Fixiert auf die vielen hundert öffentlichen-rechtlichen und privaten Programme, oder die vielschichtige digitale Radiowelt, verlieren die meisten professionellen Beobachter den Blick auf eine recht aktive nicht-kommerzielle Radiolandschaft – die ganz offenbar weiter auf engagierte Macher und Hörer bauen kann. Und, die in vielen Regionen als elementarer Bestandteil der regionalen Medien- und Kulturszene verankert ist. Wie etwa Radio Dreyeckland in Freiburg/Breisgau und Südbaden.
Das Radioprojekt wurde 1977 als Radio Verte Fessenheim gegründet und ist damit das älteste Freie Radio Deutschlands. Die erste Sendung dauerte zwölf Minuten und wurde am 4. Juni 1977 ausgestrahlt. Es war der bekannteste politische Piratensender im deutschsprachigen Raum. In 1981 wurde das Projekt in Radio Dreyeckland umbenannt, das grenzüberschreitend im Dreiländereck Schweiz, Frankreich, Deutschland sendete und aus dem Widerstand gegen die drei Atomkraftwerke Fessenheim, Wyhl und Kaiseraugst entstanden war. Was folgte, war ein langer Kampf um die Sache – und gegen die Ermittlungsbehörden, die dem noch immer illegalen Sendebetrieb den Garaus machen wollten.
Seit 1988 sendet Radio Dreyeckland mit offizieller Lizenz der baden-württembergischen Landesmedienanstalt. Nach Lösung anfänglicher Finanzierungsprobleme, das Programm ist komplett werbefrei, ist der Sender im In- und Ausland seither so etwas wie ein Leuchtturm und Vorbild für zahlreiche weitere nicht-kommerzielle Radioprojekte.
RADIOSZENE-Mitarbeiter Michael Schmich sprach mit Radio Dreyeckland-Sprecher Fabian Kienert über Programm, Entwicklung und Ziele dieses in der Region einzigartigen Projektes.
„Wir rennen keiner Quote hinterher, so dass bei uns auch Platz für Beiträge und Musik ist, die sich von den gängigen Formaten anderer Sender unterscheiden“
RADIOSZENE: Radio Dreyeckland ging als erstes Freies Radio in Deutschland auf Sendung – in der Frühphase als eine Art Piratenradio, seit 1988 sendet das Programm mit einer Lizenz der baden-württembergischen Landesmedienanstalt. An wen richtet sich Ihr Angebot?
Fabian Kienert: Wir sind ein sehr vielfältiges Radio. Unser Angebot richtet sich an ganz unterschiedliche Zielgruppen. Es gibt viele Hörer*innen, die weder mit den Privatradios, noch mit den öffentlich-rechtlichen Sendern vollumfänglich glücklich sind. Diesen Hörer*innen bieten wir eine Ergänzung oder auch eine Alternative. Bei uns gibt es keine nervigen Werbepausen. Wir rennen keiner Quote hinterher, so dass bei uns auch Platz für Beiträge und Musik ist, die sich von den gängigen Formaten anderer Sender unterscheiden. Sehr wichtig ist uns auch, dass wir uns nicht nur an die deutschsprachige Mehrheitsgesellschaft richten, sondern auch für zahlreiche migrantische Communities eine Sende- und Hörplattform bieten. Das spiegelt sich auch in den zahlreichen Sendungen in anderen Sprachen wieder.
RADIOSZENE: Wie groß ist das Sendegebiet?
Fabian Kienert: Unser UKW-Sendegebiet reicht in etwa von Basel bis Offenburg. Deshalb legen wir natürlich einen politisch, kulturellen Schwerpunkt auf das Dreiländereck. Da uns der Blick über den Tellerrand aber am Herzen liegt, bleiben wir keinesfalls auf das Dreyeckland beschränkt. Per Internetlivestream sind wir ja auch in der ganzen Welt, zumindest dort, wo es einen Internetanschluss gibt, empfangbar.
RADIOSZENE: Wer sind die Organisatoren des Senders, wie finanzieren Sie sich, wie viele Mitarbeiter stemmen den Sendebetrieb?
Fabian Kienert: Eine Gruppe aus Festangestellten in Teilzeit und Honorarkräften stellt sicher, dass der Radiobetrieb und das Programm läuft. Die Inhalte gestalten etwa 150, zumeist ehrenamtliche, Mitarbeiter*innen. Radio Dreyeckland finanziert sich aus dem kleinen Teil der Rundfunkgebühren, der in Baden-Württemberg den freien Radios zu Gute kommt. Ein wichtiger Teil der Finanzierung stemmt der RDL Freund_innenkreis, in dem über 1.000 Unterstützer*innen Mitglied sind. Zudem werden in mühevoller Arbeit immer wieder Projektgelder eingeworben.
RADIOSZENE: Wie viele Stunden an moderiertem Programm senden Sie täglich?
Fabian Kienert: Bei uns ist das Programm von 6.00 Uhr morgens bis 24.00 Uhr oder sogar bis 1.00 Uhr nachts moderiert. Die Nachtstunden bekommen unsere Hörer*innen zusammengestellte Playlists zu hören.
RADIOSZENE: Beschreiben Sie uns Ihr Konzept. Auf dem Programmplan ist eine große Zahl an Sendungen mit einer schier unendlichen Themenbreite gelistet …
Fabian Kienert: Als freies Radio ist unser Anspruch denjenigen eine Stimme zu geben, die ansonsten in der Gesellschaft eher nicht gehört werden. Bei uns hört ihr auch Bands abseits des Mainstreams, die sonst keine Chance hätten, Sendezeit im Radio zu bekommen. Beiträge jenseits der Kurzformate haben die Chance auch mal tiefgreifender in ein Thema einzusteigen. Politische und gesellschaftliche Themen nehmen bei uns großen Raum ein. Unser Anspruch ist es auch, möglichst kritisch an unsere Themen heranzugehen. Es ist weniger ein Programm, das im Hintergrund dudeln kann, sondern eines, bei dem man aufmerksam zuhören sollte.
„Als freies Radio ist unser Anspruch denjenigen eine Stimme zu geben, die ansonsten in der Gesellschaft eher nicht gehört werden“
RADIOSZENE: Darf jede Sendeidee, jeder Moderator auf Sendung? Wer entscheidet darüber?
Fabian Kienert: Unser Programm ist sehr vielfältig und wir sind offen für zahlreiche Sendeideen. Allerdings darf bei uns nicht jedeR auf Sendung. Wir sind kein Bürgerradio, wo jedeR mitmachen kann, egal welche politische Richtung sie oder er zugehört. Wer bei uns mitmachen will, muss sich an einen Minimalkonsens halten. Unsere Grundsätze orientieren sich an den 9 „Antis“: – Antisexismus – Antirassismus, – Antifaschismus, – Antimilitarismus, – Antikapitalismus, – Antiklerikalismus, – Antiimperialismus, – Antinationalismus, – Anti-Antisemitismus. Rechte Gesinnung, die die universellen Menschenrechte verschiedenen Personengruppen absprechen will, hat bei uns keinen Platz. Über diese inhaltlichen Grundpfeiler hinaus achten wir auch darauf, dass jede Sendung eine ausreichende Qualität und ein tragfähiges Konzept besitzt. Wer eine Idee für eine Sendung hat, stellt diese zunächst in der Redaktionsvollversammlung vor und erstellt eine oder mehrere Probesendungen.
RADIOSZENE: Haben Sie in Zeiten von Webradios, gewachsener medialer Möglichkeiten und -ablenkung keine Probleme ausreichend engagierte Mitarbeiter zu finden?
Fabian Kienert: Nein, unsere Infrastruktur mit mehreren Studios und die Möglichkeit, eben nicht zwischen den vielen Stimmen im World Wide Web unterzugehen, sondern über UKW (zukünftig hoffentlich – auch – über DAB+) zu senden, scheint immer noch attraktiv zu sein. Außerdem ist Radio Dreyeckland eine ‚Institution‘ in Freiburg und Umgebung, es hat aufgrund seiner Geschichte einen Namen. Unsere Praktika sind sehr beliebt und es gibt immer wieder Interessierte, die gerne eine Musiksendung machen wollen. Die Lage in einer Unistadt bringt es natürlich mit sich, dass einige Sendungsmachende eine gewisse Zeit sehr engagiert sind und dann dem Radio aufgrund von der Beendigung des Studiums, Beginn einer Arbeit oder Wechsel der Stadt, wieder verloren gehen. Immer wieder fallen so gute Mitarbeiter*innen weg. Allerdings kommen immer wieder auch neue Leute zu uns, die frischen Wind in den Laden bringen. Einigen bietet Radio Dreyeckland auch die Möglichkeit, die gute Ausbildung zu nutzen, um dann zu Sendern zu wechseln, die in Sachen Bezahlung andere Chancen eröffnen, als wir es können. Erst letztes Jahr haben zwei unserer langjährigen Redakteure, die mittlerweile für den NDR arbeiten, den Deutschen Radiopreis in der Kategorie „beste Reportage“ gewonnen. Sie waren an den Recherchen zu den Paradise Papers beteiligt. Das zeigt, dass bei uns immer wieder tolle Leute senden und unterstreicht auch, wie gut die Radioausbildung bei uns ist.
„Erst letztes Jahr haben zwei unserer langjährigen Redakteure, die mittlerweile für den NDR arbeiten, den Deutschen Radiopreis in der Kategorie ‚Beste Reportage‘ gewonnen“
RADIOSZENE: Gibt es Zahlen wie viele und welche Menschen Radio Dreyecklandhören?
Fabian Kienert: Genaue Zahlen haben wir leider nicht. Unsere Zwei-Wochenreichweite beträgt laut Erhebungen bis zu 45.000 Hörer*innen. Der Verbreitungsweg über das Internet ist dabei nicht mit einbezogen, wird aber natürlich immer wichtiger.
RADIOSZENE: Freiburg ist Studentenstadt, ist ökologisch und sozial besonders geprägt. Kommt Ihnen der Charakter der Stadt beim Hörverhalten entgegen?
Fabian Kienert: Auf jeden Fall kommt uns entgegen, dass Freiburg noch immer eine sehr aktive Zivilgesellschaft hat. Die Stadtgesellschaft mischt sich ein, macht Veranstaltungen und Demonstrationen über die wir dann berichten können. Es ist immer etwas los, was auch zur Lebendigkeit von Radio Dreyeckland beiträgt. Die aktive Zivilgesellschaft sorgt ebenfalls dafür, dass zahlreiche Gruppen bei uns selber ihre Sendung machen. Bei uns gibt es eine Sendung von Amnesty International, eine Umweltsendung, ein Bleiberechtsradio, eine Sendung des Chaos Computer Clubs, eine Psychatrische Station sendet bei uns etc. So entstehen Inhalte, die für zahlreiche verschiedene Zielgruppen spannend sind.
RADIOSZENE: Die Breite der angebotenen Musikstile und -sendungen dürfte einzigartig in Deutschland sein. Welche Facetten kommen zu Gehör, wer gestaltet sie?
Fabian Kienert: Unsere Redakteur*innen haben jeweils ihren eigenen Musikgeschmack und gestalten entsprechend ihre Sendungen. Insgesamt ist uns aber wichtig, Musik abseits des Mainstream und der Charts zu spielen, Frauenstimmen gleichberechtigt einzusetzen und weniger bekannte Bands eine Plattform zu bieten.
Unsere Musikkoordination bereitet hierfür auch immer ganz aktuelle Musik verschiedenster Genres auf, woraus wir schöpfen können. Insgesamt gibt es etwa 50 sehr unterschiedliche Musiksendungen.
RADIOSZENE: Mit welcher Musikauswahl gestalten Sie die Radio Dreyeckland-Morgensendung oder die Tagesmagazine?
Fabian Kienert: Auch hier haben die Redakteur*innen jeweils ihren eigenen Musikgeschmack und gestalten entsprechend ihre Sendungen. Oftmals werden auch Bands gespielt, die zeitnah einen Auftritt in Freiburg haben.
RADIOSZENE: Mit welche redaktionellen Themen bestücken Sie beispielsweise die Morgensendung? Wie intensiv gehen Sie hier auf das politische, gesellschaftliche und kulturelle Leben in der Stadt beziehungsweise der Region ein?
Fabian Kienert: Es gibt Themen, wo unsere Redaktionssitzung beschließt: Darüber müssen wir auf jeden Fall berichten. Ansonsten sind unsere Redakteur*innen relativ frei in der Themenwahl. In allen Morgen- und Mittagssendungen gibt es einen Veranstaltungskalender für den jeweiligen Tag zu hören und wir interviewen viele Referent*innen, die am Tag oder in der Woche Vorträge in Freiburg halten. Auch die Geschehnisse im Freiburger Gemeinderat verfolgen wir regelmäßig. Gerade in der Lokalberichterstattung kommt unser Bemühen um eine kritische Berichterstattung zum Ausdruck, weil wir hierbei oft das einzige Medium sind, das den Finger in eine Wunde legt.
„Mit 25 Sendungen in 17 Sprachen gibt es bei uns das größte mehrsprachige Programm im deutschsprachigen Raum“
RADIOSZENE: Auf dem Sendeplan finden sich auch eine große Zahl an fremdsprachlichen Sendungen. Wer gestaltet diese Angebote, welche Inhalte sind darin zu hören?
Fabian Kienert: Mit 25 Sendungen in 17 Sprachen gibt es bei uns das größte mehrsprachige Programm im deutschsprachigen Raum. Fast alle Sendungen werden von Migrant*innen gestaltet. Die Inhalte sind sehr verschieden: Es gibt Sendungen, die zeitgleich zur Legalisierung von Radio Dreyeckland entstanden sind. Bei manchen steht „Folklore“ im Mittelpunkt, andere orientieren sich an „Gastarbeiter*innen“. Es gibt viele kritische, politische Sendungen (zum Beispiel persisch, brasilianisch, russisch und so weiter) und transkulturelle und mehrsprachige Programme. Raices Nomades sind auch tatsächlich interkontinental und senden auch in Chile. In vielen Programmen wird auch die aktuelle deutsche und lokale Migrationpolitik besprochen und kritisiert.
RADIOSZENE: Wie stark haben sich der Sendebetrieb und die Inhalte über die Jahre verändert? Welche Lernprozesse mussten die Verantwortlichen durchlaufen?
Fabian Kienert: Radio Dreyeckland ist 1977 als Piratenradio unter dem Namen ‚Radio Verte Fessenheim‘ (Radio Grünes Fessenheim) entstanden. Anfänglich stand der Widerstand gegen das damals geplante Atomkraftwerk Wyhl im Fokus. Es kamen aber schnell auch andere Inhalte hinzu. In den 80er Jahren war Freiburg eines der Zentren der Hausbesetzer*innenbewegung und das RDL-Programm stark von dieser Thematik beeinflusst.
Radio Dreyeckland war immer auch Abbild der linken Bewegungen. Eine zunehmende Schwäche der außerparlamentarischen Linken spielt somit auch für die Lebendigkeit von unserem Radiosender eine Rolle. Letztlich führt auch der Wandel der Arbeitswelt und auch kleiner werdende Zeitbudgets von Studierenden durch die Umstellung des Studiensystem auf Bachelor und Master dazu, dass es nicht leichter wird, Menschen zu finden, die neben ihren Sendungen sich auch noch in den Selbstverwaltungsstrukturen einbringen. Ein Lernprozess ist sicher auch, dass es auch im Freien Radio notwendig sein kann, gewisse Leistungen zumindest minimal zu entlohnen, um mehr Menschen die Chance zu bieten, sich regelmäßig zu engagieren und somit auch die Qualität der gesendeten Inhalte hochzuhalten.
RADIOSZENE: Wie machen Sie im Sendegebiet auf das Angebot von Radio Dreyeckland aufmerksam?
Fabian Kienert: Radio Dreyeckland verfügt als ältestes freies Radio immer noch über eine hohe Bekanntheit. Diese versuchen wir durch eine regelmäßige Begleitung des aktuellen Kultur-, Musik- und Politikprogramms in der Region noch auszubauen. Wir sind immer wieder Medienpartner bei Veranstaltungen, machen auf unser Programm durch ein monatliches Programmheft aufmerksam, das in etlichen Freiburger Bars, Kneipen und Kultureinrichtungen ausliegt und versuchen auch durch Flyer und Aufkleber unsere Präsenz in der Stadt auszubauen. Zudem entwickelt sich unsere Homepage immer mehr zu einem wichtigen Informationsplattform für das Sendegebiet.
RADIOSZENE: In Baden-Württemberg sendet inzwischen ja eine ganze Reihe von nicht-kommerziellen Radios. Machen da nicht auch Kooperationen Sinn? Wie sieht die Zusammenarbeit unter den Sendern aus?
Fabian Kienert: Es gibt einen gemeinsamen Verband der baden-württembergischen Freien Radios (AFF) und auch regelmäßige Treffen untereinander. Neben gemeinsamer Lobbyarbeit, zum Beispiel für eine DAB+ Förderung der Freien Radios in Baden-Württemberg gibt es auch einen Programmaustausch. Über die Plattform freie-radios.net werden unsere Beiträge immer wieder auch von anderen Freien Radios in Baden-Württemberg übernommen.
RADIOSZENE: Sie senden derzeit noch über UKW, streben aber auch eine digitale Verbreitung an. Wann werden Sie auch über DAB+ zu hören sein?
Fabian Kienert: Diese Frage können wir momentan leider nicht beantworten. Die grün-schwarze baden-württembergische Landesregierung glänzt bisher leider noch mit Untätigkeit, was die Förderung von DAB+ für die Freien Radios angeht. Der SWR und die Privatradios senden bereits parallel über UKW und DAB+. Einzig die 11 Freien Radios senden noch ausschließlich über UKW. Wir brauchen eine Anschubfinanzierung, um DAB+ zu realisieren und umso für die digitale Zukunft gerüstet zu sein. Die privat-kommerziellen Sender erhalten eine Förderung für die Bewerbung ihrer DAB+ Kanäle, die Freien Radios nicht. Es besteht die Gefahr, dass sie verdrängt werden sollen. Wir werden immer wieder vertröstet, brauchen aber jetzt endlich ein klares Bekenntnis der Landesregierung für die Medienfreiheit und Vielfalt. Die 5G Technologie ist für uns insbesondere aus Datenschutzbedenken keine Alternative zur DAB+ Förderung.
„Die 5G Technologie ist für uns insbesondere aus Datenschutzbedenken keine Alternative zur DAB+ Förderung“
RADIOSZENE: Welche Bilanz ziehen Sie nach über dreißig Jahren im nicht-kommerziellen Rundfunk in der Region? Einige Ihrer Kollegen haben – im Gegensatz zu Ihnen – offenbar Mühe die Sendezeiten zu füllen. Wie sehen Sie die Zukunft von Radio Dreyeckland?
Fabian Kienert: Es waren bewegte Jahrzehnte mit vielen Erfolgen und vielen Niederlagen. Auch heute kommen noch viele neue Leute zu uns, um über Radio Dreyeckland ihre Stimme zu erheben. Die starke Verankerung in der Freiburger Zivilgesellschaft bringt es mit sich, dass wir keine Probleme haben, die Sendezeiten zu füllen. Radio Dreyeckland bleibt eine aktive Austauschplattform. Der aktuelle gesellschaftliche Rechtsruck macht uns Sorgen und ist für ein antifaschistisches, antirassistisches Radio wie RDL eine Herausforderung. Dieser Rechtsruck spiegelt sich leider auch in den medialen Diskursen wieder. In dieser Zeit ist es immens wichtig, dass wir über Radio Dreyeckland weiterhin für eine kulturell und politisch offene, an den universellen Menschenrechten orientierte Gesellschaft streiten. Das werden wir mit aller Kraft tun.
Alle Bilder: ©Radio Dreyeckland