Moderation 2.0: Sei interaktiv, dabei, sichtbar und echt, sei Social Media

Medientage-Logo-200Moderieren und Musik abspielen – das ist heute zu wenig, um eine erfolgreiche Radio-Personality zu sein. Gerade wer junge Hörer binden will, muss alle Kanäle nutzen, so lautete das Fazit eines Panels der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) im Rahmen der MEDIENTAGE MÜNCHEN. Dass Social Media, Video-Content und Off-Air-Präsenz heute fest zur Jobbeschreibung gehören, zeigten Moderatoren dreier Sender live in der Veranstaltung.

Den Anfang machte Denis Avdić, der Morningman bei Radio 1 in Ljubliana/Slowenien ist, aber auch Comedian, Politikerimitator und Fernsehstar. Er sei nicht nur oft mit Standup-Shows off Air präsent, sondern besuche auch immer wieder Hörer zu Hause und erfülle deren Wünsche. „Emotionale Geschichten sind ganz wichtig“, betonte er. Sein Credo: „Es reicht nicht, einfach nur im Radio zu sein. Probiert euch aus, egal, ob im Fernsehen oder auf der Bühne – und hört dabei nicht auf euren Programmdirektor.“

Denis Avdic (Bild: Medientage München)
Denis Avdic (Bild: Medientage München)

Sei interaktiv, dabei, sichtbar und echt, sei Social Media: Diesen fünf Imperativen gehorcht das Erfolgsrezept des Moderatorenduos Andreas Kuhlage und Jens Hardeland von N-JOY. So hätten sie mit ihrer Morningshowband schon „an fast jeder Milchkanne im Sendegebiet Halt gemacht“ und damit allein in diesem Jahr bisher mehr als 350.000 echte Hörerkontakte gehabt. Auch Social Me- dia spiele eine immer wichtigere Rolle: „Das ist Lebenshilfe 2.0, da experimentieren wir gerade sehr viel.“

Jens Hardeland (Bild: ffn)
Jens Hardeland (Bild: ffn)

Über das Experimentierstadium weit hinaus sind Susanka Bersin und Daniel Storb von Big FM in Sachen Social Media. Sie erklärten ihre „Multi-Fanpage-Strategie“, dank der sie insgesamt etwa 885.000 Facebook-Fans haben und damit auf Platz eins unter den Radiosendern in Deutschland sind. Allein die Facebook-Seite von Susanka Bersin hat mehr als 200.000 Fans: „Meine Strategie ist es, keine Strategie zu haben“, erklärte sie. „Ich poste aus dem Bauch heraus – mal dreimal am Tag, mal eine Woche lang gar nicht.“ Themenmäßig stehe natürlich Unterhaltung (Fußballticket- Verlosung, Urlaubsfotos, Sprüche) an erster Stelle, aber auch für ernste Themen (Politik, Kno- chenmarkspende) sei Platz. „Ganz wichtig ist die Rolle von geposteten Videos in unserem Social- Media-Konzept“, ergänzte Daniel Storb. Er setze dabei auf eine Mischung von „spontanen, halb- spontanen und geplanten Videos“.

Weiterführende Informationen
www.medientage.de