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Landeswelle Thüringen: Ein Hauch von Minority-Report

Mit einem Hauch von „Minority Report“ hat die Landeswelle Thüringen bei einer ihrer letzten Veranstaltungen live vor Ort gesendet. Ein paar Mal mit dem Finger auf einem riesigen Touchscreen-Monitor hin und her wischen und schon ist das gesamte Radioprogramm zusammengestellt. Der Clou: es hat kein mobiles Studio gegeben, sondern nur eine Fernbedienung für das Landeswelle-Sendestudio in Erfurt. Direkt vom Event aus hat der Moderator das gesamte Studio per „Remote“ in Echtzeit bedient. Per Headset hat er sich so voll auf seine Hauptaufgabe konzentrieren: Moderieren. Die Begeisterung für die neue Technik sah man Morgenmoderator Bastian Bender in diesem YouTube-Video an:

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Bastian Bender (Bild: Landeswelle Thüringen)
Bastian Bender (Bild: Landeswelle Thüringen)

Bastian Bender: „Im Grunde genommen funktioniert das wie ein riesiges iPad: per Fingerdruck kann ich zwischen unterschiedlichen Menüs wählen. Wenn gerade das Wetterbett gestartet ist, klicke ich mich zu den aktuellen Temperaturen und so weiter. Dadurch kann ich ganz ohne zusätzliche Bildschirme oder Zettel senden und mich ganz auf den einen Touchscreen konzentrieren. Die Aufteilung der Regler und Knöpfe ist größtenteils identisch mit der Belegung im Sendestudio. So muß man sich als Moderator nicht sehr lange eingewöhnen. Ich hatte nur ein paar Minuten Zeit zum off-air üben. Die haben aber gereicht. Am Ende der Sendung wurde ein Song plötzlich leiser, wir dachten an einen Fehler im System. War’s aber nicht: Eine Fliege hatte sich auf den Touchscreen gesetzt und damit den Regler runtergefahren. Die wollte wohl mal DJ spielen…“

Kinderleicht: Die Landeswelle Studiofernbedienung
Kinderleicht: Die Landeswelle Studiofernbedienung

 

Die eingesetzte Software für die Fernsteuerung

  • DABiS800 Studiocontroller ferngesteuert durch Studiocontroller Client.
  • Mischpult DHD RM4200 ferngesteuert durch Remote Software von DHD.
  • Telefonhybrid AVT Magic Touch ferngesteuert durch Magic Touch LAN Client.
  • VNC Remotedesktop Verbindung zum Studio Rechner als Backup.
  • RME DigiCheck Pegelanzeige über Audiointerface RME HDSPe AES
  • NVIDIA nView für 3 virtuelle Desktops in Verbindung mit Grafikkarte NVIDIA Quadro NVS 290
  • Internet-Explorer für Webanwendung News, Wetter und Verkehr (Eigenentwicklung)
  • TreeTop RockView Display für Uhr und Statusanzeigen (Mic ON, ARI, etc.)
Ein paar Wischen und das Landeswelle-Programm ist aus der Ferne programmiert
Ein paar Wischen und das Landeswelle-Programm ist aus der Ferne programmiert

Audiotechnik

  • 50 m Stagebox 8×4 analog zur Verbindung ins Studio 2 x Mikrofon, Kopfhörer, PGM, Control Room
  • Moderator drahtlos Mic Nackenbügel + drahtlos Kopfhörer
  • Drahtlos Handsender für Interviews und News
  • Aktiv Monitore für Publikum

Studiotechnik

  • 52“ Touchscreen SMART Technologiers (Leihgabe von Kids Interactive)
  • Fujitsu Celsius M470-2 mit NVIDIA Quadro NVS290 und RME HDSPe AES
  • HP Switch 2610 mit konfiguriert mit 4 VLANs und Gigabit Uplink
  • Drahtlosanlage für Mikrofone und Kopfhörer
  • RME ADI-2 A/D Wandler
  • Webcam
  • Aktiv Monitore für Beschallung
  • Notebook für Producer
  • iMac für News Presenter
Ausstattung des Landeswelle Offair-Studios
Ausstattung des Landeswelle Offair-Studios

Workflow:

  • Die Sendung war zu 100% als Live-Sendung angelegt und wurde so durchgeführt
  • Der Sendeplan wurde vom Play-Out PC im Studio abgespielt und über den Remote Client gesteuert.
  • Elemente wurden vom Producer über die DABiS Planningbase im Sendeplan ergänzt oder vom Moderator per „drag and drop“ am Touchscreen in den Sendeplan gezogen
  • Durch den vollständigen Zugriff auf alle Mischpultfunktionen gab es keine Einschränkungen.
  • Telefoninterviews wurden auch live durchgeführt
  • Es gab 3 virtuelle Desktops: 1) OnAir mit Mischpult, SC-Client und AVT MagicTouch LAN Client, 2) Presenter mit Internet Explorer zum Lesen von Service Informationen (Wetter, Verkehr), 3) Backup VNC Remotedesktop zum Studio PC

Link
Landeswelle Thüringen 

XPLR: MEDIA Radio-Report