Zwei Drittel des ausgeschriebenen ARD-Sendernetzes werden 2018 von UPLINK betrieben

Bild Mitarbeiter UPLINKEin millionenschwerer Deal für den Düsseldorfer Sendenetzbetreiber UPLINK: Das Unternehmen bekam den Zuschlag für viele der öffentlich-rechtlich ausgeschriebenen Frequenzen, die früher von Media Broadcast betrieben wurden. Die Frequenzen in den „alten Bundesländern“ von HR, BR, SWR und WDR, RB und NDR werden schon länger von den Sendern oder Dienstleistern selbst betrieben.

Rund 280 Frequenzen für den UKW-Betrieb vom Deutschlandradio, 50-60 Frequenzen für den UKW-Betrieb vom NDR in Mecklenburg-Vorpommern, 35 Frequenzen für den UKW-Betrieb vom rbb in Berlin und Brandenburg, 3 Frequenzen für den UKW-Betrieb vom SR im Saarland. Die 170 Frequenzen für den UKW-Betrieb des MDR in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gingen vollständig an die Divicon Media aus Leipzig. Der neue Betrieb tritt am 01. Juli 2018 in Kraft.

Michael Radomski (Bild: UPLINK GmbH)
Michael Radomski (Bild: UPLINK GmbH)

UPLINK Network GmbH-Geschäftsführer Michael Radomski zur neuen Vergabe: „Wir freuen uns, dass 4 Jahre nach der Gründung des Unternehmens und keine 2 Jahre nach der Marktöffnung des privaten UKW-Marktes am 01.01.2016 so große Teile des öffentlich-rechtlichen UKW-Senderbetriebs an UPLINK vergeben werden.“

Nach RADIOSZENE- und MEEDIA-Informationen bedeutet dieser Zuschlag einen gewaltigen Gewinnschub für das Unternehmen. So seien ein zusätzliche Einnahmen von „mehr als 13 Millionen Euro“ möglich. Der Vertrag soll 7,5 Jahre dauern und kann drei Mal verlängert werden. Insgesamt handelt es sich um folgende UPLINK Logo smallFrequenzen, die ab 2018 von Uplink betreut werden: Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur (jeweils Deutschlandradio), NDR 1 MV, NDR 2 MV, NDR 3 MV, NDR 4 MV, N-JOY (jeweils NDR), Radio Eins, RBB Kultur, Antenne Brandenburg, Fritz, Info Radio (jeweils RBB), Unserding und SR 2 Kulturradio (jeweils Saarländischer Rundfunk). Michael Radomski  ist über diese Größenordnung sichtlich erfreut: „Mit 352 UKW-Frequenzen erhält UPLINK etwa 2/3 der ausgeschriebenen Leistungen und damit mit Abstand das größte Paket.“

DIVICON MediaAuch der Mitbewerber Divicon Media bekommt neue Sender in sein Portfolio. So betreut die Divicon Media den vollständigen Betrieb der MDR-UKW-Sendeanlagen ab 2018. Bereits seit 2014 verantwortet die Divicon Media die Modulationszuführung sowie den Senderbetrieb für den MDR im sächsischen Kamenz. MDR-Betriebsdirektor Dr. Ulrich Liebenow zur Vergabe an Divicon Media: „Ein Projekt dieser Tragweite bedarf eines in jeder Hinsicht stimmigen Konzeptes, bildet es doch die entscheidende Grundlage für den MDR zur Verbreitung seiner Hörfunkwellen über UKW in den  nächsten Jahren. Sowohl die technischen als auch die wirtschaftlichen Faktoren müssen den Anforderungen entsprechen. Hier hat die Divicon Media überzeugt und in logischer Konsequenz auch  den Zuschlag innerhalb der Ausschreibung erhalten. Nun freuen wir uns auf die Fortsetzung unserer Zusammenarbeit – in deutlich größerem Umfang.“

Mike Lehmann
Mike Lehmann

„Mit dem Auftrag durch den MDR haben wir unser Wunschziel innerhalb der Ausschreibung erreicht und sind stolz auf das uns entgegengebrachte Vertrauen“, erklärt Mike Lehmann, Sprecher der Geschäftsführung bei der Divicon Media.

Auch in Baden-Württemberg werden einige Frequenzen nicht mehr von Media Broadcast betreut. Die an der SBW Sendernetzbetrieb Baden-Württemberg GmbH beteiligten Radiosender antenne 1, die Neue 107.7, baden.fm, Radio TON, Radio Seefunk, Radio 7 und das neue Radio Neckarburg übernehmen die selbstständige Betreuung der Frequenzen. Weitere Einzelheiten gibt es hier.

Hintergrund: Media Broadcast zieht sich aus UKW-Sendenetzbetrieb zurück

media broadcast antennen neu small minDie Media Broadcast aus Köln hatte quasi eine Monopolstellung in der UKW-Sendenetzbetreuung. Aufgrund des Wegfalls der Monopolstellung der Freenet-Tochter sowie deren angekündigtem Rückzug aus dem UKW-Geschäft gilt die Zuteilung einer Ausschreibung in dieser Größenordnung als endgültige Zeitenwende im Markt für UKW-Sendernetzbetrieb. Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Quellen: Divicon Media, UPLINK, MEEDIA

Weitreführende Informationen