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ARD stärkt Hörfunk-Auslandskorrespondentennetz

ARDDie ARD wird in Washington D. C. ein neues gemeinsames Hörfunkstudio gründen und weitere Mittel für aktuelle Krisenberichterstattung zur Verfügung stellen. Mit dieser Entscheidung folgen die Intendantinnen und Intendanten der ARD einer Empfehlung der ARD-Hörfunkkommission. Das ARD-Studio in Washington soll 2015 in Betrieb gehen und die rund 60 Radioprogramme der ARD mit Berichten, Reportagen, Analysen und Kommentaren zum Geschehen in der US-Hauptstadt versorgen. Durch die Umstrukturierung in Washington werden Mittel frei, mit denen das weltweite Auslandskorrespondentennetz des Hörfunks an anderen Stellen weiter verstärkt werden kann.

Joachim Knuth, Vorsitzender der ARD-Hörfunkkommission und NDR Programmdirektor Hörfunk: „Wir nehmen das Auslandskorrespondentennetz des Hörfunks bewusst von Einsparungen aus. Stattdessen schichten wir um und machen unser weltweites Netz flexibler: Mit den Mitteln, die in Washington frei werden, stärken wir die Berichterstattung aus Spanien und Nordafrika und stocken den Fonds auf, aus dem Auslandsstudios in Krisenregionen temporär verstärkt werden – derzeit etwa die ARD-Studios in Kairo und Rabat.“

Mit dem künftigen Studio in Washington, das von der ARD gemeinschaftlich finanziert wird, werden die Kräfte in der US-Hauptstadt an einem Ort gebündelt. Bislang unterhalten die Landesrundfunkanstalten der ARD in Washington noch drei getrennte so genannte „Gruppenstudios“ mit insgesamt acht Korrespondentinnen und Korrespondenten. Durch intensivere Zusammenarbeit bei Planung und Berichterstattung kann die Zahl im neuen ARD-Studio – ohne qualitative oder quantitative Einbußen – auf sechs Korrespondentinnen und Korrespondenten reduziert werden.

e56f6928282a45f336fb74a36dbd7036Das künftige ARD-Studio in Washington, für das WDR und NDR die Federführung übernehmen, soll Einsparungen von mittelfristig fast 700.000 Euro pro Jahr ermöglichen. Mindestens 500.000 Euro sollen dabei dem Verstärkungs-Fonds für die Auslandsberichterstattung zugutekommen. Mit 180.000 Euro soll das ARD-Studio Madrid (Federführung: HR) personell und logistisch aufgestockt werden. Ein zweiter Korrespondent soll dort nicht allein für die iberische Halbinsel, sondern auch für Berichterstattung aus Nordafrika zuständig sein.

Ende vergangenen und Anfang dieses Jahres hatte die ARD bereits in Paris und London die dortigen Gruppenbüros in zwei neue, gemeinschaftlich finanzierte ARD-Studios umgewandelt. Auch die dort freigewordenen Mittel wurden nicht eingespart, sondern fließen in den Verstärkungsfonds.

Das ARD-Auslandskorrespondentennetz des Hörfunks kostet pro Jahr rund elf Millionen Euro. Insgesamt arbeiten an über 30 Standorten auf der ganzen Welt mehr als 60 fest angestellte Korrespondentinnen und Korrespondenten. Die Gesamtzahl der Standorte und Korrespondenten hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert und wird – soweit absehbar – auch in den kommenden Jahren weitgehend gleich bleiben. Dabei werden immer wieder Verlagerungen vorgenommen; das Netz wird kontinuierlich an geopolitische Entwicklungen, aktuelle journalistische Bewertungen und neue programmliche Anforderungen angepasst.

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