Projekt „360 Grad“ bei Radio Bremen am 1. Oktober gestartet

Radio BremenDie sozialen Netzwerke und ihre vor allem jungen Nutzer stehen im Fokus eines neuen Projekts von Radio Bremen: Unter dem Motto „360 Grad“ wird eine Gruppe junger Journalisten, Webdesigner und Programmierer in den nächsten zwei Monaten nach neuen Wegen suchen, um Radio-Bremen-Inhalte zu neuen Zielgruppen zu bringen. Im Mittelpunkt stehen dabei mobile Plattformen.

Intendant Jan Metzger sieht das Projekt als ein Stück Zukunftssicherung für den Sender: „Radio Bremen hat immer wieder für Innovationen in der ARD gesorgt, weil bei uns junge Medienmacher die Chance bekommen haben, ihre Ideen ohne starre Zwänge und enge Vorgaben umzusetzen. So konnte Radio Bremen früher als andere auf neue Entwicklungen reagieren. Diese Tradition wollen wir mit unserem Projekt „360 Grad“ fortsetzen.“

„380 Grad“ Team: Hintere Reihe (v.l.n.r.) Tobias Nagorny, Lena Döring  Vordere Reihe (v.l.n.r.) Isabelle Werner, Teja Adams, Janine Horsch Marcello Bonventre, Hanna Möllers
„380 Grad“ Team: Hintere Reihe (v.l.n.r.) Tobias Nagorny, Lena Döring Vordere Reihe (v.l.n.r.) Isabelle Werner, Teja Adams, Janine Horsch Marcello Bonventre, Hanna Möllers

Folgerichtig ist das „360 Grad“-Team jung: Es sind vor allem die ehemaligen Volontärinnen und Volontäre, die gerade ihre Ausbildung beendet haben, dazu kommen Redakteure von Bremen Vier und aus anderen Abteilungen des Hauses. Sie sollen in einer „digitalen Garage“ Strategien für soziale Netzwerke entwickeln.

„Mit der digitalen Garage investieren wir in die Zukunft – von Radio Bremen, aber auch des öffentlich-rechtlichen Rundfunks insgesamt“, erläutert Metzger. „Wir erleben ja, dass Sendungen wie 3nach9 über soziale Netzwerke viele jungen Zuschauerinnen und Zuschauer erreichen, die sich das nie am Freitagabend im Fernsehen anschauen würden. In dem Maße, wie sich das Medienverhalten gerade der jüngeren Zuschauer verändert, müssen wir uns darauf einstellen. Deshalb halten wir es für sinnvoll, trotz aller Sparmaßnahmen an dieser Stelle zu investieren.“

Das Projekt ist bewusst offen gestaltet – bis Ende November hat das Team Zeit, sich im Rahmen der „digitalen Garage“ mit den Bedürfnissen der Zielgruppe zu beschäftigen, passende Inhalte aus dem Angebot von Radio Bremen auszuwählen und diese dann in Richtung der Zielgruppe weiterzuentwickeln. Dabei können sie auf die technischen Möglichkeiten des modernen Funkhauses zurückgreifen. Isabell Werner (29): „Wir sind die ersten Volontäre, die das neue Funkhaus vom Start unserer Ausbildung an kennengelernt haben. Wir sind es gewohnt, unsere Ideen digitalisiert und zentral zu speichern – jetzt werden wir sie auf neue Weise vernetzen. Dafür haben wir hier die besten technischen Voraussetzungen.“

Das „360 Grad“-Team arbeitet aber nicht nur innerhalb des Hauses vernetzt – das Projekt knüpft auch Kontakte zu Universitäten und Startups, um auf diese Weise den Horizont zu erweitern.

Die Ergebnisse der „digitalen Garage“ sollen später in die redaktionellen Arbeitsabläufe der verschiedenen Redaktionen bei Radio Bremen einfließen und so die traditionellen Abläufe für die neuen Anforderungen erweitern.