Heute empfehlen wir den jungen Stationen das für Mai angekündigte Album der deutschen Formation ApeCrime. Mehr als 3,5 Millionen Nutzer haben ihre Kanäle abonniert und ihre Comedy- und Sketchvideos weit über 750 Millionen Mal angeklickt. Die drei Jungs von ApeCrime können mit Fug und Recht behaupten, dass sie zu den erfolgreichen YouTubern Deutschlands gehören. Aber Cengiz, Jan und Andre halten nicht nur die Kamera drauf, wenn sie komödiantische Kurzfilme drehen oder exzessive Malwettbewerbe veranstalten, sondern machen auch Musik. 2014 landeten ApeCrime mit ihrem Debütalbum „Affenbande“ mal eben aus dem Stand auf Platz 3 der deutschen Charts. Mit dem Nachfolger „Exit“ zeigt das Trio jetzt, dass sie es ernst meinen. Aber der Reihe nach.
Los ging es Mitte der 2000er Jahre in Stadthagen bei Hannover: Cengiz, Andre und Jan sind gerade 16 Jahre alt, als sie sich über gemeinsame Freunde kennenlernen und gleich merken, dass sie neben ihrem gemeinsamen Interesse für das Computerspiel „World of Warcraft“ noch etwas verbindet: Das Gespür für den richtigen Witz zur richtigen Zeit. Mehr aus Langeweile beginnen sie, sich bei ihren Sketchen und Parodien zu filmen. Als das Trio beim Drehen im Keller eine Affenmaske findet, ist ein Name für das gemeinsame Projekt gefunden: ApeCrime.
Ihre Videos schicken die Jungs zu der Zeit über den Messenger ICQ an ihre Freunde – was dank steinzeitlicher ISDN-Internetleitungen noch eine halbe Ewigkeit dauert. Ein Glück, dass genau zu der Zeit ein neumodischer Streamingdienst mit dem Namen YouTube an den Start geht. Ab 2008 laden ApeCrime ihre Videos dort hoch. Aus 2.000 werden bald 20.000, dann 200.000 und schließlich zwei Millionen Klicks.
Die erste Single „Ich trau mich nicht“ präsentieren ApeCrime 2013 bei den VideoDays in der Kölner Lanxess-Arena vor 15.000 Fans, legen kurz darauf „Swing dein Ding“ und im Sommer 2014 schließlich ihr Debütalbum „Affenbande“ nach. Mit Einflüssen von Macklemore, Fettes Brot und den frühen Fantastischen Vier zeigen die Künstler, dass Musik ihre größte Leidenschaft ist und sie mehr als nur YouTuber sind, die gerade Lust darauf haben, Popstar zu spielen.
Das Album steigt auf Platz 3 der deutschen Charts ein und das Trio nimmt prompt noch die 1LIVE Video-Krone mit nach Hause. Auch in der Zeit danach präsentieren ApeCrime neben den Sketch- und Spielformaten auf ihren Kanälen immer wieder auch neue Songs und demonstrieren mit der „Bang“-EP im letzten Jahr eine deutliche musikalische Weiterentwicklung, die jetzt im zweiten Album „Exit“ gipfelt.
Schon die erste Single „Zombie“ zeigte dabei eindrucksvoll, dass die Jungs ihre Musik auf ein neues Level gehievt haben. Die variantenreiche Produktion von Haus- und Hofproduzent Biztram ist eingängiger Pop-Song und knallharte Trap-Abfahrt gleichermaßen und liefert ApeCrime die perfekte Grundlage, um rappend und singend mit seelenlosen Social-Media-Schönheiten abzurechnen, die außer ihrem Instagram-Inszenierungswahn nicht viel im Kopf haben.
Mit „Stolz“ wurde nun ein zweiter Song aus dem Anfang Mai erscheinenden Album vorab ausgekoppelt.