Neue Podcast/Radioserie: „Bilals Weg in den Terror“

Am 28. Januar startet in Kooperation von NDR Kultur und N-JOY mit dem kulturradio vom rbb und radioeins die Radioserie und Podcast: „Bilals Weg in den Terror“. In fünf Folgen behandelt die Radioserie die Geschichte des Hamburgers Bilal, der mit 17 nach Syrien ausreist, um für den IS zu kämpfen – und dort kurze Zeit später stirbt. Die Serie wird auf allen beteiligten Radiokanälen zu hören sein und als Podcast auf iTunes.

Bilals Weg in den Terror (Quelle: Internet)
Bilals Weg in den Terror (Quelle: Internet)

„Jetzt kommt das Derbste, Bruder: Der Amir sagt einfach zu denen: ‚Ja, kämpft einfach! Geht einfach nach vorne, stürmt einfach nach vorne.‘ […] Er schickt die einfach zum Tod.“ Im März 2016 veröffentlicht der Verfassungsschutz die Audionachricht des 17-jährigen Bilal aus Hamburg. Ein Jahr zuvor hatte sich der Hamburger in Syrien dem IS angeschlossen. Zwei Monate später war Bilal tot.

Der Autor Philip Meinhold hat sich auf die Suche nach den Ursachen der Radikalisierung gemacht, mit Verwandten und Freunden von Bilal gesprochen, mit Sicherheitsexperten und Vertretern der islamistischen Szene. In einer Kooperation von NDR Kultur und N-JOY mit dem kulturradio vom rbb und radioeins ist daraus eine bewegende fünfteilige Reihe entstanden, die ab 27. Januar als Podcast und ab 28. Januar im Radio zu verfolgen ist.

Bilals Weg in den Terror (Quelle: Internet/NDR)
Bilals Weg in den Terror (Quelle: Internet/NDR)

Bilals Geschichte beginnt Ende der 90er-Jahre in Zentralafrika. Als kleines Kind kommt er mit seiner Mutter und zwei Geschwistern nach Deutschland. Bilal, der mit bürgerlichem Namen Florent heißt, wächst in der Nähe der Hamburger Reeperbahn auf. Er interessiert sich für Fußball, besucht den Jugendclub der St. Pauli Kirche. Der Pfarrer beschreibt ihn als ein fröhliches Kind, einen „Racker mit großer Klappe.“ Doch unter der Oberfläche gärt es. Der Vater fehlt, die Mutter, eine gläubige Christin, ist alleine mit drei kleinen Kindern. Mit 14 Jahren gerät Florent in salafistische Kreise: An den Wochenenden verteilt er vor dem Hauptbahnhof den Koran, trägt Pluderhosen und lange weiße Hemden. In Verehrung des dunkelhäutigen Gefährten des Propheten Mohammed nennt er sich Bilal.

Trauerfeier für Florent Bilal in der evangelischen Kirche St. Pauli. (Bild: ©NDR/Imago/epd/Stephan Wallocha)
Trauerfeier für Florent Bilal in der evangelischen Kirche St. Pauli. (Bild: ©NDR/Imago/epd/Stephan Wallocha)

Die Folgen:

Folge 1: Trauerfeier für Florent
Folge 2: Ungebetene Gäste
Folge 3: Die schicken die Brüder zum Tod Folge 4: So tickt ein Salafist
Folge 5: Chat mit einem Toten

Im Radio sendet NDR Kultur die Reihe sonnabends am 28. Januar, 4. Februar, 11. Februar, 18. Februar und 25. Februar jeweils um 8.30 Uhr in „Die Story“, im kulturradio vom rbb läuft sie um 9.04 Uhr. N-JOY strahlt den Fünfteiler ab 29. Januar jeweils sonntags um 21.00 Uhr aus. Außerdem gibt es die Reihe auf www.NDR.de/ndrkultur und auf www.NDR.de/radiokunst und kann als Podcast auf iTunes abonniert werden. Mehr zum Projekt gibt es ab 20. Januar auf www.NDR.de/bilal.

Regisseur Nikolai von Koslowski, Toningenieur Martin Seelig (sitzend), Autor Philip Meinhold und Redakteur Jens Jarisch (Bild: ©rbb/Vivien Schütz)
„Wer hat Burak erschossen?“ – Regisseur Nikolai von Koslowski, Toningenieur Martin Seelig (sitzend), Autor Philip Meinhold und Redakteur Jens Jarisch (Bild: ©rbb/Vivien Schütz)

Philip Meinhold, 1971 in Westberlin geboren, arbeitet seit mehr als 20 Jahren als freier Journalist, zunächst für die Jugendwelle Fritz, später für radioeins vom rbb sowie als freier Autor für Zeitungen und Zeitschriften. Von 2001 bis 2005 studierte er neben seiner journalistischen Tätigkeit am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2002 erschien sein Debütroman „Apachenfreiheit“, im Frühjahr 2009 der Roman „Fabula rasa“. Meinhold veröffentlichte Erzählungen und Kolumnen in diversen Anthologien und gewann verschiedene Literaturpreise und Stipendien. 2015 produzierte er für radioeins und kulturradio vom rbb die neunteilige Podcast-Serie „Wer hat Burak erschossen?“.

Quelle: NDR-Pressemeldung

XPLR: MEDIA Radio-Report