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Funkhaus Euskirchen/SenderKW: Die KULTA 20|10 erobert Europa

Mit der Ausstrahlung des ersten Weihnachtskonzertes am 22. Dezember 1920 wurde Königs Wusterhausen zur Wiege des Rundfunks in Deutschland. Acht Jahrzehnte bestimmte der Rundfunk das Geschehen im Ort wenige Kilometer südlich von Berlin.

Seit 15 Jahren ist es nun still auf dem Funkerberg – zumindest was die Ausstrahlung von Radiowellen im Mittelwellenbereich betrifft.

Anlässlich der Kulturtage „KULTA 20|10“ wird vom Funkerberg in Königs Wusterhausen in historischer Weise ein Mitmach-Hörfunkprogramm auf der Mittelwellenfrequenz 810 kHz unter dem Namen „Welle370“ gesendet.

Ab dem 26. Juni 2010 wird in Zusammenarbeit des Förderverein „Sender Königs Wusterhausen e.V.“ mit den Funkamateuren der Clubstation DL0KWH der Sendebetrieb von diesem historischen Standort für eine Woche wiederbelebt.

Allerdings sind die Sendungen nur einige Kilometer im Umkreis von Königs Wusterhausen empfangbar. Darum unterstützt der in Euskirchen ansässige Verein „Funkhaus Euskirchen e.V.“ dieses Projekt. Christian Milling, Vorsitzender des Funkhauses: „Wir finden es fantastisch, dass es Menschen gibt, die sich auf die Wurzeln der Rundfunkübermittlung besinnen und die Tradition der klassischen Tonübertragung über Mittelwelle aufrechterhalten. Auch wir strahlen unser Programm „RADIO 700“ in sogenannter „Amplituden-Modulation“ aus. Zwei Vereine also mit dem gleichen Ziel. Da lag die Idee einer Zusammenarbeit natürlich nahe.“

Das Funkhaus Euskirchen überträgt in der Zeit vom 26.06.2010 bis zum 04.07.2010 täglich zwischen 12:00 bis 12:30 sowie 17:30 bis 18:00 Uhr eine je 30-Minütige Sondersendung aus Königs Wusterhausen über den Kurzwellensender Kall (Eifel) auf 6005 kHz.

„Die Kurzwelle hat den Vorteil, dass sie eine große Reichweite bei kleiner Leistung aufweist“, erklärt Milling weiter. „Wir strahlen aus Kall die Rundfunksignale gen Himmel ab, dort werden sie reflektiert und kommen viele 100km weiter wieder auf dem Boden an, wo sie empfangen werden können. Auf diese Weise reisen unsere Funkwellen bis nach Skandinavien im Norden und Nordafrika im Süden.

Selbst Leute aus Indien haben sich bereits gemeldet, die das Programm auf Kurzwelle 6005 kHz gut empfangen konnten.“

Das Programm der „Welle370“ widmet sich während der KULTA -Woche täglich in der Zeit von 09:55 bis ca. 22:00 Uhr dem Funkerberg und der Stadt Königs Wusterhausen, erklärt Rainer Suckow, Vorsitzender des Vereins „Sender Königs Wusterhausen e.V.“:

„Gesendet werden Hinweise zum täglichen KULTA Programm, Live Übertragungen der Veranstaltungen oder Beiträge von Interessantem über die Rundfunkstadt Königs Wusterhausen. Ganz nach dem Motto „Rundfunk für jedermann“ möchten wir vielen die Möglichkeit geben, am Rundfunk über „welle370″ teilzuhaben. Das betrifft nicht nur das Empfangen und Hören des Programms, sondern auch das Produzieren und Abstrahlen. Die Besucher der KULTA 20|10 sollen mit einbezogen werden – und so hört man vielleicht auch Freundin, Nachbar, Schwiegermutter, die gerade live on AIR sind.“

Und auch RADIO 700 wird mit kurzen Einblendungen auf der Mittelwelle 810 kHz in Königs Wusterhausen zu empfangen sein.

Für den Empfang von Kurz- und Mittelwellensendungen eignen sich einfache „Weltempfänger“, wie man sie bei Discountern oder im Fachhandel bekommt.

Aber auch Autoradios, das Kofferradio im Keller und Opas alter Röhrenempfänger sind für den Empfang gerüstet.

Um welle370 zu hören wird das Radio auf den Mittelwellenempfang umgeschaltet – dieser ist meistens mit den Buchstaben AM (für Amplitudenmodulation) gekennzeichnet. Wer während der KULTA 20|10 in und um Königs Wusterhausen die Frequenz 810 kHz einstellt ist ganz nah dran am KULTA Geschehen.

Für den Empfang von RADIO 700 wird der Empfang im Kurzwellenbereich eingeschaltet – auch hier sind Tasten AM, aber auch KW (für Kurzwelle) und SW (für Short Wave) die Richtigen. Nun wird das Signal auf 6005 kHz gesucht – und RADIO 700 gefunden.

Probieren sie es einfach einmal aus – Sie werden erstaunt sein, welche Programmvielfalt auf diesen Wellenbereichen noch heute, 90 Jahre nach den ersten Tönen im Äther, zu finden ist.

XPLR: MEDIA Radio-Report