Matthias Weber: Stellenwert der Musik im Radio ist größer denn je

In einer weiteren Folge über die „heimlichen Helden“ im deutschen Radio stellen wir heute mit Matthias Weber, den Musikverantwortlichen von HIT RADIO FFH vor und sprechen mit ihm über den Stellenwert der Musik im Radio.

FFH-Musikchef Matthias Weber über Stellenwert der Musik im Radio (Bild: @FFH)
Matthias Weber (40), seit 2009 Musikchef von HIT RADIO FFH (Bild: @FFH)

Der Sender wurde unter dem Namen „Radio FFH“ am 15. März 1988 von 36 hessischen Zeitungsverlagen gegründet, nachdem der Radiomarkt in Hessen unter dem damaligen Ministerpräsidenten Walter Wallmann dereguliert worden war. Zur FFH-Sendergruppe gehören zudem die Programme planet radio (seit April 1997) und harmony.fm (seit September 2003). Sie verfügen allerdings teilweise über schwächere UKW-Frequenzen als das Hauptprogramm und sind deshalb nicht überall in Hessen empfangbar. HIT RADIO FFH ist nach Hörerzahlen das meist genutzte Radioprogramm in Hessen.

RADIOSZENE-Redakteur Michael Schmich sprach mit Matthias Weber über den Stellenwert von Musik im Radio  die Veränderungen im Musikmarkt.


RADIOSZENE: Wie kamen Sie zum Radio?

99drei mittweida logoMatthias Weber: Es war schon zu Schulzeiten mein absoluter Wunsch, in einer Musikredaktion beim Radio zu arbeiten. Ich stamme aus Zwingenberg in Südhessen, habe ab 1998 in Mittweida (Sachsen) Medientechnik studiert, Studienrichtung Audiotechnik/Hörfunk. Während des Studiums habe ich beim Hochschuleigenen Lokalradio – damals „Radio Novum“, heute heißt es „99drei Radio Mittweida“ – mitgewirkt, unter anderem als Redakteur, als Moderator, als Reporter, in der Produktion, in den Nachrichten und auch in der Musikredaktion. Mit dieser praktischen Erfahrung und den Kenntnissen aus dem Studium war eine gute Grundlage geschaffen. Mein Einstieg ins „echte“ Berufsleben beim Radio war im Anschluss an das Studium ein Volontariat in der Musikredaktion von Antenne Bayern, war dort Musikredakteur bis ich 2009 zum hessischen Marktführer HIT RADIO FFH wechselte und Musikchef wurde.

RADIOSZENE: Welche Tätigkeitsfelder umfasst ihr Aufgabengebiet?

Matthias Weber: Als Leiter der Musikredaktion verantworte ich alles, was on air mit Musik zu tun hat. Das größte und wichtigste Feld in der täglichen Arbeit ist die Auswahl der Titel und Zusammenstellung der Playlisten für HIT RADIO FFH, auch immer wieder in Absprache mit der Redaktion. Auch die Musikplanung für harmony.fm und für unsere Webstreams wird in der Musikredaktion von HIT RADIO FFH erstellt. Zu meinem Team gehören Johanna Kowalicki, Andrea Riecke und Frieder Lohrbächer, ohne die das alles nicht zu bewältigen wäre. Darüber hinaus gehören auch Dinge wie Musikresearch und Überlegungen zur strategischen Ausrichtung des Programms zu meinen Tätigkeiten.

RADIOSZENE: Welche Bedeutung haben Musik und Musikspezialsendungen bei HIT RADIO FFH?

Matthias Weber: HIT RADIO FFH produziert ein breit aufgestelltes Programm für Hessen und Teile der umliegenden Bundesländer. Musik hat dabei den größten Anteil am Programm und besitzt eine außerordentlich hohe Bedeutung. Auch Musikspezialsendungen haben bei uns eine große Bedeutung, da wir unseren Hörern hier schon früh neue Titel vorstellen oder auch ältere, fast in Vergessenheit geratene Titel spielen. Mit Spezialtagen wie „FFH Just 90s“ oder „FFH spielt alles“ setzen wir immer wieder Akzente, deren Wirkung weit über die reine Sendestrecke hinaus reicht.

FFH-Just 90s! Das Neunziger-Festival (Bild: FFH)
FFH-Just 90s! Das Neunziger-Festival (Bild: FFH)

RADIOSZENE: Wie hat sich der Stellenwert der Musik im Radio über die Jahre verändert?

Matthias Weber: Unterschiedliche Musikquellen sind heute in weit größerem Umfang und einfacher als jemals zuvor verfügbar – und das im Grunde jederzeit. Der Stellenwert der Musik im Radio wird dadurch allerdings nicht kleiner, im Gegenteil, aus meiner Sicht ist der Stellenwert der Musik im Radio größer denn je. Das Problem ist: Wir können zu keinem Zeitpunkt alle Hörer gleichzeitig mit unserer Musik glücklich machen. Ständig besteht die Gefahr, dass Hörer andere Quellen für ihren Musikkonsum nutzen, wenn ihnen das Programm mal nicht gefällt. Das war vor zehn Jahren nicht anders, aber die Hörer hatten in der Vergangenheit weniger Auswahl an direkt verfügbaren Quellen. Insofern ist es heute umso wichtiger, im eigenen Programm die „richtigen“ Songs in der am besten passenden Mischung anzubieten. Zum Glück besteht ein gutes Radioprogramm nicht allein aus Musik und es geht nicht nur um einzelne Titel, die gefallen oder nicht gefallen, sondern um die Mischung sämtlicher Bestandteile. Aber wir müssen uns nicht nur gegen die Radio-Konkurrenz, sondern auch eine deutlich gewachsene Zahl an Alternativen behaupten.

Radio ist heute auch nicht mehr für alle die erste Quelle, um neue Musik kennenzulernen. Allerdings gab es zu jeder Zeit Musik, die nicht oder nicht häufig im Radio gespielt wurde. Und so gab es auch schon immer Menschen, die „ihre“ Musik nicht über das Radio konsumiert haben. Aber genauso gibt es nach wie vor viele Menschen, die nicht die Zeit haben und vielleicht auch gar nicht genau wissen, nach was sie suchen sollen, wenn sie neue Musik entdecken wollen oder eine Mischung von Musik aus verschiedenen Zeiten und Stilen hören wollen. Ja – man wartet heute nicht mehr auf Tag X, weil angekündigt wurde, dass ab diesem Tag die neue Single des Lieblingskünstlers im Radio läuft. Aber es läuft nach wie vor neue Musik im Radio und viele Hörer kommen auf diesem Wege in Kontakt mit neuen Songs und Künstlern, die ihnen bis dato unbekannt waren.

RADIOSZENE: Kritiker werfen ein, dass in Zeiten des Formatradios die Musikredaktion nur noch wenige Einflussmöglichkeiten auf die Musikabläufe haben. Welchen Einfluss haben Sie bei HIT RADIO FFH?

FFH-Musikchef Matthias Weber mit U2-Sänger Bono
FFH-Musikchef Matthias Weber mit U2-Sänger Bono

Matthias Weber: Bei HIT RADIO FFH entscheiden wir in der Musikredaktion sowohl über die Auswahl als auch über die Abfolge der Titel. Wir haben also zu 100 Prozent Einfluss darauf. Niemand zwingt uns, bestimmte Titel zu spielen oder gibt uns die Abläufe vor. Einen anderen Titel als den nächsten eingeplanten zu spielen, ist dementsprechend genau einen Mausklick weit entfernt.

Grundsätzlich verfolgt doch jedes Unternehmen bestimmte Strategien und Ziele. Unser Ziel ist es, vereinfacht ausgedrückt, mit unseren Programmen möglichst viele Hörer zu erreichen. Zu unserer Strategie gehört unter anderem, dass wir die Musikauswahl und -planung so umsetzen, wie wir es für sinnvoll und richtig, also zielführend halten.

Es steht deshalb im Interesse meiner Kollegen und mir, einen Musikmix anzubieten, der vielen Menschen im Sendegebiet gefällt. Ich kann daran nichts Schlechtes finden und wüsste auch nicht, warum ich es anders machen sollte.

Ich habe keinen missionarischen Eifer, Menschen zu erklären, welche Titel ihnen zu gefallen haben, oder vorzugeben, welche Musik schlecht sei. Titel, die mir persönlich gefallen, gehen nicht aus diesem Grund bei uns auf Rotation. Und Titel, die ich selbst gerade nicht hören möchte, werden selbstverständlich trotzdem im Programm stattfinden, wenn sie ins Programm passen und unsere Hörer diese Titel mögen.

Unsere Hörer hören HIT RADIO FFH, weil sie unter anderem eine gute Mischung aus neuen und alten Hits erwarten (selbstverständlich erwarten sie auch die vertrauten Moderatoren, guten Wetter- und Verkehrs-Service, kompetente Präsentation und Auswahl der Nachrichten und vieles weitere mehr). Unser Programm ist nichts anderes, als ein Angebot und jeder kann frei darüber entscheiden, dieses zu nutzen, oder sich für etwas anderes zu entscheiden. By the way: Ich frage mich, wer nach Ansicht der besagten Kritiker die Musikabläufe bestimmen soll …

RADIOSZENE: Welche Musik ist derzeit besonders angesagt – und gibt es bereits einen Trend von Morgen?

Matthias Weber: Wohl durch den Umstand, dass Musik schneller und umfangreicher zur Verfügung steht, haben aktuelle Hits inzwischen manchmal völlig unterschiedliche Sounds.

Spannende, interessante oder einfach nur angesagte Songs können schneller und auf verschiedenen Wegen bekannt werden. Ein klarer, übergreifender Trend ist deshalb derzeit nicht zu erkennen.

Es ist zuletzt aber wieder etwas aufgetaucht, das längere Zeit aus erfolgreichen Hits verschwunden war: Funkige Retro-Sounds werden ab und zu wieder gern verwendet. Seit dem Erfolg von Daft Punk im Jahr 2013 sind Produzenten was das angeht wieder etwas mutiger geworden. Seitdem gab es zwar schon einzelne Hits, die diese Anleihen hatten („Uptown Funk“ von Mark Ronson mit Bruno Mars, „Dangerous“ von David Guetta), im Moment gibt es aber gleich zwei aktuelle Hits angesagter DJs, auf die das zutrifft: „Hot2Touch“ von Felix Jaehn und „Feels“ von Calvin Harris. Vielleicht entwickelt sich dieser Sound noch zu einem Trend.

Darüber hinaus: Handgemachtes, nicht nur von Nickelback, auch von Welshly Arms oder Kaleo ist natürlich kein neuer Trend, allerdings gab es aus dieser Richtung zuletzt wenig aktuelle Hits. Diese Situation scheint sich momentan wieder zu verbessern.

RADIOSZENE: In welcher Form arbeiten Sie mit der Musikwirtschaft zusammen?

FFH-Musikchef Matthias Weber mit Robbie Williams
FFH-Musikchef Matthias Weber mit Robbie Williams

Matthias Weber: Wir stehen in regelmäßigem Austausch mit den Radiopromotion-Teams, die uns über Neuheiten informieren, Einschätzungen über die Entwicklung ihrer Hits und Neuerscheinungen geben können und über die wir Kooperationen eingehen, um beispielsweise Künstler für Off-Air-Events verpflichten zu können.

Es ist ein fruchtbarer Austausch. Wir sind als Radiosender nach wie vor bei bestimmten Neuerscheinungen ein wichtiger Partner für die Musikindustrie, gerade bei Newcomern. Max Giesinger oder Mark Forster – zwei inzwischen etablierte Künstler – haben ihren Erfolg beispielsweise zu einem guten Teil den Einsätzen ihrer Songs im Radio zu verdanken.

RADIOSZENE: Wie sehr haben sich Radio- und Musiklandschaft über die Jahre verändert?

Matthias Weber: Wie wir alle wissen, musste die Musikindustrie einen großen Umbruch bewältigen und sie befindet sich immer noch im Wandel: Bald schon wird auch in Deutschland durch den sogenannten Digitalmarkt (Streaming, Downloads) mehr Umsatz generiert, als durch den Verkauf physischer Tonträger …

Aber auch fürs Radio hat sich einiges geändert. Radio bot lange Zeit die einzige Möglichkeit, Musik auch unterwegs jederzeit bequem genießen zu können, das war für Radiosender natürlich ein großer Vorteil. Heute müssen wir uns unter anderem gegen Streamingdienste und komfortable portable Abspielgeräte behaupten. Das macht es umso wichtiger, die richtige, passende Musikauswahl im Radio anzubieten. Der entscheidende Vorteil des Radios bleibt aber, dass wir auch über die Musik hinaus vieles bieten.

RADIOSZENE: Zuletzt hatte man den Eindruck, dass sich in den Single-Charts immer mehr Künstler bewegen, die bis vor kurzem völlig unbekannt waren. Täuscht dieser Eindruck und haben es die „großen Namen“ immer schwerer erfolgreich zu sein?

FFH-Musikchef Matthias Weber mit James Blunt – nach dem FFH-Exklusivkonzert in Mainz vor 250 FFH-Hörern in der Reihe „Kleinstes Konzert der Welt“
James Blunt und FFH-Musikchef Matthias Weber nach dem FFH-Exklusivkonzert in Mainz vor 250 FFH-Hörern in der Reihe „Kleinstes Konzert der Welt“.

Matthias Weber: Wenn man den Erfolg eines Künstlers an der Platzierung in den Single-Charts misst … – vielleicht. Ich würde den Erfolg eines Künstlers aber nicht an der Platzierung in den Single-Charts messen. Natürlich bringt eine gute Platzierung eine gewisse Präsenz mit sich, die man sonst vielleicht nicht hätte. Aber die Single-Charts bilden nur einen bestimmten Teil des Musikmarktes ab, einen maßgeblich durch junge Konsumenten geprägten Teil.

Obwohl sie gerade keine hohen Chartplatzierungen vorweisen können, halte ich „große Namen“ wie beispielsweise Depeche Mode, U2, Coldplay oder Rolling Stones immer noch für sehr erfolgreich. Diese Acts ziehen 50.000 Menschen und mehr zu ihren Stadionkonzerten, die trotz Ticketpreisen von teilweise weit über 100 Euro innerhalb kürzester Zeit ausverkauft waren. Das schaffen Künstler, die durch einen kurzen Hype eine gute Chartplatzierung erhalten, nicht. Die zuletzt genannten Künstler haben sich ihren anhaltenden Erfolg über Jahrzehnte erarbeitet. Ich bin gespannt, ob Luis Fonsi, dessen derzeitigen Erfolg ich in keiner Weise klein reden möchte, in 20, 30 Jahren die Stadien in Deutschland füllen wird.

Die Single-Charts bilden ab, welche einzelnen Songs derzeit am häufigsten gestreamt und gekauft werden. Ich kann von den Single-Charts noch nicht einmal darauf schließen, ob die dort erfolgreichen Songs auch häufig im Radio laufen sollten. Albumkäufer und Konzertgänger verhalten sich mutmaßlich nochmal anders. Deshalb sind die Single-Charts höchstens für einen bestimmten Typ Musikkonsument repräsentativ und somit höchstens einer von mehreren Maßstäben für Erfolg.

RADIOSZENE: Welche Bedeutung haben die Top 100 generell für Sie. Hat deren Bedeutung nachgelassen?

Matthias Weber: Wie gerade schon angedeutet: Die Single-Charts haben selbstverständlich ihre Berechtigung, haben aber auf die Auswahl der Titel für unser Programm im Grunde keinen Einfluss. Die Single-Charts bilden nicht repräsentativ unsere Zielgruppe der Radio-Hörer ab. Ein weit vorn platzierter Titel ist möglicherweise deshalb dort gelandet, weil er in ausreichender Häufigkeit von nahezu ausschließlich zehn bis 19jährigen gekauft oder gestreamt wurde. Das deckt sich nicht mit unserer Hörerschaft.

Für uns sind die Reaktionen und Anregungen der Hörer auf allen verfügbaren Wegen wichtig, dazu gehört auch die von uns betriebene Marktforschung. Weiterhin haben wir natürlich ein Auge auf die Trends bei Streaming-Charts und bei Diensten wie Shazam. Und letztendlich beobachten wir auch die Airplay-Charts, um zu sehen, wie sich der Gesamtmarkt und teilweise auch die einzelnen regionalen Märkte entwickeln.

RADIOSZENE: Wie wichtig sind Newcomern und Neuheiten für das Programm von HIT RADIO FFH?

Matthias Weber: Neuheiten haben eine große Bedeutung für uns. Durch Neuheiten wird das Programm immer wieder aufgefrischt und unsere Hörer erwarten auch, dass regelmäßig neue Titel bei FFH zu hören sind.

In der Musikplanung ist in unseren Kategorien für aktuelle Musik die Hälfte aller Plätze für Neuheiten reserviert. Bei der Auswahl der Neuheiten achten wir deshalb sehr sorgfältig darauf, dass diese Titel die nötige Relevanz für unser Programm, beziehungsweise für unsere Hörer haben. Die Auswahl darf nicht beliebig sein. Titel, die wir nicht nur einmalig vorstellen, sondern als Neuheit auf Rotation nehmen, laufen fortan regelmäßig mit einer bestimmten Anzahl an Einsätzen, in der Regel für mehrere Wochen – immer in der Annahme, dass sie unseren Hörern gefallen. Aber natürlich kann es dabei auch mal passieren, dass man mit seiner Einschätzung danebenliegt …

HIT RADIO FFH steht auch für „FFH-Just White! Die Megaparty – ganz in Weiß“ mit über 28.000 Zuschauern und „FFH-Just 90s! Das Neunziger-Festival“ (25.000 Besucher) - es waren die bestbesuchten Veranstaltungen auf dem „Hessentag 2017“ in Rüsselsheim. Auf der Bühne unter anderem Caught in the Act, Yvonne Catterfeld, Mousse T., Richard Judge
„FFH-Just White! Die Megaparty – ganz in Weiß“ mit über 28.000 Zuschauern war eine bestbesuchten Veranstaltungen auf dem „Hessentag 2017“ in Rüsselsheim.

RADIOSZENE: Wie gehen Sie mit dem Thema Streaming-Dienste um? In Radiokreisen wird durchaus kontrovers über dieses Thema diskutiert …

Matthias Weber: Wie bereits beschrieben, haben Hörer für ihren Musikkonsum neben Radio schon immer auch andere Medien genutzt: Vinyl, Kassette, CDs oder MP3s. Durch die Streaming-Dienste ist der Konsum alternativer Musikquellen noch einfacher geworden – noch nicht ganz, aber fast schon so einfach, wie Radiohören. Sicherlich gibt es Hörer, die Streaming jetzt als Ersatz fürs Radiohören nutzen. Wir denken aber, dass es nach wie vor sehr viele Hörer gibt, die mehr als „nur Musik“ wollen. Diesen Hörern bieten wir einen guten Mix aus Musik, regionalen oder lokalen Meldungen, Service und Unterhaltung. Das alles auf Knopfdruck in einem fließenden Programm als Begleitung im Alltag – das kann bisher nur Radio. Auch deshalb kommt die absolute Reichweite von Streaming in Deutschland noch nicht an die Reichweite von terrestrischem Radio heran.

RADIOSZENE: Fast alle Sender – so auch HIT RADIO FFH – verfügen heute über separate Musik-Spartenstreams im Internet. Welche Bedeutung haben diese Angebote und wie häufig werden diese genutzt?

Matthias Weber: Wir versuchen mit den FFH-Webradios die Vorteile von Radio mit denen der Streaming-Dienste zu vereinen. Unsere Webradios bieten ein fließendes Programm, die musikalische Stimmung wird mit einer dezenten Verpackung aufgegriffen. In einigen Kanälen gibt es kurze Moderationen beispielsweise mit Infos zu den gespielten Songs, wie in unserem Webradio für Neuheiten („FFH-Brandneu“). In diesem Stream halten wir das für besonders wichtig, da unsere Hörer auch da wissen möchten, welchen neuen Song sie gerade hören, ohne dabei ständig aufs Handy gucken zu müssen.

Wir können sagen, dass unser Webstream-Angebot gut angenommen wird, wir sind mit der Nutzung sehr zufrieden.

RADIOSZENE: Welche besonderen Herausforderungen muss sich HIT RADIO FFH beziehungsweise die Branche allgemein in der Zukunft stellen.

Matthias Weber: Wichtig ist, dass unser Programm und die sonstigen Angebote für die Hörer in Hessen relevant bleiben, dazu gehören unter anderem die eigenen Webstreams oder unser Onlineauftritt FFH.de. Das müssen wir hinkriegen. Das wachsende Streaming-Angebot, aber auch andere Entwicklungen wie beispielsweise technische Neuerungen werden die Bedürfnisse und die Erwartung unserer Hörer an das Programm von HIT RADIO FFH beeinflussen. Darauf müssen wir eingehen und uns dementsprechend ständig weiterentwickeln. Das ist nicht immer einfach, aber natürlich auch eine durchaus sehr spannende Aufgabe.