Eingriffe in die Werbezeiten-Vermarktung gefährden Gebührenstabilität und schaffen Monopolstrukturen

AS&SDie ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH weist die Forderungen der privaten Lobby-Verbände nach Werbeverboten bei den öffentlich-rechtlichen Sendern zurück. „Die nahezu im Wochentakt publizierten Angriffe auf das bewährte Finanzierungsmodell des öffentlich-rechtlichen Rundfunks offenbaren ein erstaunliches Verständnis von Wettbewerb und funktionierenden Märkten“, erklärt Bernhard Cromm, Geschäftsführer des Frankfurter Vermarkters. „Die in Gutsherrenart an die politischen Entscheider formulierten Markt- diktate ignorieren zudem völlig die Erfordernisse des Marktes. Was hier unter dem Deckmantel der Marktliberalität auf den Weg gebracht werden soll, ist letztendlich nichts anderes als ein Plädoyer für ein Vermarktungsmonopol. Die Konsequenzen, die hier sowohl auf den Gebührenzahler wie auch auf die Wirtschaft zukommen würden, spielen bei den Verfechtern derartiger Monopolisierungsstrukturen offensichtlich keine Rolle“.

Bereits jetzt haben die privaten Anbieter in TV, Hörfunk und Internet im Gegensatz zu den massiv reglementierten Zugängen von ARD und ZDF, die im Internet komplett werbefrei aufgestellt sind, nahezu uneingeschränkte Vermarktungsmöglichkeiten. Eine Einschränkung oder gar ein Verbot der TV- und Hörfunkvermarktung für ARD und ZDF hätte laut KEF dagegen nicht nur eine Gebührenerhöhung von 1,42 Euro zur Folge, sondern würde auch die Möglichkeiten beim Erwerb der Sport- rechte erheblich beschneiden. Noch bedenklicher sind die Kampfansagen des VPRT und seiner Satelliten für den Hörfunk. Diese Gattung wäre als Werbeträger komplett in Frage gestellt, wenn auf den ARD-Wellen nicht mehr im bisherigen Umfang geworben werden dürfte, da für die Werbung- treibenden die relevanten Reichweiten und Zielgruppen nicht mehr erreicht würden. Ein Abwandern in andere Mediengattungen wäre die Folge.