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YouTube sperrt Grimme-nominierte funk-Serie Wishlist

Gerade haben die Macher der funk-Serie Wishlist sich über die erneute Nominierung für den Grimme-Preis gefreut, da sorgt YouTube dafür, dass die aktuelle Folge der Mystery-Serie für die Zielgruppe nicht mehr zugänglich ist. Die Folge 6 „Eine wunderbare Nacht“ hat seit dem Wochenende eine Altersbeschränkung „gemäß den Community-Richtlinien“. Damit ist sie bei YouTube erst nach einer Anmeldung und entsprechender Altersangabe verfügbar. Über die funk-Plattform funk.net ist „Wishlist“ weiterhin frei abrufbar.

Mira (Vita Tepel) und Casper (Michael Glantschnig) in der zweiten Staffel „Wishlist“. (Bild: © funk, Radio Bremen, MDR SPUTNIK)
Mira (Vita Tepel) und Casper (Michael Glantschnig) in der zweiten Staffel „Wishlist“. (Bild: © funk, Radio Bremen, MDR SPUTNIK)

Grund für die Sperrung bei YouTube dürfte eine Szene sein, auf die Fans der Serie lange gewartet haben: In Folge 6 der aktuellen, zweiten Wishlist- Staffel kommen die Hauptfiguren Mira und Casper endlich zusammen und haben gemeinsam Sex. Die jungen Macher der Wuppertaler Produktionsfirma Outside the Club, die Wishlist im Auftrag von Radio Bremen, MDR SPUTNIK und funk produzieren, haben die Sexszene mit VitaTepel und Michael Glantschnig so umgesetzt, wie alles in dieser mehrfach prämierten Serie (u.a. Grimme-Preis, Fernsehpreis, Webvideopreis): Authentisch, einfühlsam und mit starken Bildern.

Wishlist 8726 © funk, Radio Bremen, MDR SPUTNIK - Vincent Franken
Wishlist 8726 © funk, Radio Bremen, MDR SPUTNIK – Vincent Franken

Für die Jugendschutzbeauftragte Bärbel Peters von Radio Bremen, das die Serie redaktionell verantwortet, entspricht die Szene einer Altersfreigabe ab 12 Jahren: „Die Szene ist weder pornografisch noch widerspricht sie anderen Auflagen des Jugendschutzes. Die zweite Staffel von „Wishlist“ ist insgesamt düsterer als die erste Staffel. Wir achten deshalb gemeinsam mit den Produzenten besonders darauf, dass die Serie keine Gefährdungen für junge Menschen ab 12 Jahren enthält.“

Der zuständige Redaktionsleiter Helge Haas kann die Entscheidung von YouTube nur schwer nachvollziehen: „Natürlich ist das eine Szene, in der Sex die entscheidende Rolle spielt. Aber die Szene ist für die Geschichte wichtig, die Liebesgeschichte von Casper und Mira zieht sich seit nunmehr anderthalb Staffeln durch die Serie. Dazu ist sie künstlerisch angemessen umgesetzt und entspricht aus meiner Sicht unserer Zielgruppe – es herrscht gegenseitige Achtung und Einvernehmlichkeit, außerdem wird mustergültig verhütet. Deshalb fällt es mir schwer, die Sperrung dieser „Wishlist“-Folge nachzuvollziehen!“

Die Mystery-Serie „Wishlist“ dreht sich um die Frage: Wie weit würdest du gehen, damit deine größten Wünsche in Erfüllung gehen? Im Zentrum der Handlung steht die App „Wishlist“. Sie kann alle Wünsche erfüllen. Doch im Gegenzug fordert sie immer, eine Aufgabe zu erfüllen. Die 17-jährige Mira und ihre Freunde entdecken die App und sind begeistert von ihren Möglichkeiten. Doch bald müssen sie feststellen, dass ihr Handeln Konsequenzen nach sich zieht, die sie nie erwartet hätten.

In der zweiten Staffel, die seit Dezember über funk.net und im „Wishlist“-Kanal auf YouTube veröffentlicht wird, steht Miras Freund Dustin im Mittelpunkt, der für die Erfüllung seines größten Wunsches auch vor einem Mord nicht zurückgeschreckt ist. Während er der Organisation hinter „Wishlist“ gefährlich nahe kommt, versuchen Mira und ihre Freunde, „Wishlist“ zu zerstören und Dustin zu retten.

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