Radio Service Berlin startet deutschlandweites Nachrichten-Format

radioserviceberlinDer Rundfunkdienstleister aus der Bundeshauptstadt hat bisher für seine Kunden ausschließlich individuell zugeschnittene Nachrichten produziert. Neben den Gesellschaftersendern Berliner Rundfunk 91.4, 94,3 rs2, und 98.8 KISS FM versorgt Radio Service Berlin derzeit unter anderem Antenne Bayern, Landeswelle Thüringen oder Star FM mit maßgeschneiderten Nachrichten oder Nachrichtenmodulen. Im Herbst wird das Angebot nun um das Deutschlandformat erweitert. In den nächsten eineinhalb Jahren sollen damit bis zu zwanzig neue Kunden im UKW-und-Digitalbereich dazugewonnen werden. RADIOSZENE hat mit Mark Schubert, dem Leiter der Nachrichten Services bei Radio Service Berlin gesprochen.

RADIOSZENE:Radioservice Berlin gibt es inzwischen seit sechseinhalb Jahren. Im Jahr 2006 gegründet, obwohl es damals ja schon andere Nachrichtenanbieter gab. Warum und wo stehen sie heute?

Mark Schubert (Radio Service Berlin)
Mark Schubert (Radio Service Berlin)

Mark Schubert: Damals war bereits allen klar, dass langweilig gemachte und schlecht formulierte Nachrichten keinem Programm guttun. Mit guten Nachrichten alleine kann man zwar kein Marktführer werden, aber mit schlechten Nachrichten fehlen einem vielleicht am Ende die entscheidenden Marktanteile. Genau da haben wir damals die Defizite im Markt gesehen und unseren Ansatz ins Spiel gebracht, nämlich Nachrichten individuell auf den Kunden zuzuschneiden. Man konnte und kann damit sehr gut gemachte Nachrichten im Programm haben, ohne die Kosten einer Redaktion schultern zu müssen. Wir haben mit diesem Prinzip und unserem hohen Qualitätsstandard unseren Kundenstamm nach und nach stark erweitern können. Wir haben aber immer auch darauf geachtet nicht zu schnell zu wachsen.

RADIOSZENE: Sie wollen jetzt auch standardisierte Nachrichten anbieten. Wie sollen sich ihre Deutschland-Nachrichten von dem Angebot anderen Anbieter unterscheiden?

Mark Schubert: Wir haben uns jetzt entschieden unser Portfolio deutlich zu erweitern. Wir werden im Herbst ein nationales Angebot an den Start bringen, dass also nicht individualisiert auf jeden Kunden zugeschnitten ist. Die Stärke unsere Redaktion ist vor allem die hörernahe Sprache. Das ist derzeit ein Manko, wenn man durch Deutschland fährt, dann hört man immer wieder Nachrichten, die teilweise nur aus den Texten der Nachrichtenagenturen bestehen. Diese Texte sind vollgestopft mit Substantiven und Synonymen. Wenn man aber die Verständlichkeit der Nachrichten vernachlässigt, dann erfüllt man seine Aufgabe nicht, denn ich kann ja niemanden informieren, wenn er mich nicht versteht. Von uns wird es deshalb in Kürze Nachrichten geben, die sich jede Station leisten kann. Diese Stationen müssen aber trotzdem nicht auf verständliche und hörernahe Nachrichten verzichten. Qualität bleibt weiter unser Maßstab.

RADIOSZENE: Richtet sich ihr Angebot nur an klassische UKW-Sender oder auch beispielsweise an Webradios?

Mark Schubert: Unser Angebot richtet sich vor allem an UKW-Sender, aber auch Satelliten- oder Webradios können zukünftig zu unseren Kunden gehören. Alleinstehende Internetradios sind derzeit ja wirtschaftlich nicht tragfähig, wir werden hier deshalb ein sehr vernünftiges Angebot machen.

RADIOSZENE: Wie sehen sie die Zukunft zentraler Zulieferer und von Radio-Nachrichten allgemein?

Mark Schubert: Radionachrichten wird es wahrscheinlich so lange geben, solange es das Radio gibt. Der finanzielle Druck auf die eine oder andere Station dürfte in Zukunft aber noch zunehmen, so dass Content-Zulieferung noch an Bedeutung gewinnen wird. Es gibt aber ein ganz anderes Problem, wenn wir in die Zukunft blicken. Wir in der Redaktion sind ebenfalls vom derzeit in Deutschland viel diskutierten Fachkräftemangel betroffen. Es wird immer schwieriger Volontariate und Redakteursstellen zu besetzen. Wir haben deshalb ein Aus- und Weiterbildungsabteilung gegründet, die sich nur an interne Mitarbeiter richtet. Volontäre werden weitergebildet, Redakteure und Volontäre bekommen regelmäßige Sprecherausbildung und es gibt ein Schulungsprogramm für Praktikanten. Wie brauchen auch in Zukunft Mitarbeiter, die gute Nachrichten machen können.

RADIOSZENE: Herr Schubert, Danke für das Gespräch.

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