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Schreiner: Digitalradio-Umstieg für Privatsender muss gefördert werden

DRD Logo„Seit dem Start am 1. August 2011 hat Digitalradio eine sehr positive Entwicklung genommen, der ‚Point of no Return‘ ist schon lange erreicht“, so Willi Schreiner, Geschäftsführer der DRD Digitalradio Deutschland GmbH. Rechtzeitig zur IFA vor 4 Jahren startete der bundesweite Multiplex, um die Einführung von DAB jetzt mit dem „Plus“ positiv voranzutreiben.

Willi Schreiner (Foto: VBL)
Willi Schreiner (Foto: VBL)

Heute können rund 92 % der Bevölkerung mindestens einen DAB+ Multiplex empfangen und 75 % der Autobahnen und die wichtigsten Bundesstraßen sind versorgt. Mitentscheidend für diese positive Entwicklung war nach Ansicht von Willi Schreiner auch die Gründung der Initiative Digitalradio Deutschland, dem Marketinginstrument von ARD, Deutschlandradio, Media Broadcast und der DRD Digitalradio Deutschland GmbH. In 2014 besuchten die Promotoren der Initiative über 1.400 Elektrofachmärkte in ganz Deutschland, um über DAB+ zu informieren. Die jährlich steigenden Abverkaufszahlen von DAB‐Empfängern dokumentieren den Erfolg dieser Arbeit.

Für Schreiner ist es wichtig, dass alle privaten Radiosender den Einstieg in die digitale Radiozukunft schaffen. Digitalradio bietet seiner Meinung nach die beste Möglichkeit, um den wichtigsten Verbreitungsweg, nämlich die terrestrische Versorgung, zukunftssicher zu gestalten. Die Radiosender erhielten so die Möglichkeit, ihre bisherigen und neuen Programme terrestrisch zu verbreiten. „Die digitalterrestrische Versorgung wird für die Zukunftssicherung jedes Radiosenders besonders wichtig, auch die Privaten müssen diesen Umstieg ermöglicht bekommen“, so der DRD‐Geschäftsführer. Außerdem könne jeder Sender zu einem Bruchteil der bisherigen UKW‐Kosten mit DAB+ differenzierte Zielgruppenprogramme verbreiten.

Die vier Jahre hätten gezeigt, wo Chancen und Defizite liegen. Jetzt ist es nach Ansicht von Schreiner unbedingt erforderlich, dass die Umstiegsmöglichkeiten für die Privaten auch ähnlich gefördert werden, wie dies den öffentlich‐rechtlichen Sendern durch ihre Gebührengelder ermöglicht wird. Dazu bieten sich seiner Ansicht nach die Erlöse der Digitalen Dividende II an, die aus der Versteigerung von Rundfunkbändern erzielt wurden und nun auch wieder
der Rundfunkinfrastruktur zufließen sollten. „Es wäre für uns unverständlich, wenn diese Gelder in die Breitbandinfrastruktur investiert würden, die für uns keine kostengünstige terrestrische Verbreitungstechnologie darstellt, wie es Studien eindeutig dokumentieren“, so der DRD‐Geschäftsführer. Einen Appell richtet Willi Schreiner aber auch an die Landesmedienanstalten, die in den letzten Wochen sehr intensiv ein Konzept zur Digitalisierung des terrestrischen
Hörfunks erarbeitet haben.

Digitalradio auf Empfang. Foto: RADIOSZENE
Seit August 2011 sendet das bundesweite Digitalradio.

„Gerade die privaten Anbieter benötigen auch die direkte finanzielle Unterstützung der Landesmedienanstalten, denn wie sie es selbst richtig formulieren, kann der Migrationsprozess von UKW zu DAB+ nicht von den Anbietern alleine geleistet werden“, so Schreiner. Helfen könnten dazu u.a. die 12 Mio. Euro, die die Landesmedienanstalten aufgrund der erhöhten Rundfunkbeiträge in 2014 erhalten haben. Schreiner erhofft sich, dass in den nächsten Monaten von allen entscheidenden Marktteilnehmern entsprechende Akzente gesetzt werden, hier leiste gerade das neu geschaffene Digitalradio‐Board des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur einen entscheidenden Beitrag. „Es ist positiv, dass alle an einem Tisch sitzen und miteinander sprechen, aber es müssen auch Taten folgen und vor allem ist die konkrete finanzielle Unterstützung für private Anbieter notwendig, um den digitalen Umstieg leisten zu können“, so Willi Schreiner.

Quelle: Pressemitteilung der DRD Digitalradio Deutschland GmbH.

XPLR: MEDIA Radio-Report