Webmedienmonitor Schweiz auf den Swiss Radio Days 2019 präsentiert
Viel Positives im Schweizer Webmedienmarkt: Die rund 600 Angebote haben sich professionalisiert und die Nutzerzahlen sind deutlich gestiegen. Mehr als die Hälfte des Schweizer Radio-/Audio- sowie TV-/Video-Konsums findet heute bereits im Internet statt. Auch die Zahlungsbereitschaft der Nutzer sowie das Interesse für Webmedien im Werbemarkt sind gewachsen.
Dies sind Ergebnisse aus dem «Webmedienmonitor 2019», der im Auftrag des Bundesamtes für Kommunikation BAKOM durch Goldmedia erstellt wurde. Die Studie zum Schweizer Onlineaudio- und Onlinevideo-Markt basiert auf einer umfangreichen Befragung von Webmedien-Anbietern und -Nutzern im Juni/Juli 2019.
Knapp 600 Webmedien-Angebote in der Schweiz
Das Angebotsspektrum ist mit insgesamt 593 Onlineaudio- und Onlinevideo-Angeboten von 261 Anbietern inhaltlich und sprachlich äusserst vielfältig. Besonders stark vertreten sind klassische Medienmarken: Rund zwei Drittel der 440 Onlineaudio-Angebote stammen von UKW/DAB+-Radiomarken. Im Onlinevideo-Bereich kommt mehr als die Hälfte (56%) aus dem Fernseh-, Radio- oder Printmarkt.
Gegenüber der Vorgängerstudie 2017 hat sich der Webmedienmarkt weiter professionalisiert: Kleinere «Hobby-Anbieter» sind auf reichweitenstarke Social-Media-Plattformen gewechselt. Die Attraktivität für die Werbebranche ist gestiegen und entsprechend positiv sind die Prognosen der Anbieter: Sie rechnen für den Onlineaudio-Bereich bis 2021 mit einem jährlichen Werbewachstum von 18 Prozent, bei Onlinevideo sogar um 49 Prozent.
Nutzung und Zahlungsbereitschaft gestiegen
Bereits 56 Prozent der TV-/Video-Nutzung sowie 54 Prozent der Radio-/Audio-Nutzung finden in der Schweiz heute im Internet statt. Die beliebtesten Angebote der Onlineaudio-Nutzer sind Simulcast-Streams der UKW-Sender sowie Musikstreaming-Dienste. Im Video-Segment sind vor allem Live-TV-Programme der TV-Sender sowie kostenlose Videoportale populär.
Parallel wächst aber auch die Zahlungsbereitschaft für Medieninhalte im Internet. Schon mehr als ein Drittel der Schweizer Onliner nutzt (zumindest gelegentlich) kostenpflichtige Onlineaudio-Angebote, bei den 16- bis 29-Jährigen sind es bereits knapp die Hälfte (48%). Noch stärker ist dieser Trend im Onlinevideo-Segment. Hier nutzen mehr als die Hälfte und bei den 16- bis 29-Jährigen sogar bereits zwei Drittel der Befragten kostenpflichtige Onlinevideo-Plattformen.
Viel Potenzial für Wachstum
Die Wachstumsprognosen der Webmedien-Branche sind überwiegend positiv. Befragt nach den künftigen Markttreibern, nennen die Audio-Anbieter vor allem Audio-Streaming im Auto und In-Car-Entertainment-Systeme. Auch bei Smart Speakern, der Personalisierung der Angebote und Podcasts sehen sie viel Entwicklungspotenzial für die Branche.
Als wichtigste Zukunftsthemen im Schweizer Onlinevideo-Markt gelten innovative Formate, Interaktivität der Inhalte, aber auch 5G und Influencer-Marketing.
Quelle: Webmedienmonitor 2019
Im Auftrag des Bundesamtes für Kommunikation BAKOM führte die Berliner Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia zum zweiten Mal eine Studie über die Onlineaudio- und Onlinevideo-Angebote in der Schweiz durch. Sie knüpft an die 2017 durchgeführte Erhebung an und zeigt die Entwicklungen des schnell wachsenden Marktes für Onlineaudio- und Onlinevideo-Medien in der Schweiz. Die Marktstudie erfasst Angebotszahlen, Nutzungswerte, zahlreiche ökonomische Faktoren und beschreibt Potenziale und Entwicklungslinien.
Die Studie basiert auf einer standardisierten Online-Befragung unter allen Schweizer Onlineaudio- und Onlinevideo-Anbietern, einer qualitativen Befragung unter wichtigen Marktteilnehmern wie Verbänden, Vermarktern etc. und erstmals auch einer standardisierten Online-Befragung unter Schweizer Onlineaudio- und Onlinevideo-Nutzern. Studien- und Befragungszeitraum ist Juni bis Juli 2019.
Im Webmedienmonitor 2019 wurden alle aktiven Angebote erfasst, bei denen Radio-/Onlineaudio bzw. eigene oder lizensierte Onlinevideo-Inhalte zentrales Merkmal sind, linear oder auf Abruf bereitgestellt werden (Ausnahme: reine Download-Shops, bei den Musik/Filme/Videos käuflich erworben werden kann, zählen nicht dazu), browser-basiert oder via mobiler App abgerufen werden können und die sich an ein Schweizer Zielpublikum richten bzw. bei denen der Anbieter seinen Sitz in der Schweiz hat (Einhaltung rechtlicher Standards vorausgesetzt).