BVDW zur ma 2017 Audio: Fortschritte und ein Fragezeichen
Die Fokusgruppe Audio im Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW) begrüßt die Weiterentwicklung der ma 2017 Audio der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma). Die am 11. Oktober 2017 erschienene Version der Media Analyse kommt einigen Forderungen des Werbemarktes nach. Gleichzeitig sieht die Fokusgruppe Audio im BVDW aber beim Thema Vergleichbarkeit von klassischem Radio und Online Audio mehrheitlich noch ein Fragezeichen.
Die Fokusgruppe Audio im BVDW begrüßt das Bestreben der agma, mit der ma Audio vergleichbare Reichweiten für Online Audio und klassisches UKW-Radio auszuweisen. Aktuelle Weiterentwicklungen der Reichweitenstudie werden positiv gesehen, da sie Forderungen des Werbemarktes nachkommen. Hierzu zählen zum Beispiel die Ausweisung der Online-Audio- und Konvergenz-Angebote auf Basis der Werbemittelkontaktchance und die Ermöglichung kleinräumiger Auswertungen auf Kreisebene zur Abbildung von Verbreitungsgebieten.
Ein Fragezeichen sieht die Mehrheit der Fokusgruppe Audio im BVDW jedoch nach wie vor bei der unterschiedlichen Ermittlung der Reichweiten von Online Audio und UKW und damit der Vergleichbarkeit der beiden Kanäle. Für die UKW-Sender wird die Nutzung seit 1999 mit telefonischen Interviews erhoben. Bei den ausschließlich über das Internet verbreiteten Online-Audio-Angeboten werden hingegen die Nutzungsdaten technisch gemessen und mit Daten aus einer Online- Tagesbuchstudie angereichert. Der Nachweis, dass die Zusammenführung dieser Daten aus zwei verschiedenen Quellen zu einer Audio-Konvergenzwährung valide ist, steht aktuell noch aus. Derzeit prüft die agma auf Wunsch des BVDW entsprechende Nachweisverfahren (Coincidental Checks).
Unabhängig von der Positionierung der Mehrheit der Fokusgruppe Audio im BVDW präzisieren der Vorsitzende der Fokusgruppe Rainer Henze und der stellvertretende Vorsitzende Carsten Achterfeld ihre jeweilige Sichtweise:
Carsten Achterfeld (Publicis Media), Stellvertretender Vorsitzender der Fokusgruppe Audio im BVDW sagt hierzu: „Die Diskussionen zwischen der Fokusgruppe Audio im BVDW und Vertretern der agma sind weiterhin fruchtbar und notwendig und wir begrüßen den Austausch ausdrücklich. Die Zusammenarbeit konnte nochmals verbessert werden. Wir sehen, dass die agma Bemühungen unternimmt, die ma Audio noch valider zu gestalten. Wir sehen aber weiterhin auch ein Fragezeichen beim Thema Vergleichbarkeit der Kanäle. Unser Wunsch, methodisch eine echte Vergleichbarkeit der Reichweiten aller Audio-Angebote zu gewährleisten, ist noch nicht umgesetzt. Nach wie vor werden in der Erhebung für Online Audio die Kombination aus technisch gemessenen Nutzungsdaten und Online Tagebuchstudie mit telefonisch erfragten Nutzungsvorgängen für UKW-Radio gleichgesetzt, wodurch eine valide Konvergenzwährung unseres Erachtens nicht erreicht werden kann. Dies hält derzeit auch leider noch einige Online-Audio-Anbieter davon ab, sich über die ma Audio ausweisen zu lassen“, so Achterfeld.
Rainer Henze (laut.ag), Vorsitzender der Fokusgruppe Audio im BVDW, sagt: „Die ma Audio ist ein wichtiger Richtwert für den Markt. Die von der agma angestrebten Coincidental Checks zur Überprüfung der Validität der Daten halte ich für den richtigen Weg. Für die ma 2018 Audio erwarte ich auf dieser Basis weitere Verbesserungen der Aussagekraft der Reichweitenzahlen.
Unabhängig davon prüft die Fokusgruppe Audio im BVDW derzeit aber auch alternative Lösungsansätze zur Messmethodik. Hier konnten wir bereits vielversprechende Gespräche führen, alles mit dem Ziel, den Markt weiter voranzubringen.“
Quelle: BVDW