Niederlande: Radiolizenzen an Digitalisierung gekoppelt

Niederlande_Banner_BIGBis 2017 sind sie sicher: 59 kommerzielle Stationen der Niederlande dürfen weitersenden wie bisher. Die einzige Bedingung: sie dürfen die Digitalisierung nicht aus den Augen verlieren. Diese ist zwar noch nicht weit verbreitet, soll aber schleunigst ausgebaut werden. Immerhin wird ein großes Ziel angepeilt: 2015 sollen rund 80% der niederländischen Haushalte digital versorgt sein. Und da das digitale Band mehr Platz für neue Stationen verspricht, werden 2 neue Lizenzen für landesweite Neueinsteiger vorgesehen.

Da der niederländische Wirtschaftsminister Verhagen gleichzeitig Innovationsminister ist, äußert er die Bereitschaft, zu dieser Bedingung die Lizenz von 59 Radiostationen vereinfacht zu verlängern. Was UKW betrifft, handelt es sich um 9 landesweite und 38 nicht-landesweite Lizenzen. Zudem können sich 12 Mittelwellenstationen Hoffnungen machen. Allen ist gemein: Sie müssen dazu nur eine eigenständige Anfrage an die Telekombehörde senden. Der Vorteil für die Stationen: Sie können langfristig planen, ohne neue Zulassungsverfahren befürchten zu müssen. Der Vorteil für das Ministerium: Die großen und bekannten Sender sorgen für besseren Zuspruch der Digitalisierung des Rundfunks auch in den Niederlanden.

Die Stationen sollen für diese fast formlose Verlängerung ihrer Sendegenehmigungen nicht mehr bezahlen als jetzt schon marktüblich ist. Stationen, denen ein Sendeformat zugewiesen wurde (beispielsweise BNR als Nachrichtensender und die für rein niederländische Musik zuständige Station 100%NL) oder deren Empfangsbereich zwangsläufig gering ist, sind gar von der Zahlungspflicht befreit. Auf der Regierungsseite „Rijksoverheid“ werden vier Beispiele genannt: Sky Radio mit rund 25,7 Millionen, Radio 538 mit etwa 26,6 Millionen, Veronica mit ca. 20,4 Millionen und Q-Music mit ungefähr 26,9 Millionen Euro. Maßgeblich für die zu zahlende Summe ist letztlich der „Wert“ der Frequenz. Die entsprechenden Zahlen kann man einer aktuellen Untersuchung entnehmen. Diese haben 3 unabhängige Institute erforscht und bekanntgegeben.

Der Untersuchung liegen die Jahresmeldungen der Rundfunkstationen aus dem Zeitraum 2004 bis 2010 zugrunde. Eine genaue Bestimmung der demografischen Gegebenheiten musste dabei ebenso Berücksichtigung finden wie alle Kostenpositionen sowie das Startdatum im Hinblick auf die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten der Stationen.

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Rijksoverheid