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VPRT-Prognose: Audiovisuelle Medien in Deutschland durchbrechen 10 Milliarden Euro Umsatzmarke

VPRTErstmals wird der Umsatz der audiovisuellen Medienunternehmen in Deutschland 2015 die 10 Milliarden Euro Grenze durchbrechen, so die aktuelle Marktprognose des Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. „Damit stellen die Unternehmen der audiovisuellen Medien eindrucksvoll ihr Leistungsvermögen sowie ihre zentrale Rolle als ein Motor der deutschen und europäischen Kreativindustrie heraus“, so der Vorstandsvorsitzende des VPRT, Dr. Tobias Schmid.

Der VPRT hat seine diesjährige Marktprognose für das Jahr 2015 und die begleitende VPRT-Publikation „Umsätze der audiovisuellen Medien in Deutschland“ zum Auftakt der Medientage München veröffentlicht. Darin prognostiziert der Verband über alle erfassten Marktsegmente der audiovisuellen Medien hinweg für das Gesamtjahr 2015 ein Wachstum von 5,5 Prozent und Umsätze in Höhe von insgesamt 10,2 Milliarden Euro.

Für die Fernsehwerbung erwartet er für das Jahr 2015 ein Netto-Wachstum von ca. 2,5 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Damit bleibt das Fernsehen der mit Abstand stärkste Umsatzträger im deutschen Werbemarkt. Insgesamt werden die Umsätze aus Bewegtbildwerbung (linear und nonlinear) nach der VPRT-Prognose um 3,7 Prozent auf rund 4,7 Milliarden Euro ansteigen.

Für die Radiowerbung rechnet der VPRT mit einer stabilen Entwicklung und Netto-Werbeumsätzen in Höhe 740 Millionen Euro im Gesamtjahr 2015. Dabei wird für die Radio- und Audiowerbeumsätze insgesamt (linear und nonlinear) mit einem leichten Anstieg um 0,3 Prozent auf etwa 750 Millionen Euro gerechnet.

Die Netto-Werbeumsätze aus Online- und Mobile-Displaywerbung sollen 2015 um 2,4 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Euro wachsen (Online-Displaywerbung; + 1 Prozent, Mobile-Displaywerbung: + 16 Prozent). Für Teleshopping rechnet der Verband mit einem Zuwachs von ca. 4 Prozent auf rund 1,8 Milliarden Euro.

Für Pay-TV prognostiziert der VPRT ein Wachstum von 8,3 Prozent, die Umsätze im Bereich der abonnierten Video-on-Demand-Dienste (SVoD) sollen um rund 17 Prozent und im Bereich der VoD-Einzelabrufe um rund 10 Prozent ansteigen. Insgesamt ergibt sich daraus für Pay-TV und Paid-VoD ein prognostiziertes Umsatzwachstum von 8,5 Prozent auf rund 2,4 Milliarden Euro, beziehungsweise einschließlich digitaler Videoverkäufe auf rund 2,5 Milliarden Euro. Für Paid Audio wird ein Wachstum von rund 25 Prozent auf rund 0,5 Milliarden Euro erwartet, so dass die Umsätze mit bezahlten audiovisuellen Inhalten insgesamt knapp 3 Milliarden Euro erreichen werden.

Claus Grewenig (Bild: VPRT)
Claus Grewenig (Bild: VPRT)

Claus Grewenig, Geschäftsführer des VPRT: „Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die hohe volkswirtschaftliche Relevanz unserer Branche, deren positive Entwicklung damit auch zu einem wirtschaftspolitischen Anliegen wird. Dabei wird die künftige Wettbewerbsfähigkeit der Medienunternehmen am Standort Deutschland angesichts des zunehmendem internationalen Wettbewerbs vor allem von der Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen abhängen.“

Frank Giersberg, Mitglied der Geschäftsleitung und für den Bereich Markt und Geschäftsentwicklung im VPRT verantwortlich: „Die Gesamtumsätze der audiovisuellen Medien werden 2015 erstmals 10 Milliarden Euro jährlich überschreiten. Das größte prozentuale Wachstum beobachten wir im Bereich der On-Demand-Angebote, die größten absoluten Zuwächse im Bereich der linearen Angebote, die weiterhin die mit Abstand umsatzstärksten Segmente bilden.“

VPRT-Prognose. Quelle: VPRT
* Prognosewerte jeweils für den Gesamtmarkt in Deutschland im
Gesamtjahr 2015, ** noch nicht in „audiovisuellen Medien“ erfasst sind sonstige
Umsätze der audiovisuellen Medienunternehmen (z. B. aus Rechtehandel
und Lizenzen) oder Beitragseinnahmen der öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten. Ebenfalls noch nicht berücksichtigt sind die
Umsätze auf vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen
(Produzenten, Netze, Plattformen, Geräte, Agenturen, Dienstleister,
etc.). Quelle: VPRT-Prognose

Darüber hinaus stimulieren die audiovisuellen Medien ein Vielfaches auf vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen. „Insgesamt schätzen wir diese Umsatzeffekte auf mindestens 80 Milliarden Euro jährlich. Die audiovisuellen Medien sind Wachstumsmotor der Kreativwirtschaft und haben sich zu einem relevanten Faktor für die deutsche Gesamtwirtschaft entwickelt“, so Giersberg.

Für die Jahre 2016 bis 2021 rechnen die für die VPRT-Prognose befragten Experten mit einer deutlich steigenden Nachfrage nach professionellen Radio- und Audio- sowie TV- und Bewegtbildinhalten. Die Reichweiten sollen zudem durch die Einführung konvergenter Messmodelle künftig vollständiger abgebildet werden, so dass weitere Marktanteilsgewinne für die audiovisuellen Medien im Werbemarkt erwartet werden. Eine anhaltende positive Umsatzentwicklung wird auch in den Segmenten Pay-TV, Paid Audio- und Video-on-Demand sowie Teleshopping erwartet. Inwiefern die damit verbundenen Wertschöpfungspotentiale am Standort Deutschland realisiert werden, hängt aus Sicht der Marktteilnehmer vor allem von der Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen ab.

Weitere Daten und Prognosen sind der VPRT-Publikation „Umsätze der audiovisuellen Medien in Deutschland“ zu entnehmen. Die jährlich erscheinende VPRT-Marktprognose basiert auf einer Befragung von Führungskräften deutscher Medienunternehmen. Auswertungsbasis der diesjährigen Prognose sind Rückmeldungen von 52 Unternehmen, die im Befragungszeitraum vom 25. September bis zum 16. Oktober 2015 eingegangen sind.

Weiterführende Informationen
Mehr Details zur VPRT-Prognose

Quelle: Pressemitteilung des VPRT.

XPLR: MEDIA Radio-Report