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Kündigungen im Funkhaus Nürnberg

Funkhaus Nürnberg

Der BJV kritisiert den Abbau von Stellen in der Redaktion

Die Nürnberger Medienszene kommt nicht zur Ruhe. Nach dem Aus der Abendzeitung Nürnberg und den Sparaktionen bei der Nürnberger Zeitung soll jetzt acht Mitarbeitern im Funkhaus Nürnberg gekündigt werden. Dies wurde auf einer Betriebsversammlung mitgeteilt.

Das Management setzt den Sparstift an. Es will den von der eigenen Redaktion recherchierten Wortanteil deutlich zurückfahren und setzt darauf, dass Moderatoren zusätzlich redaktionelle Inhalte mit lokalem Bezug liefern. Im Zuge dieser Veränderungen fallen vor allem redaktionelle Stellen weg.

Dr. Wolfgang Stöckel
Dr. Wolfgang Stöckel

„Der geplante Stellenabbau geht an die Substanz. Dies ist ein weiterer Beweis für den kritischen Zustand der Nürnberger Medienlandschaft“, erklärt BJV-Vorsitzender Dr. Wolfgang Stöckel. Wenn künftig auf eigene redaktionelle Beiträge verzichtet werde, gehe dies zulasten der Qualität und führe zu einer journalistischen Verarmung im Sendegebiet.

Dabei bescheinigt die Funkanalyse Bayern 2012 den fünf privaten Sendern im Nürnberger Funkhaus gute Einschaltquoten: Rund 500.000 Hörer erreichen Radio F, Charivari 98,6, Gong 97,1, Hit Radio N 1 und das digitale Pirate Gong.

Hinter dem Funkhaus Nürnberg stehen Medien-Unternehmer, die in den letzten Monaten durch andere massive Sparaktionen auffielen: So hält der Nürnberger Verleger Gunther Oschmann, der erst jüngst die Abendzeitung Nürnberg einstellte, 30 Prozent der Anteile am Nürnberger Funkhaus. Mit weiteren 30 Prozent ist der Verlag Nürnberger Presse beteiligt, der bei der Nürnberger Zeitung Stellen abbaute. Der dritte im Bunde der Anleger ist der Münchner Burda Verlag.

Der BJV-Vorsitzende fordert die Führung des Funkhauses Nürnberg auf, die journalistische Qualität nicht durch Personalabbau zu gefährden, in jedem Fall aber müssten sozialverträgliche und journalistisch befriedigende Lösungen gefunden werden.

Quelle: Bayerischer Journalisten-Verband e.V.

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