John de Mol: „Keine Verkaufspläne von Radio 538“

John de Mol glaubt, dass Free-to-air Radio noch über Jahre hinweg eine bedeutende Rolle spielen wird, sieht aber in Zukunft auch viel Potential für Digitalradio (Bild: Broadcast Magazine / Eelco Hofstra)
John de Mol (Bild: Broadcast Magazine / Eelco Hofstra)

John de Mol hat „keine Pläne für einen Verkauf“ von Radio 538. Der TV-Produzent und Investor, der letzte Woche in den Niederlanden zur Medienpersönlichkeit des Jahres 2011 ernannt worden ist, beschreibt das niederländische Hitradio als „ein großartiges Unternehmen.“

radio 538 200Radio 538 (wozu  auch SLAM!FM und Radio 10 Gold gehören) muss nicht unbedingt verkauft werden, sagt er in einem Interview mit Radio))) ILOVEIT. Allerdings fügt er hinzu: „Man kann nie vorhersagen, in welche große strategische Spiele wir geraten können. So könnte es Teil eines größeren Deals werden. Aber im Moment gibt es nichts Konkretes.“ Der Sanoma-Verlag, mit dem De Mol 2011 SBS Broadcasting Niederlande übernahm von ProSiebenSat1., spekulierte im November auf einen Kauf.

 

Marketing

Dass der Medientycoon auf ein gutes Angebot für Radio 538 eingeht, ist nicht undenkbar – die Strategie seiner Firma Talpa Media richtet sich auf den internationalen Vertrieb von in Holland erfolgreich getesteten TV-Formaten, wie die Talentshow „The Voice“, die an 40 Länder (darunter Deutschland und den USA) verkauft wurde. „Ein Radiosender kann in den Niederlanden hilfreich sein für Marketingzwecke; ist innerhalb der Philosophie des Unternehmens aber nicht unbedingt erforderlich.“

John de Mol (links) erhält den "Broadcaster of the Year 2011 Award" von RTL 4 PD Erland Galjaard (rechts), in Hilversum am 19. Januar 2012 (Bild: Broadcast Magazine / Maud Berger)
John de Mol (links) erhält den "Broadcaster of the Year 2011 Award" von RTL 4 PD Erland Galjaard (rechts), in Hilversum am 19. Januar 2012 (Bild: Broadcast Magazine / Maud Berger)

Silberpapier

Innovationen wie die Verknüpfung von Social Media und Video-Content mit Radio, bieten zusammen mit digitalem Vertrieb neue Möglichkeiten für das Medium. „Ich glaube, in ein paar Jahren kann man Radio im Auto empfangen mit einem Stück Silberpapier an der Windschutzscheibe.“ De Mol erwartet aber, das Digitalradio noch lange ein Nischengeschäft bleibt – Free-to-air Radio spielt noch über Jahre hinweg „eine bedeutende Rolle“. Das ganze Interview ist zu lesen bei Radio))) ILOVEIT.

 

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