BR-Musikexpertin Julia Edenhofer gestorben

Julia Edenhofer, über viele Jahrzehnte beliebte Moderatorin und Musikredakteurin des Bayerischen Rundfunks sowie Verfasserin viel gelesener Musikliteratur, ist am 29. Dezember 2018 in München gestorben. Dies berichtet der „Münchner Merkur“ in seiner Ausgabe vom 3. Januar. Nach Angaben des Blattes trauern ehemalige Kollegen um die Musikexpertin, die im Alter von 72 Jahren einer schweren Krankheit erlegen ist. Peter Machac (79): „Ich habe Julia vor ein paar Monaten getroffen, da sah sie bereits sehr schlecht aus und war mitten in der Chemo-Therapie.“ Fritz Egner (69) bescheinigt ihr „ein profundes Wissen im Bereich gehobener Popmusik, eine akribische Recherche für ihre Sendungen und großes Engagement“.

Julia Edenhofer (Bild: ©BR/Lindinger)
Julia Edenhofer (Bild: ©BR/Lindinger)

Julia Edenhofer liebte die Popmusik, war geprägt von der sehr lebendigen Szene der 1960er und 1970er-Jahre. Und machte ihre Passion zum beruflichen Mittelpunkt. Nach dem Studium der Werbewissenschaften ging sie zum Bayerischen Rundfunk. Bereits 1968 war sie als Sprecherin an der Sendung „Club 16“, einer wochentäglichen Radioshow auf Bayern 2, beteiligt. Von 1971 bis 1992 war Edenhofer Mitarbeiterin der ersten Stunde bei BAYERN 3 und Moderatorin von Sendungen wie „Frisch aus der Presse“, „Goldtimer“, „Meet The Beat“ oder „The Worlds Best Music“. 1976 führte sie gemeinsam mit Thomas Gottschalk durch die Fernsehsendung „Szene ’76“. 1979 wurde Julia Edenhofer festangestellte Musikredakteurin bei BR3, wo sie für die Programmgestaltung von Sendungen wie „Hitkiste“, „Morgentelegramm“ und „Radiotime“ verantwortlich war. Außerdem moderierte sie neben Georg Kostya die Oldieshow „The Beat Goes On“ in den 1980er Jahren. Ab 1992 war sie auf BAYERN 1 mit weiteren Musiksendungen wie „Gute Nacht Freunde“ zu hören.

Julia Edenhofer schrieb zahlreiche Nachschlagewerke über Oldies, Rock- und Popmusik, aber auch Bücher über Stars wie Madonna, Sasha, Blümchen, George Clooney und Bruce Springsteen. Daneben betätigte sie sich regelmäßig auch als Übersetzerin.  

Daniela Arnu von Hörfunkdirektion des Bayerischen Rundfunks: Wir erinnern uns an eine Frau, deren Leidenschaft das Radio und vor allem die Musik war. Die Nachricht von ihrem Tod stimmt uns traurig.“