15 Prozent geringere Gebühreneinnahmen einstellen muss. Das würde für den rbb 47 Millionen Euro weniger pro Jahr bedeuten.

Im Auftrag der Geschäftsleitung hat eine hausinterne Strategiegruppe untersucht, wie der rbb auf die möglichen Gebührenrückgänge reagieren kann. Berechnungen ergaben, dass sich der Sender bei 47 Millionen Euro Mindereinnahmen pro Jahr nur noch ein reduziertes Programmangebot leisten könnte. Unter anderem könnten die Fernseh-Eigenproduktionen und die Zulieferungen zur ARD nicht mehr im bisherigen Umfang aufrecht erhalten werden. Die Zahl der Radiowellen würde von derzeit sechs auf vier sinken. Die beiden Informationssendungen für Berlin und Brandenburg um 19.30 Uhr blieben bestehen.

Das reduzierte Programmangebot würde auch Einsparungen in den Bereichen Produktion und Verwaltung mit sich bringen. Die Strategiegruppe empfiehlt der Geschäftsleitung zudem, die Strukturen des rbb zu prüfen sowie weitere Kooperationen innerhalb der ARD anzustreben. Gelängen hier signifikante Spareffekte, könnte das rbb-Programm in größerem Umfang von Einschnitten verschont bleiben.

rbb-Rundfunkratsvorsitzender Hans Helmut Prinzler: „Der rbb beschäftigt sich bereits heute mit einer Lage, die in mittlerer Zukunft eintreten könnte. Der Rundfunkrat schätzt diese Weitsicht und wird die Geschäftsleitung darin unterstützen, möglichst viel Programm zu erhalten.“

Intendantin Dagmar Reim: „Ich danke der Strategiegruppe für ihre exzellente Arbeit. Der rbb ist der erste Sender der ARD, der sich so tiefgreifend mit Zukunftsszenarien befasst. Wir werden alles dafür tun, dass diese Szenarien nie Wirklichkeit werden. Noch wissen wir nicht, wie sich das neue Gebührenmodell und ein von uns angestrebter Strukturausgleich innerhalb der ARD auf die wirtschaftliche Situation des rbb auswirken. Es bleibt aber genügend Zeit, sich auf jede denkbare Situation vorzubereiten. Bis Ende 2012 ist der rbb solide finanziert und kann Programmkürzungen vermeiden.“

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XPLR: MEDIA Radio-Report