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Media-Analyse: ARD-Hörfunk weiter vorn

ARD LogoDie ARD-Radioprogramme liegen weiterhin klar an der Spitze. Täglich (Mo. – Fr.) schalten rund 37,49 Millionen Hörerinnen und Hörer mindestens einen öffentlich-rechtlichen Radiosender ein. Das entspricht 51,9 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab zehn Jahren. Die ARD-Sender verzeichnen einen deutlichen Vorsprung von 8,5 Prozentpunkten vor den kommerziellen Anbietern. Die kommerziellen Radioprogramme nutzen täglich 31,34 Millionen Menschen, das sind 43,4 Prozent. Diese Ergebnisse gehen aus der heute veröffentlichten Media-Analyse (MA 2015/II) hervor.

Aufgrund einer methodischen Veränderung ist ein Vergleich mit den Ergebnissen der vergangenen Media-Analysen nur sehr eingeschränkt möglich. In die neueste Erhebung sind Zahlen des Statistischen Bundesamtes eingeflossen: Danach ist die Bevölkerungszahl in Deutschland ab zehn Jahren um 1,3 Mio Menschen gesunken („Volkszählung Zensus 2011“). Ein Vergleich der absoluten Hörerzahlen mit der MA Radio 2015 I sowie den vorherigen Media-Analysen ist deswegen nicht seriös möglich, Vergleiche prozentualer Angaben zumindest eingeschränkt.

Die durchschnittliche Hördauer für das Radio insgesamt bleibt mit 190 Minuten weiter auf einem hohen Niveau. Täglich schalten fast vier von fünf Menschen (77,4%) das Radio ein, das sind insgesamt 55,89 Millionen.

Lutz Marmor (Foto: NDR)
Lutz Marmor (Foto: NDR)

Der ARD-Vorsitzende und NDR Intendant Lutz Marmor ist zufrieden mit dem Ergebnis: „Auch in Zeiten von Smartphones und Tablets spielt das Radio für die Menschen eine unverändert herausragende Rolle: Jeden Tag nutzen die Hörerinnen und Hörer das Radio mehr als drei Stunden. Damit das so bleibt, bieten wir anregende und anspruchsvolle Programme, immer aktuell und überall hörbar. Mehr als jeder zweite schaltet täglich ein ARD-Programm ein – das ist ein schönes Kompliment für unsere Programmmacherinnen und Programmmacher.“

Unverändert beliebt sind die Informations- und Kulturwellen der ARD: Täglich entscheiden sich 5,98 Millionen Menschen für mindestens ein Informations- oder Kulturprogramm, das sind 8,3 Prozent. 24,8 Prozent oder 17,92 Millionen Menschen in Deutschland haben innerhalb von 14 Tagen ein solches Programm eingeschaltet (Weitester Hörerkreis).

Joachim Knuth (Bild: NDR/Marcus Krüger)
Joachim Knuth (Bild: NDR/Marcus Krüger)

Joachim Knuth, Vorsitzender der ARD-Hörfunkkommission und NDR Programmdirektor Hörfunk: „Obwohl es in Deutschland, laut aktuellem Zensus, 1,3 Millionen weniger potentielle Hörerinnen und Hörer gibt und damit eine neue MA-Erhebungsgrundlage: Für viele Menschen ist Radio ein unverändert wichtiger Alltagsbegleiter. Wie kein zweites Medium steht das Radio für Überraschung, Emotionalität, direkte Ansprache, Nähe – kurz: Es transportiert Lebensgefühl. Besonders freut mich, dass das Radio auch für junge Menschen weiterhin ein attraktives Medium ist: schnell, zuverlässig sowie ständig und überall empfangbar.“

Das gute Abschneiden des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beim jungen Publikum ist weiterhin bemerkenswert. Unter den Top 10 der meistgenutzten Programme bei den unter 30-Jährigen ist die ARD erneut mit sechs Sendern vertreten. Täglich schalten 6,74 Millionen junge Menschen bis 30 Jahre ein Programm der ARD ein.

Die Media-Analyse wird zweimal im Jahr veröffentlicht. Die repräsentative Umfrage ist die Leitstudie für den deutschen Radiomarkt. Fünf unabhängige Marktforschungsinstitute haben für die Media-Analyse mehr als 80.000 Telefoninterviews geführt, davon erstmals 8.000 per Handy. Insgesamt wurden Daten für über 400 Sender erhoben, darunter 64 ARD-Programme. Befragt wurden deutschsprachige Personen ab zehn Jahren. Die Ergebnisse der nächsten Media-Analyse werden am 2. März 2016 veröffentlicht.

Quelle: Pressemeldung vom 22.07.2015 zu Media Analyse 2015 Radio II

XPLR: MEDIA Radio-Report