In Nordrhein-Westfalen erhielt der erste Veranstalter eine Zulassung für Digitalradio über DAB+. Die Düsseldorfer „Mehr Radio“-Gruppe wurde in der jüngsten Sitzung der Landesmedienkommission der LfM lizenziert. Ein Silberstreif am Radio-Horizont in punkio Vielfalt im Land an Rhein und Ruhr? Wohl erstmal nur ein ganz kleiner. Denn eine Zulassung erhalten, heisst im deutschen Medienrecht nun mal, den „Führerschein“ als Veranstalter zu besitzen. Über das „Auto“, die Frequenzzuweisung, sagt das noch nichts.
Für eine potentielle Zuweisung von DAB-Übertragungskapazitäten hat die NRW-Medienkommission erst jetzt die ersten Schritte eingeleitet. In ihrer Sitzung hat die Kommission beschlossen, ein Gutachten zur Digitalradio-Zukunft in NRW einzuholen, das das renommierte Unternehmen Goldmedia binnen zwei Monaten liefern soll.
Ausgehend von vier Modellen, die die neue Medienpolitikerin der LfM, Petra Gerlach, in der Sitzung vortrug, sollen Diskussionsgrundlagen für eine Klausursitzung der Kommission über DAB+ in NRW im Sommer entstehen. Die LfM will daraus dann eine Handlungsempfehlung für den Landtag entwickeln.
Die folgenden vier Modelle zur Zukunft des (Digital-)Radios sind:
- Alles bleibt wie es ist
- UKW und DAB laufen parallel
- Streaming über die Mobilfunknorm 5G und DAB laufen parallel
- Alle drei Sendenormen laufen parallel – also UKW, DAB und 5G-Streaming
Am Rande der Sitzung wurde bekannt, dass auch die NRW-Lokalradios mit einem eigenen Gutachten zu DAB in nächster Zeit aufwarten wollen.