MEDIA BROADCAST in schwieriger wirtschaftlicher Lage! Um Kündigungen zu vermeiden, plant der Arbeitgeber die Einführung einer 4-Tage Woche!
In Sondierungsgesprächen zwischen ver.di und der MEDIA BROADCAST GmbH wurde die aktuelle wirtschaftliche Situation der MEDIA BROADCAST von Vertretern der Geschäftsleitung erläutert. Aufgrund der prognostizierten langfristigen negativen Geschäftsentwicklung und dem dadurch bedingten verringerten Arbeitsaufkommen, plant die MEDIA BROADCAST einen Personalabbau in Höhe von mindestens 25%.
Laut Arbeitgeberseite besteht keine realistische Hoffnung, die dauerhaft sinkende Umsatz- und Erlösperspektive durch Neugeschäft in einer entsprechenden Größenordnung auch nur mittelfristig zu kompensieren. Die aus ihrer Sicht ernste wirtschaftliche Lage des Unternehmens lässt einen sozialverträglichen Abbau mit klassischen Instrumenten wie z.B. Abfindungen, Altersteilzeit etc. nicht zu. Durch die dauerhafte Einführung einer 4-Tage Woche, bei einer Kürzung der Wochenarbeitszeit um 20% ohne Lohnausgleich für das gesamte Unternehmen, sieht die Arbeitgeberseite eine Möglichkeit, das Unternehmen für die Zukunft stabil auszurichten und auf einen massiven Personalabbau inklusive betriebsbedingter Kündigungen zu verzichten.
ver.di sieht Handlungsbedarf und beschließt die Aufnahme der Verhandlungen
Unseres Erachtens begründet sich die derzeitige Situation der MEDIA BROADCAST zum einen auf die technischen Entwicklungen des Marktsegmentes und die fehlenden Kompensationsmöglichkeiten, zum anderen aber auch auf Fehlentscheidungen bei der strategischen Ausrichtung des Unternehmens des Managements und der Shareholder. Davon ausgehend, dass die in den Sondierungsgesprächen dargestellte wirtschaftliche Situation der MEDIA BROADCAST auf belastbarer Basis der dargelegten Kennzahlen beruht, ist ein Handeln von ver.di zum Schutz der Kolleginnen und Kollegen nötig.
Durch die Einführung einer 4-Tage Woche besteht voraussichtlich die Möglichkeit, die derzeit in der MEDIA BROADCAST beschäftigten Kolleginnen und Kollegen für einen langen Zeitraum vor betriebsbedingten Kündigungen zu schützen. Die Beschäftigten können hierfür aber nicht den vollen Preis bezahlen. Auch wenn die Beschäftigten durch die Einführung einen Freizeitgewinn erhalten, müssen die Nachteile z. B. beim Lohnverzicht oder bei den Auswirkungen auf die Altersvorsorge ausgeschlossen oder soweit wie möglich kompensiert werden. Es muss auch geprüft werden, ob es Alternativen zur 4-Tage Woche gibt.
Die konkreten Handlungsfelder und die Entwicklung der dazugehörigen Lösungen können erst im Rahmen der Verhandlungen definiert und entwickelt werden. Aus diesem Grund hat der ver.di-Bundesfachgruppenvorstand IT als zuständige Tarifkommission am 27. September 2018 die Aufnahme der Verhandlungen beschlossen.
Quelle: ver.di