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WDR stellt „Hallo Ü-Wagen“ als wöchentliche Regelsendung ein

Marke bleibt für Sondersendungen erhalten

WDRDie Sendung „Hallo Ü-Wagen“ auf WDR 5 (Sa., 11.05-13.00 Uhr) wird zum Jahreswechsel als wöchentliche Regelsendung eingestellt. „Die Sendung ‚Hallo Ü-Wagen‘ hat bei ihrer Gründung vor 35 Jahren Maßstäbe gesetzt. Sie ist so etwas wie die Mutter aller Radiosendungen mit Publikumsbeteiligung,“ so WDR-5-Programmchef Florian Quecke. Carmen Thomas und zuletzt Julitta Münch hatten die Sendung mit ihrer einfühlsamen Gesprächsführung zu einem Markenzeichen des WDR Radios gemacht. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von interaktiven Programmangeboten, bei denen Hörerinnen und Hörer ihre Meinung äußern können. Als zweistündige Sendung vor Ort am Samstagmorgen sei „Hallo Ü-Wagen“ deswegen nicht mehr zeitgemäß, so Quecke.

„Hallo Ü-Wagen“ war am 5.12.1974 auf WDR 2 gestartet. Mit seiner direkten Publikumsteilhabe entsprach die Live-Sendung der Aufbruchstimmung der Ära, die Willy Brandt mit seinem Motto „Mehr Demokratie wagen“ geprägt hatte. 1995 wechselte die Sendung zum neu gegründeten Wortprogramm WDR 5. „Zahlreiche Voraussetzungen, die es aus Sicht des WDR über Jahre hinweg rechtfertigten, an der finanziell aufwändigen und personalintensiven Sendung festzuhalten, sind heute nicht mehr oder nur noch eingeschränkt gegeben“, so Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz.

Zum einen ist die Publikumsbeteiligung vor Ort seit Jahren rückläufig; zum anderen sind Sendungen mit Hörerbeteiligung heute längst nichts Besonderes mehr. Interaktivität und Diskurs mit dem Publikum sind selbstverständlicher Bestandteil vieler Sendungen, zum Beispiel in „WDR 5 Lebensart“, „WDR 5 Tagesgespräch“, „WDR 5 Lilipuz“, „WDR 2 Arena“, „1LIVE Sektor“, „Funkhaus Europa Cilgin“ und „WDR Stadtgespräch“. Schließlich hat auch das Internet die Möglichkeiten der direkten Kommunikation zwischen Hörern und Programmmachern erheblich erweitert, wovon nicht nur jüngere Menschen gerne Gebrauch machen. Das Interesse an der Sendung und die Hörerzahlen von „Hallo Ü-Wagen“ sind daher in den vergangenen Jahren zurückgegangen.

Als Ersatz für „Hallo Ü-Wagen“ plant WDR 5 ab Anfang 2011 am Samstag ein zweistündiges Magazin, das die Wochenendstimmung der Hörerinnen und Hörer aufnimmt. Vorgesehen sind Informationen, Kabarett- und Servicebeiträge und Formen der Hörerbeteiligung. Die Marke „Hallo Ü-Wagen“ soll erhalten bleiben und für Sondersendungen genutzt werden, um dem Publikum bei besonders gesprächswertigen Themen ein öffentliches Forum zu bieten. Für die regelmäßige Präsenz von WDR 5 vor Ort wird der Ausbau der erfolgreichen Diskussionssendung „Stadtgespräch“ sorgen, die in der Regie der Regionalstudios veranstaltet wird und an der sich das Publikum mit Gesprächsbeiträgen beteiligen kann.

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