Letzte Woche bin ich während der Ferien viel gefahren. Dabei stellte sich wieder heraus, wie groß mein Heimatland Australien ist – ziemlich groß, denn eine Reise von Melbourne nach Orbost, deren Strecke auf der Karte winzig aussieht, dauert eigentlich viereinhalb Stunden.
Ich würde behaupten, dass ich viel Radio gehört hätte, während ich diese Distanz abfuhr; aber meine vierjährige Tochter würde davon nichts halten, also wurde ich immer wieder über die gesamte verfügbare Geschichte von My Little Pony auf Spotify informiert. Ich empfehle „What My Cutie Mark is Telling Me“ von „Songs of Ponyville“. Übrigens gar nicht mal so nervig und kein Grund, beim zwanzigsten Hören frustriert ins Lenkrad zu beissen. Trotzdem wurde ich aber vor allem an einen Radiosender erinnert – immer wieder.
Zwar gibt es viele Radiosender in Gippsland, dem Teil von Victoria, durch den ich gefahren bin. Das würden Sie wahrscheinlich gar nicht wissen, wenn Sie dort durchfahren. Denn Sie werden vermutlich nur ein Logo sehen – das von TRFM.
Eine Tankstelle glänzte mit einem Banner für TRFM, als ich vorbeikam – ein großes Banner mit einer Frequenz und einem Slogan drauf.
Viele weitere TRFM-Logos tauchten an der Unterseite der Straßenschilder auf – die Art von Verkehrsschildern, die Ihnen sagen, dass Sie nicht schlafen oder versuchen sollten, SMS während der Fahrt zu senden – oder um Sie daran zu erinnern, Ihre Entfernung vom Auto vor Ihnen oder Ihre Geschwindigkeit zu überprüfen. Schilder, die Menschen jeden Tag zu sehen bekommen – auf ihrer Fahrt zur Arbeit oder nach Hause, begleitet von Radioklängen.
Beim Aufschlagen der Lokalzeitung sah ich eine Anzeige für die „TRFM East Gippsland Field Days“, eine Veranstaltung, die von TRFM gesponsert wird und zum 31. Mal stattfindet. Die größte lokale Veranstaltung über Meilen hinweg, zweifellos von der Station organisiert und ihren Namen tragend.
Keiner der Anzeigen war sehr groß, und wenige von ihnen verrieten mir nähere Informationen. Aber bei meinem Fahren habe ich viele Logos für TRFM gesehen: Genug, dass es bei mir hängen geblieben ist; genug, dass – würde ich gefragt, was eigentlich die örtliche Station wäre – ich ohne zu zögern eindeutig antworten würde: Nicht mit Nennung der örtlichen ABC-Radiostation, nicht mit Hit Gippsland (immerhin im Besitz der größten kommerziellen Radio-Gruppe Australiens) und auch nicht mit TRFMs Schwesterstation Gippsland 1242 – sondern ich würde TRFM angeben.
Ein alter Programmdirektor, für den ich in Großbritannien gearbeitet habe, nutzte sein Werbebudget für ähnliche Aktionen: Er sponserte die T-Shirts einer lokalen Fußballmannschaft und das Stadion einer anderen, er ließ das Stationslogo auf der Rückseite der Tickets für den örtlichen Konzertsaal und Theater setzen und hat sich auch an einigen lokalen Veranstaltungen beteiligt. Dies sorgte dafür, dass diese Station, „The Pulse“ in Bradford, von einem niedrigen Platz 8 auf dem Markt zu einer Nummer 1 werden konnte.
Und es überrascht nicht, dass TRFM genauso leicht auch die Nummer 1 in einem Teilmarkt ist.
Auch Google Maps mag TRFM, wie ich später entdeckte – in landschaftlich schöner Gegend am TRFM-Gebäude mit einigen große Funkmasten, vor acht Jahren mit einem eher urigen Logo versehen.
Es ist nicht sexy, aber genau das, was in Radio-Werbung funktioniert – die Häufigkeit dieser kleinen Logos auf der ganzen Straße macht diese Zeichen sehr effektiv. Es ist lokal, einfach, und es hat funktioniert – auch bei mir.