Domradio: Schluss mit DAB – Rückzug ins Stammquartier

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Das Kölner Domradio verlässt DAB in NRW. Mit dem Ende des Pilotprojektes im Dezember war dem Sender die Digital-Lizenz noch einmal bis Ende Juni verlängert worden. Da aber der WDR für den Ausbau der Regionalisierung nun endgültig die vom Domradio genutzten CUs in seinem Mux zurückfordert – ohne dass die neuen NRW-DAB-Kanäle zur Verfügung stehen-, zieht sich der Kölner Bistumssender von DAB zurück. Die UKW-Frequenz in Köln-Stadt wie auch DAB in Berlin und Brandenburg bleiben erhalten .

Norbert Feldhoff (Bild: ©domradio)
Norbert Feldhoff (Bild: ©domradio)

On air promotet Domradio derzeit massiv andere Verbreitungswege wie Handy-App, Radioportale oder Smartspeakersysteme. Fraglich bleibt, ob damit die großen Anteile älterer Hörer weiter zu erreichen sein werden. Ein eingefleischter Domradio-Fan amüsierte sich über etwas holprige Versuche, in einem Kollegen-Talk nach „Feuerzangenbowle“-Methode zu erläutern ,“Wat is’n App?“

Innovative Wege beschreitet Domradio auch mit seinem Nachtprogramm. Seit Dezember laufen zwischen 23 und 6 Uhr Lesungen aus allen Evangelien des Neuen Testamentes. Zwei Sprecher und Kölns Kardinal Rainer Woelki wechseln sich als Vortragende ab. Unterbrochen wird nur durch geistliche Musik, die vom Domorganisten Winfried Bönig komponiert, auf der Orgel der Kathedrale gespielt und aufgenommen wurde.

Blick in das Studio von Domradio
Blick in das Studio von Domradio

Nach Abschluß der Bauarbeiten im Stammquartier „Domforum“ wird der Sender im Sommer dorthin zurückziehen. Das Gebäude gegenüber dem Hauptportal des Domes wird bis August grundsaniert. Domradio ist bis dann noch übergangsweise im sog.Kurienhaus untergebracht. Dieses Nachbargebäude des Römisch-Germanischen Museums wird nach dem Auszug des Domradios abgerissen, um einer Neugestaltung des Kölner Dom-Umfeldes Platz zu machen.

XPLR: MEDIA Radio-Report