90 Jahre Radio in Österreich – Sondersendung mit Teddy Podgorski

Teddy Podgorski bei Radio Wien. Quelle: ORF„Hallo! Hallo! Hier Radio Wien!“ Mit dieser Ansage wurde am 1. Oktober 1924 das Rundfunkzeitalter in Österreich eröffnet. Radio Wien bringt aus diesem Anlass historische Originalaufnahmen und Erinnerungen aus 90 Jahren Radiogeschichte.

Schon am 1. Sendetag der RAVAG, der „Radio Verkehrs AG“, hatten 11.000 Personen eine Empfangslizenz. Mit den Familienangehörigen und Gästen dürften 20.000 Wienerinnen und Wiener dem Live-Musikprogramm gelauscht haben. Übertragen wurde die Sendung aus dem Dachgeschoß des Bundesministeriums für Heereswesen am Stubenring, wobei die Vortragenden und Musikerinnen in ein mit dunklen Tüchern und Plüsch ausgeschlagenen, 5×6 Meter großen Kammer gepfercht wurden. Radio Wien bringt am 1.Oktober, quer durch alle Sendezonen, kleine historische Reminiszenzen aus dieser Pionierzeit, aber auch einen Themenschwerpunkt: um 19.00 Uhr, in „Mittwochabend mit Alexander Goebel“. Teddy Podgorski wird zu Gast sein und aus seiner langjährigen Erfahrung als Reporter, Redakteur und Sendungsverantwortlicher Skurriles, Abenteuerliches und Absonderliches erzählen. In der Phone-in-Phase des Talks melden sich dann Hörerinnen und Hörer und schildern ihre persönlichen Radioerlebnisse.

Teddy Podgorski
Teddy Podgorski wird in der Sendung zu Gast sein. Foto: ORF

Ein Stück selbstkritisches Augenblinzeln mit einer kräftigen Portion Humor liefern schließlich Moderatorinnen und Sendungsgestalter, wenn sie ihre „besten“ Versprecher und Hoppalas der vergangenen Jahre aus dem Archiv holen und noch einmal abspielen.

OE1

90 Jahre Radio ist auch bei ein Ö1 Schwerpunktthema

Am 1. Oktober 1924 nahm die RAVAG (Radio-Verkehrs AG) ihren Sendebetrieb auf. Noch bis Ende September feiert Ö1 aus gegebenem Anlass das 90-Jahr-Jubiläum des Mediums mit einer Reihe von Sendungen. Es wird Rückschau gehalten und in die Zukunft geblickt. Die Sendungen im Detail sind abrufbar unter http://oe1.orf.at/90jahreradio. Soeben erschienen ist die Ö1-CD-Edition „Geschichte und Geschichten ums Radio: Rudolf Nagiller im Gespräch mit Radio-Legenden“ und ab Oktober ist im Wiener Funkhaus die vom Zeichner Rudi Klein kuratierte Ausstellung „90 Jahre Radio“ zu sehen.

Am 26. September lautet das Motto der „Langen Nacht der Neuen Österreichischen Musik“ (23.03 Uhr) „Moderne Stunden“: Auf dem Programm steht eine lange Radionacht der zeitgenössischen Musik im österreichischen Radio – Momentaufnahmen zu ihrer Präsenz seit 1945.

„Wir lernen denken. Wie die Amerikaner den Österreichern Demokratie beibrachten – die Rundfunkpolitik der USA“ ist Thema der „Hörbilder“ am 27. September um 9.05 Uhr. In dem Feature erzählen ehemalige Mitarbeiter/innen des Senders Rot-Weiß-Rot ebenso von ihren Erfahrungen wie der erste von Amerika eingesetzte Radiochef Hans Cohrssen sowie der Amerikaner Walter Roberts und der US-Program-Officer Arthur Bardos. Zahlreiche Archivaufnahmen erzählen eine beeindruckende Radiogeschichte der Nachkriegszeit. Danach sind ab 10.05 Uhr im live aus dem RadioCafe übertragenen „Ö1 Klassik-Treffpunkt zu 90 Jahre Radio“ der Schriftsteller Doron Rabinovici sowie der Musiker Otto Lechner bei Renate Burtscher und Albert Hosp zu Gast. Um 17.05 Uhr geht es in „Diagonal“ um „Die Zukunft des Radios“ und in „Logos“ (19.05 Uhr) ist in der Reihe „Was glauben Sie?“ der Radiopionier und Publizist Hubert Gaisbauer zu Gast. Um 19.30 Uhr beginnt unter dem Titel „Radiomusik“ eine große Samstag-Abend Radiomusik-Show. Live im Studio widmen sich die Gestalter Ernst Theis, Dirigent und Radiomusik-Experte, und Ö1-Moderator Otto Brusatti drei Schwerpunkten: „Der Beginn, oder auch die Stars schrieben speziell für das Radio“, „Schwerpunkt Hörspiel“ und „Entwicklungen bis 2014“. Danach ist ab 23.03 Uhr Periklis Liakakis‘ RadioOper „Alice“ zu hören, nach dem Theaterstück „Alice im Wunderland“ von Sophie Reyer unter Verwendung zweier Gedichte von Christian Enzensberger. Konzeption und Regie: Ernst Marianne Binder. Musikalische Leitung und Elektronik: Periklis Liakakis, Gina Mattiello (Alice), Didi Bruckmayr (Vater), Fani Vovoni (Violine), Martin Veszelovicz (Akkordeon).

„Alles per Radio – das Kabarett und 90 Jahre Radio“: „Contra“ präsentiert am 28. September (22.05 Uhr) Szenen einer gemeinsamen Geschichte, von den legendären Doppelconferencen von Fritz Grünbaum und Karl Farkas bis zu Radiokabaretts wie der „Watschenmann“, die zur gemeinsamen Erfolgsgeschichte von Radio und Kabarett beitrugen, die bis heute andauert.

Das „Radiokolleg“ widmet sich von 29. September bis 2. Oktober (jeweils um 9.30 Uhr) den „Pionierinnen des Journalismus“ und porträtiert u.a. Mary Margret McBride, die als die erste professionelle Radiojournalistin gilt.

Ö1-CD-Edition mit Radiolegenden und Ausstellung mit Zeichnungen von Rudi Klein

Das Ö1-„Journal Panorama“ nahm den runden Geburtstag des Radios zum Anlass, drei ehemalige Radiomacher und eine weibliche Radiolegende vor das Mikrofon zu bitten: Ernst Grissemann, Rosemarie Isopp, Alfred Treiber und André Heller. Weiters berichtet Hugo Portisch über die Zeit des Rundfunk Volksbegehrens 1964, und der Medienwissenschaftler Fritz Hausjell fasst seine Forschungsergebnisse zusammen. Die dreiteilige CD-Edition „Geschichte und Geschichten ums Radio: Rudolf Nagiller im Gespräch mit Radio-Legenden“ ist zum Preis von 28,90 Euro im gut sortierten Fachhandel oder im ORF Shop erhältlich (für Ö1 Clubmitglieder: 26,01 Euro).

Ab Oktober steht „Kunstraum Radio“ im Wiener Funkhaus ganz im Zeichen von “ 90 Jahre Radio“: Die Zeichner Rudi Klein, Nicolas Mahler, Much alias M. Unterleitner und Stefanie Sargnagel setzten sich auf humorvolle Art mit dem Thema Radio auseinander. „Der einzige Nachteil des Radios besteht im ‚Nichterzählenkönnen‘ von Bilderwitzen. Zur Kompensation dieses Nachteils muss man einfach die Wände des wunderschönen Funkhauses mit großformatigen  Zeichnungen zupflastern. Wenn man nun noch der grauen Welt auf den Blättern mit gnadenlosem Schwarz und Weiß begegnet, ist wieder alles im Lot. Garantiert.“, so Rudi Klein, Kurator und Zeichner der Ausstellung „90 Jahre Radio“. Zu besichtigen ist die Ausstellung im Rahmen der ORF Backstage-Führungen (täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr, Backstage-Hotline: (01) 877 99 99, http://backstage.ORF.at) sowie im Rahmen der ORF-„Langen Nacht der Museen“ am 4. Oktober 2014.

Quelle: Pressemitteilungen des ORF.