Werbebeschränkungen für öffentlich-rechtliche Sender gefordert

Vorstandschaft bestätigt | Arbeitsgruppe „Senderoptimierung“ installiert

VBL-smallMit Enttäuschung nahmen die Delegierten der VBL-Verbandsversammlung die jüngste Entscheidung der Ministerpräsidentenkonferenz zur Kenntnis, dass die Werbemöglichkeiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks faktisch nicht eingeschränkt werden. Auf der turnusgemäßen Tagung der Geschäftsführer der bayerischen lokalen Radio- und Fernsehstationen am 26. und 27. Juli 2010 in Bamberg appellierte Verbandsvorsitzender Willi Schreiner an die verantwortlichen Politiker: „Wenn dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiterhin eine Doppelfinanzierung über Gebühren und Werbeerlöse zur Verfügung steht, kann sich das duale System niemals in Richtung eines fairen Gleichgewichts weiterentwickeln.“

Einstimmig forderten die VBL-Mitglieder, die Wettbewerbsnachteile für die privaten Anbieter im dualen System nüchtern zu analysieren und Konsequenzen daraus zu ziehen.

Studienteil: Lokale Märkte im Internet

Im Studienteil referierte der Internet-Fachmann Niels Dörje über die Veränderungen des Medienmarktes durch die neuen Angebote im Internet. Schwerpunkt war dabei das verstärkte Vordringen von Google in die lokalen Märkte. Als Ergebnis daraus wird der VBL demnächst mit Partnern Workshops initiieren, um die lokalen Rundfunkanbieter bei der Optimierung ihrer Internetangebote zu unterstützen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Außerdem beschloss man einstimmig, eine Arbeitsgruppe „Sender- und Leitungsoptimierung“ einzurichten. In Gesprächen mit Fachleuten soll geklärt werden, ob in der UKW-Welt wirklich nichts mehr verbessert werden könne, wie allenthalben behauptet wird. Alle Fragen sollen mit relevanten Fachleuten offen diskutiert werden. „Den privaten Hörfunkanbietern geht es um mehr Transparenz bei allen Fragen, die mit den Sendern und den daraus entstehenden Kosten zusammenhängen“, so Gerd Penninger, Sprecher der Fachgruppe Hörfunk.

v.l.n.r: Franz Wimberger, Lothar Höher, Thomas Eckl, Torsten Mieke, Johannes Muhr, Willi Schreiner, Peter Heinzmann, Peter Valentino, Gerd Penninger
v.l.n.r: Franz Wimberger, Lothar Höher, Thomas Eckl, Torsten Mieke, Johannes Muhr, Willi Schreiner, Peter Heinzmann, Peter Valentino, Gerd Penninger

Komplette VBL-Vorstandschaft im Amt bestätigt

Als 1. Vorsitzender wurde Willi Schreiner in seinem Amt bestätigt. Als seine Stellvertreter fungieren wieder Peter Heinzmann (Nürnberg) und Peter Valentino (Augsburg). Ebenfalls wiedergewählt wurden Torsten Mieke (Ansbach) als Schatzmeister und Thomas Eckl (Deggendorf) als Schriftführer. Die „Fachgruppe Hörfunk“ vertreten – wie bisher – Gerd Penninger (Regensburg) und Franz Wimberger (Passau). Johannes Muhr (Nürnberg) und sein Stellvertreter Lothar Höher (Amberg) repräsentieren auch die nächsten beiden Jahre wieder die „Fachgruppe Fernsehen“.