Privatsender starten Kampagne gegen neues ORF-Gesetz

VOEP-ORF2Österreichs private Radio- und TV-Sender starten heute eine gemeinsame große Promotionaktion. Zu gewinnen gibt es für die Hörer und Seher 13.000 Euro! Das ist – laut der Kampagne – so viel, wie ORF Boss Alexander Wrabetz in einem Monat verdient.

Mit dieser frechen Promotion wollen die Privatsender nicht nur den ORF-Boss etwas ärgern, sondern vor allem auf ihre Unterschriftenaktion gegen das neue ORF-Gesetz aufmerksam machen. Sie möchten möglichst viele Unterschriften in möglichst kurzer Zeit sammeln. Denn die Zeit drängt. Bereits diesen Donnerstag befasst sich der Verfassungsausschuss im Nationalrat mit dem ORF-Gesetz.

Was die heimischen Sender am neuen ORF-Gesetz besonders stört, sind die zusätzlichen Gebührengelder in der Höhe von rund 160 Millionen Euro und die geplante Ausdehnung der Werbezeiten. Sogar regionale TV Werbung im Rahmen der Sendung „Bundesland Heute“ steht im Raum. Für die Radio- und TV Sender in den Bundesländern ist aber gerade der regionale Werbemarkt die wichtigste Einnahmequelle. Sie fürchten um ihre Existenz.

Als „verantwortungslos und extrem marktgefährdend“ hat der VÖP deshalb die Pläne der rot/schwarzen Regierung bezeichnet. „Der ORF ist mit 530 Millionen Euro Gebühren für 2010 fürstlich ausgestattet. Das ist mehr als doppelt so viel wie alle Privatsender zusammen an Werbeeinnahmen haben“, so Corinna Drumm, Geschäftsführerin des VÖP.

Statt noch mehr Geld und Werbezeiten fordert der VÖP, die Präzisierung des öffentlich-rechtlichen Kernauftrages, ein Verbot von Product Placement in sämtlichen ORF-Programmen und langfristig sogar die Reduktion von Werbemöglichkeiten und effektive Sanktionsmöglichkeiten der KommAustria bei Verstößen des ORF.

Mit möglichst vielen Unterschriften will man diesen Forderungen Nachdruck verleihen. Unterschreiben kann man die Petition der Privatsender hier: http://www.nein-zum-orf-gesetz.at/

Werner Reichel

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Petition gegen ORF-Gesetz
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