Bereits zum zweiten Mal hat am gestrigen Donnerstag in Berlin der Programmatic Audio Day stattgefunden. Mit 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern doppelt so groß wie im vergangenen Jahr, widmete sich die Veranstaltung dem Thema Programmatic Advertising im Digital-Audio und UKW-Bereich. Neben Vorträgen zu aktuellen Kampagnen-Cases und der Vorstellung technischer Plattformen stand auch in diesem Jahr ein Blick auf die Entwicklung der Branche in anderen Märkten im Mittelpunkt der Veranstaltung.
So hob Les Hollander, Global Head of Audio Monetization bei Spotify In New York hervor, dass der Audiodienst noch riesiges Entwicklungspotential bei den Themen Programmatic und Audio sieht. Hollander nannte hier Punkte wie Programmatic Creativity – also Audiospots die in Abhängigkeit vom Standort des Nutzers und anderer Umgebungsfaktoren in Echtzeit erzeugt werden. Passend dazu gäben neue Geräte auch die Möglichkeit, zur direkten Sprach-Interaktion mit der Werbung.
Stefan Benno Müller, Senior Vice President von Active Agent erklärte, dass die Ergebnisse von korrekt ausgesteuerten Programmatic Kampagnen für sich sprechen: So wurde beim vorgestellten Case eine drastische Steigerung von Klickrate und App-Installs erreicht. Ein Schlüssel dazu sei die Datenqualität für das Targeting. Sebastian Trosch, Director Programmatic Advertising bei der Agenturgruppe Publicis unterstrich dies und ergänzte, dass für die Zukunft vor allen Dingen im Audiomarkt mehr Daten und mehr Inventar bereitgestellt werden müssen, um weiteren Erfolg sicherzustellen.
Auch eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema „Programmatic Advertising“ war Teil des Programms. Torsten Mandel, Geschäftsführer von pilot Hamburg, berichtete aus seiner täglichen Agentur-Erfahrung über die Mythen, die mit diesem neuen automatischen Werbehandel im Markt entstanden sind. Wichtiges Fazit: Ohne Daten funktioniert im Markt für Programmatic Audio gar nichts.
Speziell für den deutschen Markt wurden zwei Herausforderungen identifiziert: Die Nutzung von Echtzeit-Daten und Programmatic-UKW. Hier zeigte Jim Ford einen interessanten Lösungsansatz. Er ist Global Commercial Director bei MediaCell/Ipsos und präsentierte eine technische Möglichkeit, wie über den Einsatz von Mobiltelefonen die Reichweite von Medienangeboten in Echtzeit erfasst werden kann. Sein Fazit: Die Zukunft der Reichweiten-Messung liegt in der sinnvollen Kombination aus bestehenden Mess- und Erhebungsmethoden, Echtzeitdaten aus Panels sowie weiteren Datenquellen wie der Nutzung von Webstreams.
Im Programmteil zu Programmatic-UKW stellten die beiden Anbieter audio CC und adremes ihre aktuellen Systeme vor. Bei adremes stand ein aktuelles Integrationsprojekt beim Vermarkter Bayerische Lokalradio-Werbung im Zentrum, aus dem sich auch Entwicklungen für den nationalen Markt ableiten lassen.
Die Veranstalter Frank Nolte und Dirk Ritters von waveads zeigten sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung. Frank Nolte: „Die Verdoppelung bei den Besucherzahlen zeigt, wie wichtig der Audio-Branche das Thema ist.“ Und Dirk Ritters ergänzte: „Dieser Wichtigkeit haben wir in diesem Jahr mit 20 hochkarätigen Referenten Rechnung getragen. Das Echo aus dem Teilnehmerkreis darauf war äußerst positiv.“ Beide waren sich sicher, dass der Tag dem Thema „Programmatic Audio“ in Deutschland erneut einen positiven Schub geben wird. Frank Nolte: „Ich glaube, wir werden noch in diesem Jahr einen starken Anstieg der Programmatic-Audio-Kampagnen und auch eine Lösung für das Thema Daten und Measurement auf dem deutschen Markt sehen.“
Quelle: Pressemitteilung waveads