Helen Schneider: Movin‘ On

Helen Schneider Cover min

Sie ist wieder zurück, die ewig junge Helen Schneider – und darüber freue ich mich. Kaum einer Künstlerin gelingt es mit solch spielerischer Leichtigkeit, sich immer wieder aufs Neue zu erfinden. Sei es auf der Bühne, in einer der großen Musicalrollen oder am Mikrophon, wenn sie ihrer Stimme jede auch nur denkbare Nuance entlockt. Die große Bette Midler ist vielleicht noch eine ähnlich wandlungsfähige Dame, die wie Schneider in der Vergangenheit vergleichbar viele musikalische Grenzen zu Musical, Chanson, Klassik oder Jazz ausgelotet hat.

Ihr deutsches TV-Debüt hatte Helen Schneider am 9. Januar 1978 in der Sendung „Session“ des Saarländischen Rundfunks. Größere Bekanntheit in Deutschland erlangte sie durch einen Auftritt im Jahr 1978 in der Fernsehsendung „Bio’s Bahnhof“, bei dem sie Heinrich Werners „Heidenröslein“ als Zugabe sang. Unter anderem durch eine Tournee mit Udo Lindenberg 1980 konnte sie ihre Bekanntheit weiter steigern und bis 1984 als Rocksängerin größere Erfolge in Deutschland feiern. Beispielsweise als „Beste Sängerin“ 1981 oder den Preis der Deutschen Phono-Akademie „Sängerin des Jahres 1982“ – Auszeichnungen für ihre ausdrucksvolle Stimme.

Mit dem Titel „Rock ’n’ Roll Gypsy“ hatte sie im Herbst 1981 auch einen Top-Ten-Hit in den deutschen Verkaufs-Charts und absolvierte mehrere Deutschlandtourneen. Ihre damals bekanntesten Alben waren „Live in Hamburg“, „Crazy Lady“ und „Schneider With The Kick“. Helen Schneider war die erste westliche Künstlerin überhaupt, die im Palast der Republik in Ost-Berlin auftreten durfte. Große Unterstützung fand die Künstlerin damals durch massives Airplay und starke Präsenz beim Norddeutschen Rundfunk.

Und auch als Privatperson hat sie sich jeder Veränderung mit Bravour gestellt, sowohl den Höhen als auch den Tiefen, die sie in ihren nunmehr 63 Jahren erlebte. Sie hat beherzt zugegriffen, wenn sich ihr eine Chance bot und sich auch ohne zu zögern den schwierigen Situationen gestellt, wenn es um den Verlust eines geliebten Menschen ging. Dieser Mut, ihr Leben immer wieder neu auszurichten, begründet wohl am besten ihre Fähigkeit der Wandlung. Schneider ist seit 2007 in Berlin heimisch geworden.

Bei ihrem letzten Album „Collective Memory“, welches im September 2015 erschien, packte sie die Erfahrungen ihres Lebensalters in 12 wunderbare Songs. Mit ihrem neuen – wirklich durchweg hörenswerten – Pop-Album „Movin’ On“, geht sie nun ihren Weg weiter. Die 10 Songs handeln vom Aufbruch und der Weiterführung des Lebens, wenn man die Trauer überwunden hat. Gemeinsam mit ihrem Gitarrist Jo Ambros und ihrer Freundin und Kollegin Linda Uruburu, entstanden die Tracks für ihr mittlerweile siebzehntes Album, denen man ihre positive Lebenseinstellung sofort anhört. Während Jo sich um die musikalische Umsetzung der Songs kümmerte, übernahm Linda mit viel Liebe zum Detail die textliche Ausrichtung von „Movin’ On“.

Mit „Movin’ On“ legt Helen Schneider ein Album vor, in dem man sich wiederfinden kann, um dem Soundtrack des Lebens nachzuspüren. Aber auch eins, bei dem sie Wegbegleiterin ist und indem sie mit ihrer sensiblen und feinfühligen Intonation ihre Positivität

Hörtipp: „Slippery Slope Of Life“

Helen Schneider in Concert:

  • 25.06.17 Neuwied, Rommersdorf
  • 26.06.17 Köln, Rudolfsplatz
  • 
07.07.17 Bad Staffelstein, Kloster Banz
  • 
08.07.17 Bad Staffelstein, Kloster Banz
  • 
19.07.17 Bad Vilbel, Burgfestspiele
  • 
08.08.17 Leipzig, Classic Open Air
  • 
21.10.17 Hamburg, First Stage Theater
  • 
12.11.17 Leonberg, Stadthalle
  • 02.12.17 Frankfurt am Main, Neues Theater Höchst