„Ich sehe eine goldene Zukunft“, singt Florian Sievers lässig im Titelstück seines Debütalbums, das Ende August unter seinem Künstlernamen „Das Paradies“ bei Grönland Records erscheint.
Wer nun reflexartig fragt, wo Sievers seinen Optimismus hernimmt, dem sei der Repeat-Knopf an seinem Abspielgerät empfohlen. Denn was zwischen lockerleichten Bassläufen und angezerrten Gitarren, wie eine zwangsoptimistische Indie-Hookline klingt, entpuppt sich mit jeder Strophe als kluge Gegenwartsbeschreibung. Jede Zeile wirft der anderen einen Stock zwischen die Beine und einfache Antworten werden mit Phrasen als Phrasen entlarvt.
Ein Plädoyer für Entspannung und Geduld. Ein poetischer und musikalischer Geniestreich zwischen Zynismus und Menschenliebe, der sich als trojanischer Ohrwurm und Überhit in unsere Gehörgänge dreht. „Goldene Zukunft“ hebt das Genre Zen-Pop aus der Wiege. Zeitlos und wie alle großen Popsongs mehr als die Summe seiner Teile. Man drückt reflexartig auf Optimismus-Repeat.
Das Album „Goldene Zukunft“ erscheint am 24.08.2017.
Michael Schmich