Frage an „Alexa“: findet World Music im deutschen UKW-Radio überhaupt noch statt? Antwort: „Gewiss doch, spärlich zwar … aber immerhin“. Wie etwa in hoher Dosierung beim öffentlich-rechtlichen Cosmo (ehemals Funkhaus Europa), dem „internationalen und interkulturellen Hörfunkprogramm“ des Westdeutschen Rundfunks (WDR) und von Radio Bremen, das in Zusammenarbeit mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) ausgestrahlt wird. Das überwiegend vom WDR in Köln produzierte Angebot bedient heute mit der Musikfarbe „Global Pop“ ein urbanes Publikum im Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Vor einem heftig diskutierten Relaunch im Jahre 2016 bot das Programm indes ein noch breiteres Musikspektrum aus zahlreichen Kulturkreisen der Welt.
Auch weitere ARD-Kulturwellen, Radio Eins, NDR Info oder Deutschlandfunk pflegen die Weltmusik (mehr oder weniger) regelmäßig über Spezialsendungen. Wie Bayern 2, wo Musik fremder Kulturen außerhalb der hinlänglich bekannten Hit-Populär-Trampelpfade traditionell eine sehr bedeutende Rolle innehat.
Die Musikjournalistin Dagmar Golle ist ausgewiesene World Music-Kennerin und moderiert beim Bayerischen Rundfunk bereits seit 15 Jahren zahlreiche einschlägige Sendungen. Gerade wurde im neuen Bayern 2-Wochenendprogramm ihr Musikspecial „Weltempfänger“ (jeden Samstag ab 18.05 Uhr) wiederbelebt, das bereits von 2003 bis 2008 im Programm vertreten war.
RADIOSZENE sprach mit Dagmar Golle über ihre Sendungen und aktuelle Entwicklungen im spannenden Terrain der Weltmusik.
RADIOSZENE: Frau Golle, wie sind Sie zum Radio gekommen?
Dagmar Golle: Ursprünglich wollte ich Lehrerin für Französisch und Deutsch werden. Während der Semesterferien war ich regelmäßig in Frankreich, um die Sprache zu praktizieren. Bei einem Aufenthalt lernte ich die Leiterin einer Freiburger Sprachschule kennen. Sie fragte mich, ob ich Lust hätte, an einem Radioseminar für angehende Lehrer/-innen teilzunehmen, das vom deutsch-französichen Jugendwerk finanziert wurde. Ich machte mit und wurde sofort vom Radiovirus infiziert: Die Besuche beim SWF-Regionalstudio, bei dem Piratensender Radio Dreieckland, eigene Umfragen machen, schneiden (damals noch mit Bändern), in kurzer Zeit Texte schreiben – all das faszinierte mich ungemein. So legte ich den Lehrerberufswunsch ad acta und bewarb mich bei verschiedenen Rundfunksendern um ein Praktikum. Meine erste Station war der Hessische Rundfunk, wo ich nach Praktikum, Redaktionsvolontariat und Sprechausbildung als freie Redakteurin, Moderatorin und Programmsprecherin fast sechs Jahre gearbeitet habe. Danach wechselte ich zum BR.
RADIOSZENE: Sie waren lange Zeit bei BAYERN 3 als Programmgestalterin tätig, wie sehr hat Sie diese Zeit geprägt?
Dagmar Golle: Ich bin nach wie vor bei BAYERN 3 als Moderatorin tätig. In meinen Anfängen dort war ich Moderatorin und Redakteurin. Gerade die ersten Jahre haben mich sehr geprägt und ich habe viel gelernt. Anfang der 90er-Jahre fand allgemein die Umstellung auf den Selbstfahrerbetrieb statt. Das heißt: Die bisherige Arbeitsteilung zwischen Sendetechnik, die Musik und Beiträge „abfährt“, und dem Moderator wurde weitgehend aufgehoben. Das war eine völlig neue Erfahrung. Man bedenke: Wir hatten damals noch Bandmaschinen, Plattenspieler und CD-Player, Cart- und Minidisc-Maschinen. Es herrschte also während der Sendung richtig Stress mit Ein- und Auflegen sowie Herumspulen der Bänder. Sich dabei noch auf die Sendungsinhalte und aufs Moderieren zu konzentrieren, war eine echte Herausforderung. Heute kommt alles aus dem Computer, was die Arbeitsprozesse um ein Vielfaches erleichtert.
Vor allem aber waren gerade die ersten 10 Jahre inhaltlich gesehen sehr wichtig für mich. Anfangs moderierte ich hauptsächlich im Tagesprogramm aktuelle und Unterhaltungs-Sendungen, was mir in journalistischer Hinsicht viel gebracht hat. Allmählich entwickelte sich eine stärkere Vorliebe für Musik und damit verbunden der Wunsch, entsprechende Sendungen zu moderieren. Was dann auch passierte. Dass ich tatsächlich einmal zu einer Pop- und Weltmusikspezialistin werden würde, war damals noch ein frommer Wunsch. Aber ab und zu gehen Wünsche auch in Erfüllung.
„Nach wie vor scheint Musik zyklisch zu funktionieren“
RADIOSZENE: In welchem Ausmaß hat sich die Popmusik über die Jahre hinweg nach Ihrer Beobachtung verändert?
Dagmar Golle: Das ist ein sehr komplexes Thema. Da sind zum Einen die technischen Fortschritte, die Musiker/-innen immer neue Möglichkeiten eröffnen. Dass z.B. eine einzelne Person mit Hilfe einer Loopstation den Sound einer ganzen Band auf die Bühne bringen kann, wäre vor 15 Jahren noch undenkbar gewesen. Die elektronische Musik hat sich seit den 80er-Jahren ungemein weiterentwickelt und fließt inzwischen in sämtliche Musikgenres ein. Das hat im Laufe der letzten Jahre dazu geführt, dass Grenzen zunehmend verschwimmen, was großartig ist! Denn dadurch entstehen spannende Musikhybriden, die immer für neue Überraschungen sorgen.
Gleichzeitig scheint Musik nach wie vor zyklisch zu funktionieren. Allein in den 90ern recyclete der Britpop die Beatles, der Reggae feierte eine neue Glanzzeit, aus dem Dancefloor Jazz der 70er wurde in den 90ern der Acid Jazz … etc. Ab dem Jahr 2000 war mit Wir sind Helden, Juli und Silbermond deutschsprachige Musik plötzlich wieder gefragt. Speziell in Bayern setzte sich diese Entwicklung fort in Form eines Wiederauflebens des Dialekt-Pop. Wir nennen das hier „Heimatsound“. Parallel zu den Fortschritten in der elektronischen Musik kam eine Gegenbewegung in Gang: Plötzlich gründeten sich immer mehr Folk- und Akustikbands, auf den Bühnen sah man nicht mehr nur die klassische Rockbesetzung, sondern Streichquartette und ganze Orchester.
Fazit: Die internationale Popmusiklandschaft ist wahrscheinlich so vielfältig wie noch nie. Für Musikliebhaber/-innen ist es durch die digitalen Medien auch viel leichter geworden, Neues für sich zu entdecken. Die Kehrseite von Streamingdiensten wie Spotify und Deezer ist allerdings, dass Musiker/-innen daran fast nichts verdienen.
RADIOSZENE: Eines Ihrer Spezialgebiete ist die Weltmusik. Beim Bayerischen Rundfunk präsentieren Sie seit 2003 dazu Sendungen – wie haben Sie die World Music für sich entdeckt?
Dagmar Golle: Neugierig auf alles „Fremde“ und „Unbekannte“ war ich schon als Kind und Jugendliche. Ich habe mich gerne mit Menschen anderer Kulturen angefreundet und bin ab dem 17. Lebensjahr auch regelmäßig ins Ausland verreist. Da kommt man unweigerlich auch mit der Musik der jeweiligen Länder in Berührung. Orientalische Musik fand ich immer faszinierend. Ein Schlüsselerlebnis war in den 80er-Jahren die Platte „Yemenite Songs“ der Israelin Ofra Haza. Die hatte ich in einem großen Münchner Plattenladen entdeckt: Diese Mischung aus traditioneller nahöstlicher Musik mit Pop war für mich die reinste Offenbarung. Ich dachte damals noch: Warum läuft sowas nicht auch im Radio? Zwei Jahre später wurde „Im Nin’Alu“ ein internationaler Nr.1-Hit.
Ein weiteres prägendes Erlebnis waren Reisen quer durch die Karibik in den 90er-Jahren. Ich hatte immer ein kleines Transistorradio im Gepäck, um zu hören, welche Musik dort so läuft. Ich fand alles, egal ob Reggae, Soca oder Zouk, so unglaublich stimmungsvoll und lebensfroh, dass ich nach meiner Rückkehr beschloss, diese Musik irgendwann ins Radio zu bringen. Im Programm Bayern 2 des BR bekam ich Anfang der 2000er dann auch die Chance. Durch den journalistischen Umgang mit dem, was man Weltmusik nennt, habe ich insgesamt ungemein viel über Musik generell gelernt. Über die vielfältigen Stile, Instrumente und ihre kulturellen Hintergründe. Ich höre Musik seitdem generell viel intensiver und detailverliebter. Auch erfordert der Umgang mit Musik anderer Kulturen, dass man sich mit den politischen Verhältnissen auseinandersetzt, da dies häufig einen thematischen Niederschlag in den Texten findet. Fazit: Die Weltmusik hat meine Arbeit und mein Leben enorm bereichert.
RADIOSZENE: Welche Länder/Regionen der Welt berücksichtigen Sie bei der Musikauswahl?
Dagmar Golle: Im Grunde alle. Da gibt es keine Grenzen. Klar kommt aus Ländern, die unter politischen Krisen oder Kriegen leiden, natürlich weniger, da die Menschen mit anderen Problemen zu kämpfen haben. Häufig fliehen oder emigrieren Musiker/-innen aus Krisengebieten Afrikas oder aktuell aus Syrien und versuchen dann, mit ihrer Musik in Europa oder in den USA Anschluss zu finden. Ein anderes Problem ist auch die fehlende oder schlecht strukturierte Musikindustrie – z.B. in vielen Balkanländern, wo es, wie wir wissen, viele großartige Künstler/-innen gibt. Da muss man dann über die sozialen Netzwerke und digitale Medien gehen, um an Musik heranzukommen. Oder man packt die Koffer und informiert sich direkt vor Ort. Auf diese Weise habe ich vor 10 Jahren die spannende Alternativszene des Libanon entdeckt, mit der ich bis heute in Kontakt stehe.
Grundsätzlich versuche ich, ein größtmögliches Spektrum an internationaler Musik abzubilden.
RADIOSZENE: An welchen Quellen orientieren Sie sich bei der Musikauswahl?
Dagmar Golle: Da von deutschen Plattenfirmen in puncto Weltmusik kaum etwas kommt, sind es vor allem Promotionagenturen, die unter anderem Weltmusik im Repertoire haben und uns damit bemustern. Aber natürlich helfen auch die sozialen Netzwerke beim Entdecken sowie die persönliche Suche vor Ort.
„Der Begriff ‘World Music‘ war im Ursprung ein Label, das ein paar kleinere Londoner Plattenfirmen in den 80er-Jahren bewusst geschaffen hatten, um traditioneller klingende Musik besser verkaufen zu können“
RADIOSZENE: Welche weiteren Inhalte erwarten die Hörer in Ihrer Sendung?
Dagmar Golle: Aus den Rückmeldungen, die ich erhalte, schätzen Hörer/-innen die bunte Vielfalt der vorgestellten Musik, aber auch die Hintergründe, die ich dazu erzähle bzw. durch Interviewpartner/-innen erzählen lasse. Da ich auch Konzerttipps für Bayern gebe, erfahre ich immer wieder, das viele Leute dadurch erst auf bestimmte Konzerte und die Künstler/-innen aufmerksam wurden. So etwas freut mich sehr, da es zeigt, dass man mit einer engagierten Radiosendung immer noch Interesse wecken kann.
RADIOSZENE: Wie würden Sie grundsätzlich „Weltmusik“ stilistisch definieren beziehungsweise eingrenzen? Hier beackern Sie ja ein sehr umfangreiches Feld …
Dagmar Golle: Der Begriff „Weltmusik“ oder „World Music“ war im Ursprung ein Label, das ein paar kleinere Londoner Plattenfirmen in den 80er-Jahren bewusst geschaffen hatten, um traditioneller klingende Musik besser verkaufen zu können. Diese Strategie ging auch tatsächlich auf. So gesehen handelt es sich nicht um ein Genre, eine Gattung oder einen Stil. Im Gegenteil: Eigentlich lässt sich unter diesem Begriff alles subsumieren, das über ein klar heraushörbares Lokalkolorit verfügt und musikalische Traditionen erkennbar macht. Lange verstand man darunter akustische, sehr traditionell gespielte und gesungene Musik. Heute, mit der steten Weiterentwicklung der Produktionstechniken in der Musik, verschwimmen auch hier die Grenzen zunehmend. Dennoch sind ein paar Punkte für den Einsatz in einer weltmusikalischen Spezialsendung durchaus relevant, egal ob ein Stück akustisch oder mit Hightech aufgenommen wurde: Singen in der eigenen Sprache, ein Gesangsstil, der regionaltypisch klingt, Harmonien, Rhythmen, Melodieführungen, die Traditionen vermitteln. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch mal gerappt werden darf. Es kommt letztlich immer auf die gesamte Anmutung an.
RADIOSZENE: Wird Weltmusik im Radio unterbewertet – so gibt es im UKW-Radio vergleichsweise wenige einschlägige Spartensendungen?
Dagmar Golle: Ich kann für Bayern 2 sagen, dass wir ein sehr großes Musikspektrum abbilden. Dazu gehört auch Weltmusikalisches. Übrigens ist die 2008 eingestellte Sendung „Weltempfänger“ seit Januar 2018 wiederauferstanden (RADIOSZENE berichtete). Mein Kollege Jay Rutlege und ich moderieren die Show jeden Samstag ab 18.05 Uhr auf Bayern 2. Aber grundsätzlich ist meine Meinung: Ja, ich finde, dass Weltmusik, um bei diesem Begriff zu bleiben, in den Medien, vor allem aber in der Musikindustrie absolut unterbewertet ist. Kaum eine der großen Plattenfirmen hat überhaupt noch Weltmusik im Repertoire, es sei denn, es wird unter „Jazz“ geführt. Offenbar herrscht eine große Unsicherheit hinsichtlich der Vermarktung. Weltmusik ist in ihren Augen nicht massenkompatibel genug. – Aber stimmt das? Ich erinnere an die Zeit ende der 80er-, Anfang der 90er-Jahre: Mit der Israelin Ofra Haza und ihrem Nr. 1-Hit „Im Nin’Alu“ und mit Mory Kantes Hit „Yeke Yeke“ wurde plötzlich der Begriff „Ethno Welle“ geboren. Dann kam Youssou N’Dour mit „7 Seconds“, auch das ein Welthit. Schließlich Khaled mit „Aisha“, ebenfalls ein Hit. Die Westafrikanerin Angélique Kidjo landete mit „Agolo“ in den deutschen Singlecharts. Ich erinnere an den australischen Aboriginee Geoffrey Gurrumul Yunupingu, der 2008 in den Top 10 der deutschen Albumcharts landete. Wer will da behaupten, dass traditionellere Musik nicht massenkompatibel sei? Ich behaupte, dass der Markt durchaus vorhanden ist. Allein es bräuchte mehr Mut und Willen seitens der Musikindustrie, um wieder Vielfalt ins Geschehen zu bringen. Diese international zu beobachtende Vereinheitlichung der Popmusik hat ein für meine Begriffe ein erschreckendes Ausmaß angenommen.
RADIOSZENE: Gibt es Aussagen der Medienforschung über den Anteil der Befürworter von World Music unter den Hörern?
Dagmar Golle: Innerhalb der für Weltmusik interessierten Hörerschaft ist die Befürwortung folglich natürlich sehr hoch. Auch aus Befragungen der Bayern 2-Hörerschaft können wir immer wieder entnehmen, dass Offenheit und großes Interesse herrschen. Offizielle Zahlen über den exakten Anteil von Befürwortern gibt es jedoch nicht.
„Eine Heavy Metal-Band ist in Argentinien ebenso in der Lage, einen Tango oder eine Cumbia zu spielen“
RADIOSZENE: Sind das kreative Potential und die Produktionsstandards von Weltmusiktiteln vergleichbar mit dem internationalen Popmusikgeschäft?
Dagmar Golle: Inzwischen absolut! Hören Sie sich z.B. die letzten Alben der Libanesinnen Yasmine Hamdan oder Tania Saleh an. Beide bewegen sich auf höchstem Produktionslevel. Das gilt auch für vieles, was wir aus Afrika oder Asien bekommen. Früher herrschte in der Tat ein gewisses Gefälle zwischen Pop und Weltmusik, aber das ist längst Vergangenheit. In den Studios steht überall modernstes Equipment und nicht selten passiert es, dass Produzenten aus Pop und Jazz Künstler/-innen aus der World Music bei Aufnahmen und Produktionen unterstützen.
RADIOSZENE: Gibt es heute noch prägende Merkmale in der Weltmusik, die sie sich von der allgemeinen Popmusik unterscheiden? Wo kann die internationale Popmusik von World Music lernen?
Dagmar Golle: Klar gibt es Unterschiede. Die internationale Mainstream-Popmusik orientiert sich im Wesentlichen an britisch-US-amerikanischen Standards, egal in welcher Sprache gesungen wird. In der sog. „Weltmusik“ hört man, siehe oben erwähnt, durch Instrumentierung, Gesang, Arrangements traditionellere Elemente heraus, die den kulturellen Ursprung eines Stücks verraten. Immer wieder kommt es auch zu Vermischungen, z. B. in Südamerika. Dort definiert sich Pop anders als bei uns: Volksmusik spielt dort eine noch viel größere Rolle als bei uns und wird in den Mainstream Pop regelmäßig integriert. Eine Heavy Metal-Band ist in Argentinien ebenso in der Lage, einen Tango oder eine Cumbia zu spielen. Das ist etwas, was auch die europäische Popmusik wieder lernen sollte. Dadurch kann Popmusik wieder bunter und interessanter werden.
RADIOSZENE: Muss sich das Radio in Zeiten erfolgreicher Streamingdienste nicht noch mehr auf musikredaktionelle Inhalte – wie eben beispielsweise World Music-Spezialsendungen – konzentrieren?
Dagmar Golle: Ich meine, ja. Denn Streamingdienste oder Sparten-Internetradios, bei denen lediglich Playlisten hoch- und runterlaufen, können keine Inhalte vermitteln. Dazu braucht es Journalist/-innen, die die Musik mit Informationen aufbereiten und so der Hörerschaft vermitteln.
Sendungen, in denen Hintergründe und Zusammenhänge erklärt werden, in der Künstler/-innen im Interview zu Wort kommen, sind meines Erachtens gerade in diesem Kontext unverzichtbar.
RADIOSZENE: Was wünschen Sie sich nach der langen Zeit beim Radio allgemein für die Zukunft des Mediums?
Dagmar Golle: Ich wünsche mir, dass Radio das bleibt, was es ursprünglich mal sein sollte: Ein Hörerlebnis, das mein Interesse für Themen und Musik weckt. Ein Medium, das unterhält, aber auch bildet. Ein Medium, das Menschen dazu bringt, aktiv zuzuhören und nicht nur Geräuschkulisse ist.