Digitalradio: SRG SSR gründet Tochtergesellschaft

Die SRG SSR verstärkt ihr Engagement für Digitalradio (DAB/DAB+). Im Dezember 2010 hat sie die Tochtergesellschaft MCDT AG gegründet. MCDT steht für «Marketing and Consulting for Digital Broadcasting Technologies». Das neue Unternehmen bündelt alle bisherigen Digitalradio-Marketing-Aktivitäten innerhalb der SRG und vernetzt die Digitalradio-Branche.

Der Verwaltungsrat der SRG hat im November 2010 grünes Licht zur Gründung der neuen Tochtergesellschaft gegeben. MCDT AG wird als 100-prozentige Beteiligung der SRG-Tochter Telvetia geführt. Ihre Aufgabe ist es, gemeinsam mit Herstellern, Importeuren und Handel sowie mit den Privatradios innovative Marketing- und Kommunikationslösungen zur Einführung von Digitalradio zu entwickeln, zu finanzieren und zu realisieren.

MCDT AG wird als Schnittstelle zwischen der SRG, dem Business-to-Business-Markt, den Privatradios und dem benachbarten Ausland agieren. Dies ist umso wichtiger, als sich in Deutschland im Dezember 2010 eine Gruppe von Privatsendern, Deutschlandradio und der Netzbetreiber Media Broadcast auf den Aufbau eines landesweiten Digitalradio-Netzes (DAB+) einigen konnten. Dieser Entscheid hat Signalwirkung für ganz Europa. MCDT AG ist auch im Steering Board des WorldDMB-Forum vertreten, das von mehr als achtzig Unternehmen und Organisationen gegründet wurde, um Digitalradio weltweit zu fördern.

In der Schweiz ist die Netzabdeckung mit Digitalradio bereits gleich gut wie mit UKW. Der Digitalradio-Markt weist ein grosses Potenzial auf. Innert vier Jahren stieg der Verkauf von Empfangsgeräten in der Schweiz von 15 000 auf knapp 650 000 (Stand: Winter 2010), dank der Bekanntmachung von Digitalradio durch die SRG und aufgrund der Abschaltung der Mittelwellensender Beromünster und Monte Ceneri (2008) sowie Sottens (2010), deren Programme seither via DAB/DAB+ über die Luft verbreitet werden.

Die Förderung von Digitalradio ist für die SRG auch finanziell interessant, weil die Verbreitung eines DAB+-Programms nur rund 15 Prozent der Kosten eines UKW-Signals beträgt. Zudem wird es in absehbarer Zeit beim Radioempfang über die Luft keine andere Alternative zu UKW geben.