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Media-Analyse: Ab Radio-MA 2015 II werden auch Handynummern angerufen

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agma beschließt neue Projekte für die Zukunft der Medienforschung

  • Die ma Intermedia PLuS, neue Grundlage der strategischen Mediaplanung, wird weiterentwickelt.
  • Einführung von Dual Frame: Telefonische ma-Befragungen umfassen künftig auch Mobilfunk-Stichproben.
  • MediaScan ergänzt ab Januar 2015 zum ersten Mal die bisherigen Befragungsergebnisse mit technischer Messung der Nutzung von Tageszeitungen und Zeitschriften.
  • Im nächsten Jahr sind erstmals Konvergenz-Reichweiten der Radio-Nutzung geplant.
  • Personalien: Julia Scheel ist neuer Vorstand Publikumszeitschriften der agma.

Auf der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. (agma) wurden am 2. Dezember 2014 weitreichende Beschlüsse zur Zukunft der Medienforschung in Deutschland gefasst. Am Montag hatte die agma mit einem Festprogramm zum Thema „Transformation der Medien“ und der traditionellen „Nacht der Medienforschung“ in Berlin ihr 60. Jubiläum gefeiert.

Olaf Lasalle
Olaf Lasalle (Foto: agma)

„Die agma war und ist die Hüterin der Mediawährung in Deutschland,“ sagt agma-Geschäftsführer anlässlich des Jubiläums: „Angesichts der sich rasant wandelnden Mediennutzung werden die Innovationszyklen bei der agma immer kürzer – gleichzeitig müssen wir als Taktgeber der Medienforschung weiterhin höchste Qualitätsansprüche erfüllen. Dass beides möglich ist, haben wir in diesem Jahr unter anderem mit der neuen ma Intermedia PLuS bewiesen.“ Um dies weiter zu gewährleisten, haben auf der agma-Mitgliederversammlung heute rund 250 Vertreter der werbungtreibenden Wirtschaft, der Agenturen und der einzelnen Mediengattungen die Weichen für die Zukunft der Medienforschung gefasst.

Die ma Intermedia PLuS wird weiterentwickelt

Im Oktober wurde die ma Intermedia PLuS erstmals veröffentlicht, die der strategischen Mediaplanung Reichweiten-Kombinationen über alle sechs Mediengattungen – Tageszeitungen, Publikumszeitschriften, Radio, Fernsehen, Plakat und Online – ermöglicht. Auf der Mitgliederversammlung der agma wurde heute beschlossen, die neue ma Intermedia weiterzuentwickeln. Unter anderem wird der HUB-Survey, eine Studie, die die Mediennutzung über alle Gattungen ermittelt, 2015 fortgeführt. Auch die Integration digitaler Verbreitungswege / Kanäle, wie Mobilnutzung und Online- Bewegtbild hat höchste Priorität.

Dual Frame: Telefonische Befragungen auch über Handy

Mit der ma 2015 Radio II wird Mitte nächsten Jahres die erste Reichweitenstudie der agma vorbehaltlich eines positiven Probelaufs mit dem sogenannten Dual-Frame-Ansatz erscheinen. Dieser umfasst neben Festnetz- auch Mobilfunknummern. Damit werden Menschen, die überwiegend mobil erreichbar sind, besser abgebildet. Nach Radio werden sukzessive alle anderen Reichweitenstudien der agma, die per Telefon erhoben werden (Online und Plakat), mit Dual Frame ergänzt.

So werden die Handynummern für die telefonische Befragung ermittelt:

Wie die Handynummern ermittelt werden erklärt der agma-Teamleiter Radio + TV Stephan Pommer gegenüber RADIOSZENE so:

Im Rahmen der ADM-Stichprobenclubs werden beide Auswahlgrundlagen zur Ziehung von Telefonstichproben hergestellt. Dabei werden jeweils die von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Rufnummernbereiche, die den verschiedenen Providern zur Verfügung gestellt werden, herangezogen. Die Kunst besteht dann darin, die ungültigen Rufnummern so weit wie möglich auszuschließen. Dies ist bei den Mobilfunk Rufnummern wesentlich schwieriger, da nur sehr wenige Rufnummern in den öffentlichen Verzeichnissen eingetragen sind. Aus dieser so erstellten Auswahlgrundlage werden dann die Stichproben gezogen. Da Fehl-Rufnummern-Quote entsprechend höher ist als bei Festnetz, muss ein entsprechend höherer Rufnummernansatz gewählt werden. Die Autodialer der Marktforschungsinstitute wählen sich anschließend „die Finger wund“. Ungültige Rufnummern werden dabei über die Rückcodes identifiziert und aussortiert und die Interviewer bekommen erst gültige Rufnummern durchgestellt.

MediaScan: Neue Leistungswerte für die Printplanung 2015

Ab 21. Januar 2015 bieten sich der Mediaplanung für Zeitschriften und Tageszeitungen neue Möglichkeiten. Erstmals beruhen die Lesemengen zusätzlich zu der bewährten CASI-Befragung auf der tatsächlichen Lesemenge, die 2000 Probanden selbst – direkt nach dem Lesen mittels eines Scanners dokumentiert haben. Dadurch werden auch Mehrfachkontakte mit einem Titel erfasst. So zeigen MediaScan-Ergebnisse genau, wie sich die Reichweite eines Titels im Erscheinungsintervall – und darüber hinaus – aufbaut. Damit wird die Dimension ,Zeit‘ für die Printplanung verfügbar. Die neuen, zusätzlichen Leistungswerte neben LpA und LpwS heißen KpA (Kontakt pro Ausgabe) und KpwS (Kontakt pro werbungführende Seite).

Konvergente Radioreichweiten ab 2015

Mitte 2015 sind erstmals konvergente Radioreichweiten über alle Empfangskanäle – online und offline – geplant. Basis dafür wird eine Verknüpfung der klassischen ma Radio, einer erstmals durchgeführten Webradiostudie und der ma IP Audio sein, die seit diesem Jahr die Nutzung der Webradio-Angebote in Deutschland misst. Mit der neuen Konvergenzwährung können Radiosender dem Markt dann erstmals valide Gesamtreichweiten über alle Empfangswege dokumentieren. Bis zum 15. Dezember ist eine Anmeldung zur ma IP Audio über das MMC Service Center Webradio notwendig, um in der ersten geplanten Audiokonvergenzdatei ausgewiesen zu werden.

Julia Scheel wird neuer Vorstand Publikumszeitschriften der agma

Julia Scheel (Bild: agma)
Julia Scheel (Bild: agma)

Julia Scheel, Director Media Market Insights bei Hubert Burda Media, wurde auf der Mitgliederversammlung der agma zum neuen Vorstand Publikumszeitschriften der agma gewählt. „Die agma ist ein wesentliches Fundament der Medienvermarktung“, so Julia Scheel: „Dieses Fundament stabil zu halten und weiterzuentwickeln ist eine sehr wesentliche Aufgabe für Hubert Burda Media, die Gattung Publikumszeitschriften und für mich persönlich.“ Julia Scheel hat sich bereits vor Ihrer Wahl zum Vorstand in den agma-Gremien engagiert – war in den letzten beiden Jahren Mitglied des Arbeitsausschusses.

Ihr Vorgänger, Christian Goedecke, Leiter Media Marketing und Disposition Spiegel QC, wechselt nach vier Jahren als Vorstand in den Arbeitsausschuss. Ab sofort neu im Arbeitsausschuss der agma sind als Vertreter der Werbungtreibenden Ulrike Bärsch (Beiersdorf AG) und Mirja Schneider (Volkswagen AG). Als neue Vertreter der Werbe-/Mediaagenturen ziehen Dr. Lars Kelp (Kollat Media Team GmbH), Jens-Uwe Steffens (pilot Verwaltungsgesellschaft mbh) und Susanne Wallraff (Vivaki GmbH) in den Arbeitsausschuss ein. Neue Medienvertreter sind Anett Groch (Axel Springer SE für die Gattung Publikumszeitschriften), Jan Isenbart (IP Deutschland GmbH für die Gattung TV) und Rolf Knopp (awk AUSSENWERBUNG GmbH für die Gattung Plakat).

Quelle: agma-Pressemeldung

XPLR: MEDIA Radio-Report