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Mitteldeutschland mit 12 Digitalradio-Programmen gestartet

Digitalradio Logo2011 smallZeitgleich mit dem Start der nationalen Digitalradio- Programme am Vormittag ist auch die Umstellung der digitalen Landes- und Regionalprogramme in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt ins neue Digitalradio erfolgreich verlaufen. Bei einem Pressegespräch zum Auftakt in der Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA) in Halle/Saale würdigt Albrecht Steinhäuser, Vorsitzender des Vorstands der MSA, den historischen Augenblick. „Die Digitalisierung des Hörfunks ist eine bedeutende Zäsur in der Entwicklung des Radios. Sie wird den Alltag der Hörer durch größere Vielfalt im Programm und neue Nutzungsmöglichkeiten bereichern.“ Zugleich sei die Digitalisierung auch eine Herausforderung für die Veranstalter von Radio, sagte Steinhäuser. „Neue Geschäftsmodelle müssen gesucht und gefunden werden, um diese Herausforderung zu bewältigen. Denn Vielfalt hat nicht nur ihren Wert, sie hat auch ihren Preis.“

Zeitgleich zum bundesweiten Digitalradio-Start hat heute der Mitteldeutsche Rundfunk in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sein Programmangebot in der Zukunftstechnologie DAB+ deutlich erweitert und ist nun mit allen Wellen im Digitalradio vertreten. In Sachsen-Anhalt starteten darüber hinaus auch die privaten Programmanbieter Radio SAW, ROCKLAND, Radio Brocken und 89.0 RTL ins neue Radiozeitalter. Sachsen-Anhalt ist dabei eine der Vorzeigeregionen: Zusammen mit den bundesweit verbreiteten Programmen sind zum 1.8.2011 allein in Halle (Saale) insgesamt 23 Digitalradio-Programme on air. Darunter sind sechs MDR-Radioprogramme (MDR INFO, JUMP, MDR FIGARO, MDR SPUTNIK, MDR KLASSIK, MDR 1 RADIO SACHSEN ANHALT) sowie die privaten Radioprogramme radio SAW, Rockland, Radio Brocken und 89.0 RTL in digitaler Qualität empfangbar.

Mario A. Liese (radio SAW/Rockland), Johann Michael Möller (Mitteldeutscher Rundfunk), Dr. Chris Weck (Deutschlandradio), Florian Fritsche (REGIOCAST DIGITAL/90elf)  Bild: (MDR/Marco Prosch)
Mario A. Liese (radio SAW/Rockland), Johann Michael Möller (Mitteldeutscher Rundfunk), Dr. Chris Weck (Deutschlandradio), Florian Fritsche (REGIOCAST DIGITAL/90elf) Bild: (MDR/Marco Prosch)

Der Hörfunkdirektor des Mitteldeutschen Rundfunks, Johann Michael Möller: „Ich freue mich, dass wir es geschafft haben, parallel zum bundesweiten Digitalradio-Start auch in unserem Sendegebiet mit unseren MDR-Programmen im Digitalradio vertreten zu sein, mit den fünf länderübergreifenden und dem jeweiligen MDR 1-Landesprogramm. In den kommenden Wochen wollen wir mit möglichst vielen programmbegleitenden Zusatzinformationen das Programmangebot komplettieren. Dazu zählen die Angabe zum aktuellen Musiktitel und des Interpreten, kurze Texte mit Programminformationen oder etwa eine Slideshow auf dem Display des Radiogerätes“. Hörfunkdirektor Möller würdigte zudem den Schulterschluss und den gemeinsamen Weg, den Private und Öffentlich- Rechtliche gehen. In Sachsen-Anhalt ist der Mitteldeutsche Rundfunk zusammen mit den privaten Programmanbietern gemeinsam digital auf Sendung gegangen. MDR, mitteldeutsche Landesmedienanstalten und die privaten Anbieter verfolgen seit Jahren im Sendegebiet mit großem Engagement das gemeinsame Ziel der Hörfunkdigitalisierung. Basis hierfür ist die „Mitteldeutsche Vereinbarung“. In dieser haben die Projektpartner festgehalten, dass in den ersten Jahren private Veranstalter und der MDR die Übertragungs-Kapazitäten in den drei mitteldeutschen Ländern gemeinschaftlich nutzen wollen. In Sachsen-Anhalt wird das mit dem 1. August 2011 bereits Realität.

Mario A. Liese, Geschäftsführer und Programmdirektor von radio SAW und ROCKLAND sagte zum Engagement aller sachsen-anhaltischen Privatprogramme: „Radio braucht eine eigenständige digitale Plattform! Mit Digitalradio bleibt der Hörfunk weiterhin Rundfunk und wird nicht zum Content-Lieferanten der Telekommunikation. Mit Digitalradio bieten wir unseren Hörern zugleich den Service, dass sie radio SAW weiterhin frei empfangen können. Denn im Gegensatz zu Digitalradio ist das Hören über das Internet für User nur über kostenpflichtige Flatrates möglich. Jeder Abruf aus dem Internet verursacht Kosten.“

V.l.: Florian Fritsche (REGIOCAST DIGITAL/90elf), Johann Michael Möller (Mitteldeutscher Rundfunk), Mario A. Liese (radio SAW/Rockland), Dr. Chris Weck (Deutschlandradio) (Bild: MDR/Marco Prosch)
V.l.: Florian Fritsche (REGIOCAST DIGITAL/90elf), Johann Michael Möller (Mitteldeutscher Rundfunk), Mario A. Liese (radio SAW/Rockland), Dr. Chris Weck (Deutschlandradio) (Bild: MDR/Marco Prosch)

Auch für das Deutschlandradio, dass im bundesweiten Digitalradio seine drei Programme Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen verbreitet, ist der 1. August eine wichtige Zäsur: Dr. Chris Weck, Leiter HA Rundfunk und Informationstechnik des Deutschlandradios sagte: „Der heutige Start des neuen Digitalradios ist für uns der Beginn dafür, dass das Deutschlandradio seine drei Programme flächendeckend in Deutschland verbreiten kann. Das gilt insbesondere für unser neues Programm DRadio Wissen. DRadio Wissen spricht insbesondere die jüngere Zielgruppe an und ist eng mit den neuen Medien verknüpft.“

Hintergrund – über Digitalradio in Deutschland und Mitteldeutschland Heute, am 1. August 2011, ist das bundesweite Digitalradio gestartet. Ausgehend von 27 Senderstandorten werden jetzt 13 Radioprogramme digital ausgestrahlt. Das neue nationale Digitalradio-Angebot besteht aus drei öffentlich-rechtlichen und elf privaten Angeboten. Konkret sind am 1.8. bundesweit gestartet: 90elf – Deutschlands Fußball- Radio, Absolut Radio, Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, DRadio Wissen; Energy, ERF Radio, Radio Horeb, Kiss FM, Klassik Radio, LoungeFM sowie Radio BOB. Im Laufe dieses Jahres wird das Programmangebot komplettiert durch Remix Radio. Zeitgleich mit dem Start der bundesweit ausgestrahlten Programme sind in einigen Bundesländern auch schon die ersten landesweit ausgestrahlten Programme der ARD und der privaten Anbieter auf Sendung gegangen. Regionale Angebote starteten zum 1.8. in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, in Bayern und in NRW. Weitere Programme und Regionen sollen im Laufe der kommenden Monate folgen. In Sachsen-Anhalt sind sechs MDR-Hörfunkprogramme im neuen Digitalradio zu hören sowie die privaten Radioprogramme radio SAW, Rockland, Radio Brocken und 89.0 RTL.

XPLR: MEDIA Radio-Report