Die Teilnahme an einem Workshop zum Thema „Käuferprofile von Musikgenres“ offenbart selbst alten Hasen immer wieder erhellende und überraschende Ergebnisse – ein Seminar, das auch den Musikverantwortlichen von Radiosendern ans Herz gelegt sei. Klar, zunächst beleuchte man die kaufstarken Segmente Pop, Dance, HipHop, Klassik, Schlager oder Rock – schließlich generierte Jazz in 2017 laut einer Statistik von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikwirtschaft lediglich 1,8 Prozent der Umsatzanteile (gesplittet nach Repertoiresegmenten).
Gegen Ende seines Vortrags überraschte der Referent (wohl nicht ohne Hintergedanken) das Auditorium mit der Gegenfrage: „Und welche Spezies sehen Sie als typischen Käufer von Jazzmusik?“ Vor allem aus der Ecke der zahlreich anwesenden Damen sprudelten schon bald erste Hinweise – sauber charakterisiert in Form von sehr eigenen soziodemografischen und bildlichen Mutmaßungen: „Also … 50+, männlich, Hochschulabsolvent, bärtig, Cordhosen- und Rollkragenpulliträger, Hornbrille, Konsument von Selbstgedrehten oder (ersatzweise) Pfeifenraucher, kritische Zeitgenossen, politische Ansicht: linksliberal oder grün“. Aha, so also malen sich Spezialisten aus Musik- und Medienbranche die Käufer von Jazzplatten. Welch‘ herrliche Klischees da aufgetischt wurden. Der Referent nahm es mit Humor – und holte das Publikum mit harten Zahlen zurück in die Realität. Tatsächlich sind die Käuferprofile der an Jazz interessierten Deutschen wesentlich heterogener gefächert, was wohl in erster Linie damit zusammenhängt, dass sich unter dem Überbegriff eine schier unendlich große Spanne an Sub-Genres vereint. Und die Anhänger von New Orleans Jazz oder Swing ein völlig anderes Käuferverhalten offenbaren als die Freunde moderner Facetten wie Smooth/-Pop-, Acid- oder Nu Jazz. Ganz zu schweigen von den experimentellen Jazzformen der 1970er Jahre, als man auf dem Donaueschinger Musiktagen (überspitzt formuliert) versuchte mit Posaunen, Triangeln, Zittern, Schlagzeugen sowie den Geräuschen von Mopeds neue Sounds zu kreieren.
Schon daher sind pauschale Befragungsergebnisse zum Genre kritisch zu hinterfragen. Auch beim Radiokonsum. Hier gibt es praktisch keine detaillierten Untersuchungen über die Präferenzen nach bestimmten Jazzausprägungen. Bei Abfragen nach dem Überbegriff „Jazz“ schneidet das Genre mit „Sehr gut“-Bewertungen naturgemäß somit meist eher mäßig ab und erreicht in dieser Kategorie nur selten mehr als 25 Prozent.
Dennoch ist Jazz im deutschen Radio präsent. In Berlin und Rostock sendet mit dem Privatsender Jazz Radio ein einschlägiges 24-stündiges Angebot. Ansonsten sind es einige stundenweise ausgestrahlte Sendetermine bei verschiedenen Privatsendern (wie die Jazztime Nürnberg als Untermieter bei Radio F) oder zahlreiche Sendungen bei nicht-kommerziellen Programmen – wie beispielsweise dem Hamburger Lokalradio. Und natürlich die hunderte, sehr liebevoll gemachten Angebote im Internet.
Traditionell sind jedoch die öffentlich-rechtlichen Anstalten mit dem Kulturgut Jazz sehr verbunden. Trotz Sparzwängen findet sich auf den Programmplänen der Kulturradios des ARD-Hörfunks und von Deutschlandradio eine große Zahl an regelmäßigen und gelegentlichen Jazzsendungen. Zudem engagieren sich die Sender in besonderer Weise bei der Übertragung, Präsentation und Begleitung zahlreicher Konzerte, Konzertreihen sowie Festivals.
RADIOSZENE hat im Rahmen einer Vollerhebung die öffentlichen-rechtlichen Programme nach ihren Aktivitäten beim Jazz nach folgenden Kriterien befragt:
- Welche regelmäßigen Jazzsendungen werden ausgestrahlt?
- Welche Spielarten und Facetten des Jazz werden dabei berücksichtigt? Gibt es Hinweise welche Formen von den Hörern besonders präferiert werden?
- Wie bindet der Sender Live Events aus dem Bereich Jazz in sein Programm ein?
Hier das Ergebnis unserer Befragung:
Radio Bremen (RB), Dr. Nicole Nelhiebel, Leiterin der Musikredaktion bei Bremen Zwei
01) Auf Bremen Zwei läuft jeden Dienstagabend die Sendung „Jazz Grooves“ von 22.00 bis 24.00 Uhr. Jazz spielt auch eine Rolle in der Sendung „Sounds in Concert“, Samstag 22.00 bis 24.00 Uhr.
02) Berücksichtigt werden alle aktuellen Spielarten des Jazz einschließlich der enormen Vielfalt an zeitgemäßen Crossover-Formen. Die historische Rückschau schließt hin und wieder die Bebop-Anfänge und vereinzelt auch die Swing-Tradition ein. Eine klar artikulierte Präferenz auf Seiten der Hörerschaft von Bremen Zwei konnten wir bisher nicht feststellen. Resonanz von den Hörerinnen und Hörern gibt es auf ganz unterschiedliche Themen und KünstlerInnen.
03) Bremen Zwei schneidet regelmäßig Jazzveranstaltungen in unserer Region mit und lädt dazu auch selber KünstlerInnen beziehungsweise Bands ein oder hilft, sie zu verpflichten. Die Aufnahmen der Showcases bei der Bremer Jazzmesse jazzahead! sind für Bremen Zwei jährlich ein wichtiger programmlicher Baustein. Darüber hinaus senden wir Mitschnitte des traditionsreichen, von der ARD unterstützten Jazzfest Berlin. Jazz-Konzerte werden außerdem regelmäßig durch spezielle Konzert-Tipps thematisiert. Aktuelle Jazzereignisse sind auch Thema im Tagesprogramm von Bremen Zwei.
Bayerischer Rundfunk (BR), Roland Spiegel, Redakteur BR-Klassik
01) Montag bis Freitag auf BR-Klassik: „Jazztime„, 23.05 bis 24.00 Uhr; mit jeweils unterschiedlichen Themenschwerpunkten und unterschiedlichen Moderatoren.
Mittwoch auf BR-Klassik: „Classic Sounds in Jazz„, 19.05 bis 20.00 Uhr; ebenfalls mit unterschiedlichen Moderatoren.
Samstag auf BR-Klassik: „Jazz und mehr„, 18.05 bis 19.00 Uhr; dreimal im Monat mit Roland Spiegel und das vierte Mal mit Beatrix Gillmann und Ulrich Habersetzer im Wechsel.
Samstag auf Sonntag, Bayern 2: 00:05 bis 2.00 Uhr: „radioJazznacht“ mit wechselnden Moderatoren.
Hinzu kommen Sondertermine mit Live-Übertragungen von den Festivals in Burghausen, Berlin und Neuburg an der Donau. Die sind insofern regelmäßig, als sie jedes Jahr an den betreffenden Festivalterminen stattfinden. Aus Burghausen vier Stunden auf Bayern 2, aus Neuburg vier Stunden, verteilt auf Bayern 2 und BR-Klassik, und aus Berlin 9 Stunden, verteilt auf Bayern2 und BR-Klassik.
02) Wir versuchen, alle Spielarten des Jazz zu berücksichtigen – von historischen bis hin zu ganz aktuellen Aufnahmen; und auch Free Jazz läuft immer wieder in unseren Jazz-Sendungen. Die jeweils unterschiedlichen Schwerpunkte der verschiedenen Moderatoren sind dabei hilfreich. Marcus A. Woelfle zum Beispiel ist ein herausragender Kenner des historischen Jazz; Ralf Dombrowski und Ssirus W. Pakzad hingegen sind so stark am Puls des aktuellen Geschehens wie nur wenige Jazz-Journalisten in Deutschland.
Die Hörer-Reaktionen sind sehr vielschichtig. Zum einen gibt es Hörer/-innen mit einer besonderen Vorliebe für Jazz-Klassiker aus unterschiedlichen Perioden, vom Swing bis zum Hardbop und Cool Jazz; deshalb ist eine Sendung wie „Classic Sounds in Jazz“ sehr beliebt. Zum anderen erhalten wir erfreute Mails und Briefe auch auf ganz sperrige Musiker etwa der freien Improvisationsmusik, so geschehen etwa bei einer Sondersendung über den Pianisten Cecil Taylor, aber auch über Peter Brötzmann und Alexander von Schlippenbach. Sehr viel Resonanz erhält die Sendung „Jazz und mehr“, in der Jazz mit ausgewählter klassischer Musik konfrontiert wird (von der Renaissancemusik bis Erik Satie und John Cage): Sowohl Klassikfans als auch Jazzfans freuen sich über Querbezüge und über Neu-Entdeckungen, die sie im jeweils anderen Bereich machen können.
03) Das tun wir in vielfältiger Form. Unter 1) wurde bereits auf die Sondersendungen von diversen Festivals hingewiesen. Hier sind sie nochmals aufgeschlüsselt:
Internationale Jazzwoche Burghausen (immer im März), am Festival-Samstag Live-Übertragung von 22.05 Uhr bis 2.00 Uhr in einer „radioJazznacht extra“ auf Bayern 2; häufig am Freitag zuvor von 22.05 Uhr bis 0.00 Uhr eine „Jazztime extra“ auf BR-Klassik;
Jazzfest Berlin (immer im November): am Festival-Samstag von 20.05 Uhr bis 24.00 Uhr Live-Übertragung auf BR-Klassik; danach „ARD-Jazznacht“ bis 5.00 Uhr auf Bayern 2.
Birdland Radio Jazz Festival in Neuburg an der Donau (immer im November): am Festival-Samstag von 22.05 bis 0.00 Uhr auf BR-Klassik, danach bis 2.00 Uhr auf Bayern 2.
Hinzu kommen ein- und zweistündige Sendungen auf BR-Klassik und Bayern 2 zum Beispiel vom Bayerischen Jazzweekend Regensburg und vom Festival „grenzenlos“ in Murnau sowie in den letzten Jahren vom „Django Reinhardt Memorial“ in Augsburg (das jetzt „International Django Reinhardt Festival“ heißt und immer noch von uns mit Aufnahmen und Sendungen bedacht wird.
Vier bis sechsmal im Jahr gibt es auch eine Live-Übertragung aus dem Münchner Jazzclub Unterfahrt;
Am International Jazz Day (30. April) fanden in den letzten beiden Jahren stets vierstündige Sondersendungen auf BR-Klassik statt mit der Übertragung von jeweils drei Konzerten im Funkhaus München (‚Studio 2); 2017 wurde das sogar durch einen Video-Livestream begleitet.
Zudem gibt es einen festen Sendeplatz für Live-Aufnahmen: Das ist die Freitags-„Jazztime“ auf BR-Klassik, die mit den Untertiteln „Bühne frei im Studio 2„, „BR-Jazzclub„, „Jazz auf Reisen“ und „Das Jazzkonzert“ unterschiedliche Akzente setzt und in der auf das ganze Jahr verteilt Aufnahmen von den Festivals in Burghausen, Neuburg und Regensburg sowie aus dem BR-Funkhaus, aus diversen Clubs und aus Reihen wie „Jazz in der Seidlvilla“ gesendet werden. In Ausnahmefällen sind das Live-Übertragungen, in vielen Fällen aber zeitversetzte Sendungen von Live-Aufnahmen aus dem aktuellen Jazzgeschehen.
01) Musikstücke mit Jazzfärbung sind Bestandteil sowohl des Tagesprogramms von SR 2 KulturRadio als auf SR 3 Saarlandwelle. Journalistisch findet der Jazz beim SR vor allem Eingang im Programm der Kulturwelle SR 2. So berichten wir unter anderem in der täglichen Sendung „Musikwelt“ auch immer wieder über Jazzthemen und stellen unter anderem in unseren wöchentlichen „CD-Tipps“ neue Jazz-Veröffentlichungen vor. Zentrales Forum für Jazzmusik ist jedoch die wöchentliche Sendung „Jazz Now“, sonntags von 20.04 bis 22.30 Uhr und der SR 2 Webchannel „OffBeat“.
02) Während der Jazz auf SR 3 eine untergeordnete Rolle spielt und vornehmlich populäre Stile wie Swing und Retro-Swing (zum Beispiel Roger Cicero) in das Tagesprogramm Eingang finden, wird der Jazzbegriff auf SR 2 KulturRadio weiter gefasst. Auch im Repertoire des Tagesprogramms finden sich Titel aus Modern Mainstream, Vocal- und Souljazz. Die wöchentliche Sendung „Jazz Now“ bietet darüber hinaus dezidiert auch ein Forum für Jazz jenseits des Mainstreams. In CD-Neuvorstellungen findet hier zeitgenössischer Modern Jazz ebenso Berücksichtigung wie Avantgarde- und Freejazz. Bei entsprechenden Anlässen (Jahres-, Geburts- und Todestagen) werden zudem auch Klassiker der Jazzgeschichte aus allen Epochen gespielt. Ein besonderes Augenmerk gilt der regionalen Szene und Veranstaltungen im Sendegebiet. Mit Interviews und Musik kündigen wir Live-Events in der Region Saarlorlux, beleuchten die Aktivitäten der Hochschule für Musik Saar, der Freien Szene ebenso wie die Angebote regionaler Veranstalter. In jeder Ausgabe von „Jazz Now“ wird zudem ein etwa einstündiger Live-Mitschnitt gesendet. Hörerrückmeldungen lassen darauf schließen, dass eben diese Live-Mitschnitte besonders geschätzt werden. Immer wieder erreichen uns Anfragen nach Kopien der Mitschnitte. Insbesondere in den vergangenen Monaten ist aber auch die Zahl der Anfragen zu vorgestellten CDs und Interviews deutlich gestiegen. Die Anfragen kommen aus der gesamten Republik und beziehen sich erstaunlich häufig auf Themen jenseits des Mainstreams.
03) Live-Mitschnitte sind fester Bestandteil der wöchentlichen Sendung „Jazz Now“ auf SR 2 KulturRadio. Ein Großteil der mitgeschnittenen Konzerte ging im Rahmen regionaler Festivals und Reihen über die Bühne. So ist SR 2 KulturRadio unter anderem jedes Jahr bei dem Internationalen Jazzfestival St. Ingbert, den Jazztagen St. Wendel und auch bei Konzerten der Reihe „Illinger Jazz Lounge“ präsent. Als Kooperationspartner präsentiert SR 2 KulturRadio die Konzerte in der Reihe „Jazz live with friends“ und bewirbt sie im Vorfeld in „Jazz Now“ und im Tagesprogramm. Zudem sendet SR 2 KulturRadio Mitschnitte des Jazzfests Berlin, das in Kooperation mit der ARD veranstaltet wird, sowie Konzerte, die über die EBU angeboten werden, zum Beispiel des Jazzfestivals Montreux.
Mitteldeutscher Rundfunk (MDR)
01) Immer montags bis samstags lädt MDR KULTUR seine Hörerinnen und Hörer zwischen 19.35 und 20.00 Uhr in die „Jazz Lounge“ mit Moderator Matthias Brückner.
Freunde des Jazz kommen darüber hinaus bei MDR KULTUR immer donnerstags um 21.00 Uhr auf ihre Kosten: „MDR KULTUR – Jazz“ heißt die einstündige Sendung mit Moderator Bert Noglick, die sich dieser Musikrichtung widmet.
Außerdem gibt es einmal im Monat das „Montagskonzert Jazz“ bei MDR KULTUR.
02) MDR KULTUR spielt Modern Jazz, Swing, Bebop, Hardbop, Latin-Jazz, Pop-Jazz, Vocal-Jazz bis hin zu klassischem Jazz, New Orleans Jazz, Worldjazz, Fusion, Jazzrock und freien Formen.
Während in der Einsteigersendung „Jazz Lounge“ eher der Mainstream im Vordergrund steht, geht es bei „MDR KULTUR – Jazz“ am Donnerstag um Neuvorstellungen, monothematische Sendungen über Musiker bis hin zu Jazz-Classics und freien Formen.
03) Jazz gehört zu den programmprägenden Genres im Abend- und Tagesprogramm bei MDR KULTUR: MDR KULTUR begleitet als Kulturpartner diverse Jazz-Festivals in Mitteldeutschland beziehungsweise berichtet ausführlich über diese – beispielsweise die Leipziger Jazztage, Women In Jazz in Halle oder die Jazztage Dresden.
Außerdem überträgt MDR KULTUR Jazzkonzerte live beziehungsweise sendet Konzertmitschnitte. Zudem sind in der „MDR KULTUR – Studiosession“ gelegentlich auch Jazzkünstler zu Gast – zu hören samstags um 16.05 Uhr.
Auch bei MDR SACHSEN ist Jazz Thema: MDR SACHSEN präsentiert seit vielen Jahren das Internationale Dixieland Festival in Dresden und berichtet in allen Ausspielwegen über die jährlich im Mai stattfindende Veranstaltung
Norddeutscher Rundfunk (NDR), Stefan Gerdes, Redakteur des „Nachtclub“ und in der Jazz-Redaktion bei NDR Info
01) Wir senden jede Woche acht Stunden Jazz auf NDR Info jeden Abend von 22.05 bis 23.00 Uhr und zusätzlich eine Stunde am Samstag von 20.15 bis 21.00 Uhr.
Fünf Mal im Jahr haben wir die achtstündige NDR Info Jazz Nacht im Programm, jeweils von 22.05 bis 06.00 Uhr morgens.
Unsere Jazzsendungen werden auf NDR Blue (DAB+) wiederholt: montags bis donnerstags von 23.05 bis 00.00 Uhr.
Auf NDR Info informiert das abendliche Magazin „Play Jazz!“ (Montag bis Donnerstag) über Neues aus der Welt des Jazz. Auf dem Programm
stehen aktuelle CDs (darunter das „Album der Woche“) und wiederveröffentlichte Klassiker, Portraits von Künstlern und Plattenfirmen, Konzerte,
Bücher und Filme. „Play Jazz!“ spürt Trends nach und erinnert in der Rubrik „Remember“ an die großen Momente der Jazzgeschichte.
„Play Jazz!“ blickt auf die Aktivitäten der Jazz Szene im Sendegebiet, berichtet in Interviews und Reportagen über die Arbeit von Clubs, Jazzinitiativen
und Festivals in Norddeutschland. Und wer sich eine Basisdiskothek mit den wichtigsten Aufnahmen der Jazzgeschichte zusammenstellen möchte,
auch der wird bei „Play Jazz!“ fündig.
Im „Jazz Special“ werden freitags Musikerpersönlichkeiten portraitiert – von den internationalen Stars bis zu den jungen, einheimischen Talenten.
Das „Jazz Special“ greift Themen der Zeitgeschichte auf und beleuchtet ihre Beziehung zum Jazz. In der Reihe „My Favourite Things“ sprechen Musiker und
prominente Jazzfans über ihre Lieblingsmusik. Einmal im Monat zeigt Jessica Schlage in der Special-Reihe „Mein Ding“ Künstler von ihrer privaten Seite und begleitet sie bei ihrer schönsten Nebensache – neben dem Jazz (zum Beispiel Bogenschießen mit Florian Weber, im LKW mit Max Mutzke, im Kletterpark mit Nils Wülker. Alle Folgen sind als Podcast nachzuhören).
Jeden Sonnabend ab 20:15 Uhr erinnern die „Jazz Klassiker“ an Meilensteine der Jazzgeschichte, an bahnbrechende Aufnahmen und prägende Musikergrößen:
von Louis Armstrong und Sidney Bechet bis Stan Getz und Miles Davis – von New Orleans, über die Swing-Ära bis zum Bebop. Einmal im Monat erfüllt die Jazzredaktion in den Jazz Klassikern die Hörerwünsche.
Der Sonnabend öffnet sich ab 22.05 Uhr dem „Jazz Konzert„. Dort werden mitreißende Live-Aufnahmen des NDR und der ARD vorgestellt. Die Konzertreihe im
Rolf-Liebermann-Studio des NDR in Hamburg hat hier ihren festen Sendeplatz. Dazu gibt es aktuelle Festivalmitschnitte von der JazzBaltica, Elbjazz, vom JazzFest Berlin, den Eldenaer Jazz Evenings, See more Jazz in Rostock, der Jazz Woche Hannover, Hamburg Jazz Open, Überjazz usw.
Am Sonntag heißt es auf NDR Info ab 22.05 Uhr „Bigband„. Das Jazzorchester des NDR ist ein Weltspitzen-Ensemble. Immer sonntags spielt die NDR Bigband im
Radio auf: Aufnahmen und Konzerte der Band werden vorgestellt, gemischt mit ausführlicher Berichterstattung über aktuelle Projekte, Konzerte und CDs der NDR Bigband und ihrer Solisten.
Fünf Mal im Jahr präsentiert die Jazzredaktion des Norddeutschen Rundfunks die NDR Info Jazz Nacht. In der Nacht von Samstag auf Sonntag erklingen dann acht Stunden lang Schätze der vergangenen 60 Jahre aus dem NDR Archiv: Dokumente von legendären Festival-Mitschnitten und eigenen Veranstaltungen. Jede Nacht hat ihren Schwerpunkt und auch einen besonderen Service: Das Hörvergnügen lässt sich im Anschluss auf ndr.de/jazz wiederholen.
02) Das Repertoire unserer Sendungen reicht von New Orleans Jazz und Swing (Sendung „Jazz Klassiker“) über Bebop und Jazzrock bis zum zeitgenössischen
Jazz. Wir bilden die gesamte Jazzgeschichte ab und versuchen sowohl im Magazin „Play Jazz!“ wie auch in unserer Konzertreihe am Puls der Zeit zu sein, dort die
aktuellen Strömungen einzufangen und dabei gerne auch die Musik von morgen aufzuspüren. Das reicht von der afro-kubanischen Musik eines Omar Sosa über die
aktuelle französische Szene mit Emile Parisien bis zum sehr avancierten US-amerikanischen Trompeter Ambrose Akinmusire. Der Besuch unserer Konzertreihe
im Rolf-Liebermann-Studio (die Konzerte sind in der Regel an zwei Abenden hintereinander ausverkauft) und die Reaktionen unserer HörerInnen auf das
Radio-Programm zeigen, dass das Publikum genau dieses breite Spektrum sehr schätzt.
03) Wie oben unter dem Punkt „Jazz Konzert“ erwähnt (siehe unsere Sendung am Samstag ab 22.05 Uhr), bilden wir viele Festivals im gesamten Sendegebiet direkt ab
(in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern). Dort schneiden wir zum Teil bereits seit Jahrzehnten Konzerte mit (bei der JazzBaltica zum Beispiel seit 1991). Wir senden nicht 1:1 live, da unsere Konzertsendung immer um 22.05 Uhr beginnt und damit nur schwer mit den Anfangszeiten bei Festivals abzustimmen ist. Außerdem bieten wir allen Künstlern die Chance, die Aufzeichnung vor der Ausstrahlung im Radio noch einmal gegenzuhören und über die Qualität einzelner Stücke mitzuentscheiden. Das wissen die Musiker sehr zu schätzen. Wir sind aber nicht nur bei Festivals vor Ort – wir schneiden auch einzelne Konzerte in den Clubs im NDR Sendegebiet fürs Radio mit (vom Jazzclub Hannover bis zum Stage Club in Hamburg). Alle anderen Konzerte (es gibt ja überall täglich guten Live-Jazz) begleiten wir im Radio in unserem Magazin „Play Jazz!“ mit Interviews und Programmhinweisen.
Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), Ulf Drechsel, Redakteur Kulturradio vom rbb
01) Im Kulturradio gibt es regelmäßig die von mir gestalteten Jazzsendungen LATE NIGHT JAZZ und JAZZ BERLIN. In der täglichen, von Lothar Jänichen redaktionell verantworteten Sendung THE VOICE (19.30 bis 20.00 Uhr) steht jeweils EINE Gesangsstimme im Fokus, wobei sich das stilistische Spektrum von Pop über Blues bis Jazz erstreckt.
02) Der stilistische Schwerpunkt liegt auf zeitgenössischem Jazz zwischen Mainstream und Avantgarde. Blues und Swing haben ebenfalls einen regelmäßigen Platz.
03) In LATE NIGHT JAZZ am Samstag (23.04 bis 24.00 Uhr) werden Konzertaufnahmen aus dem Sendegebiet des rbb gesendet. Schwerpunkt ist das jährlich stattfindende JAZZFEST BERLIN, für das der rbb federführende Anstalt für die ganze ARD ist. Außerdem senden wir aktuelle Konzertaufnahmen unter anderem vom Eberswalder Festival „Jazz in E„, von der JAZZWERKSTATT, vom JAZZ KOLLEKTIV BERLIN, aus Berliner Jazzclubs oder auch aus dem Jazzinstitut Berlin. Vom Jazzfest Berlin, Anfang November, übertragen wir an zwei Abenden vier beziehungsweise fünf Stunden LIVE. Am Samstag sind fast alle ARD-Kulturprogramme angeschlossen. Desweiteren gibt es eine sechsstündige ARD-JazzNacht vom Jazzfest Berlin, die ebenfalls ARD-weit ausgestrahlt wird. Aus Eberswalde, vom Festival „Jazz in E.“, gab es am Himmelfahrttag in diesem Jahr erstmals eine zweistündige LIVE-Sendung.
In LATE NIGHT JAZZ am Sonntag (23.04 bis 24.00 Uhr) werden neue CDs der lokalen, nationalen und internationalen Szene vorgestellt. Es gibt Interviews mit Musikerinnen und Musikern, Künstlerportraits und regelmäßig Konzerthinweise für das Sendegebiet des rbb. Die meisten LATE NIGHT JAZZ-Sendungen kann man nach der Ausstrahlung sieben Tage lang unter kulturradio.de nachhören.
In JAZZ BERLIN (in der Regel am 3. Freitag des Monats, 20.04 bis 22.00 Uhr) werden historische Konzertaufnehmen von den Berliner Jazztagen resp. vom Jazzfest Berlin gesendet (derzeit aus dem Jahr 1982).
Das Kulturradio vom rbb realisiert jährlich etwa drei Jazzproduktionen im rbb-Studio, die in Koproduktion mit verschiedenen Labels (Jazzwerkstatt, Intakt, WhyPlayJazz, JazzHausMusik, BIT und andere) auf Tonträgern veröffentlicht werden.
Seit 2017 vergibt der rbb gemeinsam mit dem Land Berlin den „Jazzpreis Berlin„. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird im Rahmen eines öffentlichen Preisträgerkonzertes im rbb überreicht. Verbunden mit dem Konzert ist eine Studioproduktion im rbb mit der Option einer Veröffentlichung auf Tonträger. Preisträger 2017 war der Saxofonist Gebhard Ullmann. Preisträgerin 2018 ist die Pianistin Aki Takase. Das Preisträgerkonzert wird am 26. Juni 2018, 20.00 Uhr, im Kleinen Sendesaal des rbb stattfinden und kann unter kulturradio.de im LIVE-Videostream verfolgt und später weiterhin abgerufen werden.
Es gibt außerdem eine regelmäßige Zusammenarbeit mit den Landesjugendjazzorchestern in Berlin und Brandenburg. Verschiedene Arbeitsphasen wurden durch Konzertmitschnitte und Studioproduktionen dokumentiert und zum Teil auch auf Tonträgern veröffentlicht. Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens haben wir 2013 ein Konzert mit dem Bundesjazzorchester (BuJazzO) im kleinen Sendesaal des rbb veranstaltet. Special guest war der Sänger Kurt Elling aus den USA.
Die Reihe THE VOICE IN CONCERT aus dem Nikolaisaal in Potsdam ist inspiriert durch unsere Sendereihe und wird auch durch uns begleitet.
Westdeutscher Rundfunk (WDR)
01) Jazzsendungen finden sich im Programm von WDR 3, WDR 4 und Cosmo. WDR 3 thematisiert Jazz, jazzähnliche Musik und Weltmusik in der Sendeschiene „WDR 3 Jazz & World“ von Montag bis Freitag, 22.04 Uhr bis 00.00 Uhr. Darüber hinaus werden vereinzelt Jazz-Konzerte in „WDR 3 Konzert“ (20.04 Uhr bis 22.00 Uhr) übertragen. Mehrmals pro Jahr gibt es außerdem die „WDR 3/Ö1-Jazznacht“ (00:04 Uhr bis 06:00 Uhr) am Wochenende (in der Nacht von Samstag auf Sonntag). Und jeden Samstag präsentiert Götz Alsmann in „WDR 3 persönlich: Götz Alsmann“ seine ganz spezielle Auffassung von Jazzmusik!
Im weitesten Sinne lässt sich die Sendung „Go Götz go! – Alsmanns Radioshow“ auf WDR 4 (montags, 21.00 Uhr) mit Götz Alsmann darunter fassen. Dort gibt es neben anderem regelmäßig swingende, jazzverwandte Musik zu hören.
Spezielle Hörerreaktionen zum Thema Jazz gibt es in der letzten Zeit nicht. Die Hörer wissen, dass wir dieses Thema nicht besetzen.
02) In der Sendung „WDR 3 Jazz & World“ widmet sich der Montag historischen Konzertaufnahmen (zum Beispiel Orchester Kurt Edelhagen). Porträtsendungen und thematische Schwerpunktsendungen prägen den Dienstag und den Mittwoch. Mit der Szene NRW am Donnerstag wird der Blick auf aktuelle regionale Entwicklungen im Jazz geworfen, vertiefend auch häufig am Freitag.
03) Wir senden natürlich die Konzerte unserer WDR Big Band – größtenteils live. Außerdem unterstützt und überträgt WDR 3 zahlreiche regionale Jazzfestivals, darunter das Internationale Jazzfestival Münster, die Jazztage Dortmund und die Hildener Jazztage. Des Weiteren werden Konzerte des Jazzfests Bonn, des KLAENG Festivals und des Jazzfestival Viersen mitgeschnitten und ausgestrahlt. Zentral ist das von der WDR 3 Jazz & World-Redaktion organisierte WDR 3 Jazzfest, das jährlich Anfang Februar stattfindet und drei Tage Live-Jazz in verschiedenen Spielstätten in NRW, im Radio und im Livestream bietet. Im Zentrum dieses WDR 3 Jazzfests steht der WDR Jazzpreis, der herausragende Musikerinnen und Musiker in NRW auszeichnet.
Südwestrundfunk (SWR) Julia Neupert, SWR2 Redaktion Neue Musik/Jazz
01) Dienstag, 21.03 bis 22.00 Uhr, „SWR2 Jazz Session“
Aktuelle und historische Konzertmitschnitte aus dem Sendegebiet, von nationalen und internationalen Festivals. Eine Sendung im Monat („Homezone. Jazz aus Südwest„) ist dezidiert der regionalen Szene gewidmet, mit monatlichen Themenschwerpunkten (Festivals, Konzertreihen, Musiker*innen, Labels etc.), außerdem unregelmäßig regelmäßig auf diesem Sendeplatz „My Favorite Discs„, in der die Autor*innen der Jazzredaktion ihre Lieblingsalben vorstellen.
Donnerstag und Freitag, jeweils 23.03 bis 24.00 Uhr, „SWR2 NOWJazz“
In den NOWJazz Sendungen stehen aktuelle Strömungen des Jazz im Mittelpunkt. In Musiker*innen-und Label-Portraits stellen wir zeitgenössische Protagonist*innen der Szene vor, in Themensendungen gehen wir allgemeinen Entwicklungen nach und hinterfragen Trends – donnerstags mit einem Fokus auf multistilistische Spielformen, freitags dezidiert im Hinblick auf experimentelle Grenzbereiche der improvisierten Musik. An jedem 1. Donnerstag im Monat informiert das NOWJazz Magazin darüber hinaus über CD-und Buchneuerscheinungen, berichtet von Festivals und anderen aktuellen Ereignissen aus der Szene.
Samstag, 22.03 bis 23.00 Uhr „SWR2 Jazztime“
In der Jazztime senden wir Portraits historischer Jazzmusiker*innen, erinnern an wichtige Jubiläen der Jazzgeschichte, zeigen bestimmte Strömungen auf, die den Jazz bis heute prägen.
Außerdem wochentags, 17.50 bis 18.00 Uhr „SWR2 Jazz vor Sechs“
Sonntags, 22.15 bis 24.00 Uhr, „SWR Big Band und Gäste“ (SWR 4)
Eine tägliche Musikstrecke, in der Neuerscheinungen genauso ihren Platz finden, wie Klassiker und Raritäten aus der Jazzhistorie.
02) Grundsätzlich bemühen wir uns, möglichst diverse Spielarten und Facetten des Jazz abzubilden – auch die scheinbar weniger populären.
Verallgemeinernde Erkenntnisse über die Präferenzen unserer Hörer*innen gibt es nicht.
03) Wir sind als Medienpartner im Sendegebiet präsent – nehmen (mit Ü-Wägen) Konzerte bei Festivals und an verschiedenen Veranstaltungsorten in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz auf.
Die Mitschnitte werden dann in der SWR2 Jazz Session oder in der SWR2 NOWJazz Session präsentiert. In diesem Jahr bereits durchgeführt oder bisher geplant sind:
- 25.01.2018 Aki Takase & Alexander von Schlippenbach, Jazzclub Karslruhe-ZKM Karlsruhe
- 09.03.2018 Trio Martin Blume/John Butcher/Wilbert de Joode, club w71 Weikersheim
- 28.03.2018 Verleihung Landesjazzpreis Lebenswerk an Bernd Konrad, Theaterhaus Stuttgart
- 17.07.2018 Marcus Miller, Jazzopen Stuttgart
- 18.07.2018 Omer Avital, Jazzopen Stuttgart
- 21.07.2018 Knower & Moon Hooch, Jazzopen Stuttgart
- N.N. Enjoy Jazz Festival.
Des Weiteren sind wir selbst als Veranstalter / Mitveranstalter im Sendegebiet aktiv:
- Jährlich mit der Aufzeichnung des Preisträger*innenkonzertes des Landesjazzpreis Baden-Württemberg (in diesem Jahr 27.09.2018, Alexander Bühl Bigband im Theaterhaus Stuttgart)
- Jährlich mit dem Preisträger*innenkonzert SWR Jazzpreis (in diesem Jahr 15.10.2018, Sebastian Gille & Ensemble, im Rahmen von Enjoy Jazz, Lufdwigshafen)
- Jährlich mit der NOWJazz Session bei den Donaueschinger Musiktagen (in diesem Jahr am 21.10.2018)
- Jährlich mit dem SWR NEWJazz Meeting (in diesem Jahr am 16.11.2018, 17.11.2018, 18.11.2018 in Mannheim-Tübingen-Karlsruhe)
Außerdem gibt es eine geplante Studioproduktionen mit dem Trio EKT (Harald Kimmig, eRikm, Olaf Tzschoppe) im Juli im SWR Studio Freiburg.
Hessischer Rundfunk (HR), Jesko von Schwichow, hr2-kultur Ressortleitung Musik und Management
01) Jazzsendungen in hr2-kultur. Hier die Sendungen im Überblick:
- montags 22.30 bis 23.00 Uhr „hr2 Jazz Now“
Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen. - dienstags 22.30 bis 23.00 Uhr „hr2 Jazzgroove“
An den Rändern des Jazz.
- mittwochs 22.30 bis 23.00 Uhr „hr2 Jazzfacts“
What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene bewegt. - donnerstags 22.30 bis 23.00 Uhr „hr2 Jazz Now“
Aus dem Dschungel der Neuveröffentlichungen. - freitags 22.30 bis 23.00 Uhr „hr2 Swingtime mit Bill Ramsey“
As time goes by: Ein Jahrhundert in Schwingungen . - samstags 19.05 bis 20.00 Uhr „hr2 Live Jazz“
Konzerte, die es (noch) nicht oder nie auf Platte gibt. - sonntags 19.05 bis 20.00 Uhr „hr2 Die hr-Bigband“
Rhapsody in Blech: Konzerte, Produktionen, Aktuelles.
02) Natürlich gibt es für bestimmte Stilrichtungen, die in Sendungen wie der „Swingtime mit Bill Ramsey“ ihren Platz haben, spezielle Interessenten – eine eindeutig zu erkennende Vorliebe der Gesamtheit der Hörer für eine bestimmte Ausrichtung ist aber nicht zu erkennen. Im Übrigen orientieren wir uns weniger an einem schwer zu definierenden allgemeinen Hörergeschmack, sondern eher an den relevanten Strömungen und Neuerscheinungen im Jazz und dessen Randbereichen.
03) Neben den Live-Mitschnitten, die jeden Samstag im Live Jazz gesendet werden, ist das traditionsreiche Deutsche Jazzfestival Frankfurt – in diesem Jahr am 22.10. und vom 25. bis 28.10. – zu nennen, das von hr2-kultur fast zur Gänze live übertragen wird.
01) „JAZZ LIVE“ – Dienstag, 21.05 bis 22.00 Uhr
Konzertaufnahmen und Festivaldokumentationen mit hochkarätigen Stars ebenso wie mit vielversprechenden „neuen Namen“ des aktuellen Jazz aus einem breiten Stilspektrum – hauptsächlich Mitschnitte des Deutschlandfunks bei Festivals und in Clubs, aber auch Angebote der EBU.
„JAZZFACTS“ – Donnerstag, 21.05 bis 22.00 Uhr
Umfassende, informative Musikerportraits, in denen die arrivierten Berühmtheiten des Jazz ebenso zu Wort kommen wie neue Talente der deutschen und internationalen Szene; auch aktuelle Sachthemen und monothematische, von den Künstlern kommentierte Präsentationen der CD-Produktionen im Kammermusiksaal.
„JAZZFACTS – Neues von der Improvisierten Musik“, einmal im Monat, 21.05 bis 22.00 Uhr
Magazin mit Informationen und Beiträgen zu aktuellen Trends und Entwicklungen mit Interviews, Festivalberichten, Sachbuchkritiken, Konzerthinweisen, Kurzportraits interessanter Newcomer etc. – und natürlich ausgewählten CD-Produktionen, die sich durch Spielkunst, Konzeption und Intensität vom großen Angebot abheben
„RADIONACHT JAZZ“ / „RADIONACHT KLANGHORIZONTE“ – jeden dritten und ggf. fünften Samstag im Monat, 1.05 bis 6.00 Uhr
Musik und Informationen aus dem Schnittbereich von Jazz, experimenteller Musik, Folklore, Art Rock und Ambient Music, Studio- wie Live-Produktionen.
„MILESTONES – JAZZKLASSIKER“ / „MILESTONES – BLUESKLASSIKER“ – jeden dritten und ggf. fünften Freitag im Monat, 22.05 bis 22.50 Uhr
Präsentationen der wichtigsten berühmten, aber auch seltenen und vergessenen Plattenaufnahmen aus hundert Jahren Jazz und Blues mit Informationen und Kommentaren, Zitaten von Musikern, Zeitzeugen u.a.
„ON STAGE“ – vier bis fünf Mal im Jahr an den fünften Freitagen im Monat, 21.05 bis 22.00 Uhr
Konzertmitschnitte aus dem Stildreieck zwischen Rockjazz, Avant-Garde und Weltmusik
Jazz spielt im Programm von Deutschlandfunk Kultur eine sehr große Rolle – und zwar auf gleich mehreren Ebenen. Als aktuelle Journalisten sehen wir uns in der berichterstatterischen Pflicht, über Neuigkeiten und Neuveröffentlichungen zu informieren, Trends und Entwicklungen abzubilden und kritisch zu diskutieren, sowie neben rein musikalischen Aspekten auch solche aus den Bereichen Kreativ- und Musikwirtschaft, Kulturpolitik aufzugreifen und zu reflektieren. Dabei darf auch das reiche Erbe und die Tradition dieses Genres nicht außer Acht gelassen werden, denn gerade der Jazz lebt davon, dass er sich zu seinen Wurzeln und Traditionen verhält: sei es in der Adaption, sei es in der Abgrenzung. Das ist so ungefähr der funktionale Rahmen, innerhalb dessen wir unsere journalistische Behandlung des Jazz vornehmen. Daneben spielt natürlich die Wiedergabe der klingenden Ergebnisse für uns eine sehr große Rolle, denn wir wissen ja: sprechen über Musik ist wie tanzen über Architektur. Hierfür lassen wir uns Zeit, und hierfür reservieren wir zentrale Sendeplätze. Auch im Diskurs mit Protagonisten der Jazz-Szene sind wir präsent.
Zu den Fragen:
1) Wir haben insgesamt vier regelmäßige Sendungen von ganz unterschiedlichem Zuschnitt und Fokus, die sich dem Jazz widmen: zunächst strahlen wir jeden Montag in der „Tonart am Vormittag“ ein sogenanntes „Jazz-Feld“ aus: ein Interview mit einer Musikerin / einem Musiker, ein Portrait, eine Reportage, gefolgt von Musik – die gerne auch mal live in unserem Sendestudio dargeboten wird.
Ebenfalls am Montag hat der Jazz seinen Platz bei „In Concert„: Konzerte aus Jazz und Weltmusik werden auf dem zentralen Konzert-Sendeplatz nach den 20-Uhr-Nachrichten gesendet – ein Umstand, der illustrieren mag, welch hohen Stellenwert der Jazz in unserem Programm genießt, denn um 20.00 Uhr werden bei uns die Konzerte aus den bedeutendsten Konzertsälen Europas ausgestrahlt.
Aktuelle CD-Veröffentlichungen werden in „Das muss man gehört haben“ beleuchtet und rezensiert.
Eine ganze Nacht lang Jazz, vier Stunden lang: das gibt es jeden Dienstagmorgen in der „Tonart Nacht Jazz“ von 01:00 Uhr bis 5:00 Uhr: Hier sind die Zugänge so vielfältig wie der Jazz selbst: die Geburtstagssendung zum 100. von Ella Fitzgerald hat ebenso ihren Platz wie das vielstimmige Portrait des legendären Hamburger „Onkel Pö“ oder die Konzertwiedergabe von aktuellen wie historischen Konzerten aus unserem gut bestückten Rundfunkarchiv.
Daneben gibt es auch viel „Nicht-Regelmäßiges“, als Beitrag, als CD- oder Konzertkritik, oder aber auch als großformatige Gesprächssendung der Reihe „Musik im Gespräch“ zum Thema „Die Generation 1918 im Jazz“ – unser Jazz-Redakteur Matthias Wegner hat hier einen klugen, facettenreichen Hintergrundbericht geliefert.
Und im Musikprogramm des Tages hat der Vocal Jazz seinen festen Platz.
2) Wir verstehen uns als genreoffen und halten es für unsere journalistische Pflicht, keine Spielart oder Facette des Jazz unter den Tisch fallen zu lassen. Im Gegenteil: gerade in der Bandbreite und in dem enormen stilistischen Spektrum liegt für uns der Reiz und die Herausforderung.
Damit ein solcher Spagat gelingt, ist es unerlässlich, die entsprechenden Hintergründe zu liefern und die Einbettung in das Gesamt des stilistischen Spektrums vorzunehmen – nichts soll in der Luft hängen, nichts soll sich selbst überlassen werden. Hörerhinweise… – nunja: hier gilt: „Wat den Eenen sin Uhl‘, is den Annern sin Nachtigall“! Ist doch nur logisch, dass jemand, der sich eher Wohlfühl-Spielarten à la Smooth Jazz gut unterhalten fühlt, bei Free Jazz auf die Barrikaden geht. Gerade angesichts der Bandbreite des Gebotenen kann man es unmöglich allen recht machen. Auffallend ist jedoch, dass die positiven Hörerreaktionen bei weitem überwiegen.
3) Live-Events sind unverzichtbare Bestandteile unseres Programms, und das natürlich ganz besonders beim Jazz, dessen pulsierende Energie, dessen atemberaubendes Aufeinander-Bezug-Nehmen natürlich insbesondere in der Live-Darbietung zum Tragen kommt. Wir berichten regelmäßig über die großen Festivals, und schneiden auch selbst eine große Anzahl an Konzerten mit, die wir dann in unserem Programm ausstrahlen. Eine besondere Priorität hat hierbei für uns ein besonders funkelnd leuchtendes Dreigestirn am Jazz-Himmel: Jazzahead Bremen, Jazzdor Berlin – Strasbourg und das Jazzfest Berlin. Diese drei Festivals schneiden wir komplett mit, und strahlen die Konzerte als integrale Ereignisse entsprechend angereichert mit Reportagen etc. aus, um die atmosphärischen Valeurs für unsere Hörerinnen und Hörer erlebbar zu machen. Bei den Jazztagen Leipzig und beim X-Jazz-Festival in Berlin schneiden wir einzelne Konzertabende mit. Hinzu kommen Einzelkonzerte, wie etwa Celine Rudolph / Lionel Loueke oder Holler my dear.