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Patricia Kaas: Cogne

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Rücksturz ins Jahr 1988. Entdeckt vom französischen Schauspieler Gérard Depardieu betritt die blutjunge Patricia Kaas die große Showbühne und legt mit dem Hit „Mademoiselle Chante Le Blues“ die Basis für eine Weltkarriere. Ihr Vater war ein lothringischer Bergmann, ihre Mutter Deutsche. 1990 startet Kaas ihre erste Welttournee, die insgesamt 16 Monate dauerte. Bei 196 Konzerten in zwölf Ländern sang sie vor ungefähr 750.000 Besuchern. In dem berühmten Konzertsaal Olympia in Paris gastierte sie eine Woche lang täglich.

Heute ist Patricia Kaas ein nach wie vor gefeierter Weltstar, gleichwohl liegt es nun schon 13 Jahre zurück, dass sie ein ganz eigenes, für sie typisches Studioalbum aufgenommen hat. Nach einer längeren Phase des privaten Rückzugs und in gewisser Weise der privaten wie künstlerischen Neuorientierung hatte sich Patricia Kaas einige wichtige Fragen gestellt: Wo stehe ich künstlerisch? Was ist der nächste Schritt? Wohin breche ich auf? Die Lösung bestand darin, sich einerseits musikalisch ein wenig mehr jener Musik anzunähern, die sie auch privat hört (wofür hier das Etikett Alternative genügen soll), und andererseits mit Songtextern und Komponisten zu arbeiten, mit denen sie noch nie zuvor gearbeitet hatte. Das gilt auch für die beiden Produzenten des Albums mit dem schlichten Titel „Patricia Kaas“: Jonathan Quarmby ist Brite und hatte zuletzt das gefeierte Debüt des in Paris lebenden, englischen Sängers Benjamin Clementine produziert. Und der in Berlin lebende Brite Fin Greenall (bekannt unter seinem Künstlernamen Fink) gab mit seinen vorzüglichen Arrangements einigen Songs eine stärker warmtemperierte Note.

Oui, isch geschtehe: eigentlich war auch ich immer ein Fan von Mademoiselle Patricia. Eben, weil sich diese große Stimme mit ihren Chansons immer wieder neu erfunden hat – und sie sich und ihren Fans dennoch irgendwie treu geblieben ist. In den Jahren 1992 und 1993 wurde die Künstlerin auch in Deutschland mit zwei Goldenen Schallplatten ausgezeichnet.

Hörtipp: Patricia Kaas „Cogne“

Patricia Kaas 2016
Patricia Kaas 2016

Thematisch betritt Patricia Kaas auf ihrem Album ebenfalls einige Male unbekanntes Terrain. Bereits im Vorfeld hatte sie sich auf die Suche nach Songs begeben, von denen sie – wodurch auch immer – berührt wird. Dass sie bei Songs über Inzest („La maison en bord de mer“) und häusliche Gewalt gegen Frauen („Cogne“) fündig werden würde, hätte sie selbst kaum gedacht – doch umso überzeugter ist sie von ihren Entscheidungen für diese Songs, die sie sich mit ihrer typisch intensiven Gesangsperformance zu eigen gemacht hat.

Patricia Kaas feiert am 5. Dezember 2016 ihren 50. Geburtstag. Am 10. Januar 2017 startet sie ihre Europatournee, die bis dato 75 Konzerte umfasst und bis Ende Juni läuft. Zehn Konzerte gibt Patricia Kaas allein in Deutschland. Hier die Termine:

Tourdaten Österreich/Deutschland:

06.02.2017 München Philarmonie
20.02.2017 Baden-Baden Festspielhalle
21.02.2017 Stuttgart Liederhalle
23.02.2017 Frankfurt Alte Oper
24.02.2017 Frankfurt Alte Oper
25.02.2017 Nürnberg Meistersingerhalle
03.04.2017 Hamburg Laeizhalle
04.04.2017 Berlin Tempodrom
05.04.2017 Bielefeld Stadthalle
07.04.2017 Düsseldorf Mitsubishi Electric Hall
25.04.2017 Wien Stadthalle
29.04.2017 Salzburg Festspielhaus
30.04.2017 Bregenz Festspielhaus
09.06.2017 Mannheim Mozartsaal

Link
www.hart.de

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