Alfred Neven DuMont ist tot

Mediengruppe-M-DuMont-Schauberg-small Mit großer Trauer haben Aufsichtsrat, Vorstand, Mitarbeiter und Betriebsräte der Mediengruppe M. DuMont Schauberg vom Tod von Professor Alfred Neven DuMont erfahren. Der Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrates der Mediengruppe M. DuMont Schauberg und Verleger des Kölner Stadt-Anzeiger, des EXPRESS, der Mitteldeutsche Zeitung, der Berliner Zeitung und des Berliner Kurier sowie der Hamburger Morgenpost starb am 30. Mai 2015 im Alter von 88 Jahren.

Christian DuMont Schütte, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Mediengruppe M. DuMont Schauberg: „Mit Alfred Neven DuMont ist eine herausragende Persönlichkeit von uns gegangen, die das Unternehmen mehr als ein halbes Jahrhundert lang entscheidend geprägt hat. Der Gründungsherausgeber der rheinischen Boulevardzeitung EXPRESS hat maßgeblich die Geschicke der Zeitungen, allen voran des Kölner Stadt-Anzeiger, beeinflusst. Neben seiner Leidenschaft für Publizistik war dem Mäzen die Förderung von Kunst und Kultur eine Herzensangelegenheit, vor allem in seiner Heimatstadt Köln. Der Verlust meines langjährigen Partners trifft mich schwer. Er wird in unserem Familienunternehmen eine große Lücke hinterlassen.“

Dr. Christoph Bauer, Vorstandsvorsitzender der Mediengruppe M. DuMont Schauberg: „Ich habe Professor Neven DuMont als einen Menschen erlebt, dem die Publizistik und das Unternehmen gleichermaßen wichtig waren. Er hat uns im Vorstand in den vergangenen Monaten bei der Neuausrichtung der Mediengruppe mit Rat und Tat unterstützt. Er bleibt ein großes Vorbild für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihm immer sehr am Herzen lagen. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“

Alfred Neven DuMont (Bild: DuMont Schauberg)
Alfred Neven DuMont (Bild: DuMont Schauberg)

Alfred Neven DuMont, geboren am 29. März 1927, trat im Jahr 1953 in das Verlagshaus M. DuMont Schauberg ein und avancierte 1960 zum Herausgeber des Kölner Stadt-Anzeiger. Im Jahr 1964 gründete er die Boulevardzeitung EXPRESS. Nach dem Tod seines Vaters Dr. Kurt Neven DuMont im Jahr 1967 wurde er alleiniger Herausgeber von Kölner Stadt-Anzeiger und EXPRESS und zugleich Vorsitzender der Geschäftsführung des Verlages.

33 Jahre später, 1990, übernahm er den Vorsitz des Aufsichtsrates des Verlages M. DuMont Schauberg, der in diesem Jahr die Mitteldeutsche Zeitung in Halle/Saale kaufte. Im Jahr 2006 erwarb der Verlag 50 Prozent und eine Stimme an der Frankfurter Rundschau, bei der Alfred Neven DuMont Vorsitzender des Herausgeberrates war. Seit 2009 hält M. DuMont Schauberg 65 Prozent am Berliner Verlag (Berliner Zeitung, Berliner Kurier) und der Hamburger Morgenpost. Im Januar 2015 hat Alfred Neven DuMont den Vorsitz des Aufsichtsrates der Mediengruppe M. DuMont Schauberg an Christian DuMont Schütte übergeben und wurde zum Ehrenvorsitzenden des Gremiums ernannt.

Alfred Neven DuMont ist Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern, des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen. 2001 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Köln und die Honorarprofessur der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg angetragen.

Von 1970 an war Alfred Neven DuMont Mitglied im Präsidium des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger, dessen Vorsitz er von 1980 bis 1984 innehatte und seitdem Ehrenmitglied war. Von 1990 bis 1998 war der Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Köln.

WDR-Intendant Tom Buhrow zum Tod von Alfred Neven DuMont

WDR„Mit Alfred Neven DuMont geht eine große Verlegerpersönlichkeit. Er hat die Zeitungslandschaft in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus über Jahrzehnte hinweg stark geprägt und galt zu Recht als Visionär in der Printmedienlandschaft. Mit großer Leidenschaft und unermüdlicher Zielstrebigkeit ist er im Zeitungsjournalismus immer wieder neue Wege gegangen – auch zuletzt im digitalen Zeitalter. Seine Vielseitigkeit und Geradlinigkeit waren einzigartig und haben für viele Vorbildcharakter. Die persönlichen Begegnungen mit ihm waren beeindruckend. Ich werde ihn als Gesprächspartner sehr vermissen.“

BDZV: Trauer um Alfred Neven DuMont

bdzv-smallDer Bundesverband deutscher Zeitungsverleger (BDZV) trauert um sein Ehrenmitglied im Präsidium und früheren BDZV-Präsidenten Professor Alfred Neven DuMont. Der Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrats der Mediengruppe M. DuMont Schauberg und Verleger des „Kölner Stadt-Anzeigers“, des „Express“ (Köln), der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Halle), der „Berliner Zeitung“ und des „Berliner Kuriers“ sowie der „Hamburger Morgenpost“ ist am 30. Mai 2015 in seinem 89. Lebensjahr gestorben.

BDZV-Präsident Helmut Heinen würdigte Alfred Neven DuMont, der „mehr als 60 Jahre im Familienunternehmen M. DuMont Schauberg in unvergleichlicher Manier die doppelte Funktion des Zeitungsverlegers als publizistischer Kopf und als wirtschaftlich verantwortlicher Unternehmer gelebt“ habe. Der Verleger habe sein Amt als BDZV-Präsident in schwierigen Zeiten für die Branche angetreten. Mit dem Presserechtsrahmengesetz sei es um eine der wichtigsten medienpolitischen Diskussionen der bundesrepublikanischen Geschichte gegangen. Alfred Neven DuMont habe seinerzeit „größten Schaden von den Zeitungen abgewendet“.

Alfred Neven DuMont hatte als 28-Jähriger die Tätigkeit im elterlichen Verlagshaus aufgenommen, an dessen Spitze er in der elften Generation stand. Zuvor hatte er in Köln und München Philosophie, Geschichte und Literatur studiert, anschließend beim Axel Springer Verlag und bei der „Süddeutschen Zeitung“ in München erste verlagspraktische Erfahrungen erworben und ein Studium an der Medial School of Journalism an der North Western University of Chicago absolviert. 1957 wurde er Herausgeber der Kulturzeitschrift „Magnum“, drei Jahre später Herausgeber des „Kölner Stadt-Anzeigers“. 1964 gründete Alfred Neven DuMont die Boulevardzeitung „Express“. Nach dem Tod seines Vaters Dr. Kurt Neven DuMont wurde er alleiniger Herausgeber von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“. Den Vorsitz der Geschäftsführung des Verlags führte Alfred Neven DuMont bis 1990; seither stand er an der Spitze des Aufsichtsrats; im Januar 2015 übergab er den Vorsitz an Christian DuMont Schütte und wurde selbst zum Ehrenvorsitzenden des Gremiums ernannt.

Über das erfolgreiche Wirken im eigenen Unternehmen hinaus setzt sich Neven DuMont Jahrzehnte lang mit großem Engagement für die gemeinsamen Belange der deutschen Zeitungsverleger ein. 1970 wurde er in das Präsidium des BDZV berufen, zehn Jahre später wählte ihn die Delegiertenversammlung zum Präsidenten. An der Spitze des BDZV trat Neven DuMont vor allem für die Erhaltung der Pressevielfalt und die Sicherung der publizistischen Funktion des Verlegers ein. Daneben lag ihm die Förderung des journalistischen Nachwuchses am Herzen. Als BDZV-Präsident engagierte Alfred Neven DuMont sich auch nachdrücklich für die Beteiligung der Zeitungen an den elektronischen Medien.

In Anerkennung seines erfolgreichen und vielfältigen Engagements im Präsidentenamt, das er bis 1984 ausübte, wurde der Kölner Verleger zum Ehrenmitglied des BDZV-Präsidiums ernannt. Außerdem war er langjähriges Mitglied im Vorstand des Zeitungsverleger Verbands Nordrhein-Westfalen. Seine Verdienste um die deutsche Presse sind vielfach gewürdigt worden, unter anderem mit dem großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik mit Stern. Im Oktober 2001 wurde ihm von der Universität Halle eine Honorarprofessur für Medienpolitik und Ökonomie verliehen. Wenige Monate zuvor hatte ihn die Stadt Köln zum Ehrenbürger ernannt.

Radiobeteiligungen der Mediengruppe DuMont

Das Medienhaus DuMont Rheinland ist beteiligt an RadioNRW und den Lokalsendern Radio Köln, Radio Erft, Radio Bonn Rhein/Sieg, Radio Leverkusen, Radio Euskirchen, Radio Rur und Radio Berg. Die Mediengruppe DuMont ist ferner maßgeblich am Berliner Rundfunk 91!4 beteiligt (DuMont Funk und Fernsehen) und hält weiterhin eine Beteiligung über dienHamburger Morgenpost an Radio Hamburg.

Quellen: Pressemeldungen von M. DuMont Schauberg, WDR und BDZV und eigene Recherchen