Intelligente Lautsprecher für intelligente Hörer

Intelligente Lautsprecher Amazon Echo und Google HomeDiese Woche kommt auch in Kanada das Amazon Echo heraus – der zweite intelligente Lautsprecher, der es dorthin geschafft hat (der erste war Google Home).
Forschungen gibt es wirklich eine ganze Menge. Alle zeigen scheinbar, dass Radio gut zu intelligenten Lautsprechern passt. Daten aus dem Vereinigten Königreich zeigen einige sehr gute Ergebnisse für das Radio, wenn man sich die gesamte Hördauer mit smarten Lautsprechern ansieht.

Ich besitze ein Google Home und verwende es für Musik und Live-Radio. Das Ergebnis war ziemlich beeindruckend, als ich erst einmal wusste, wie ich die Station benennen musste. „ABC Radio Brisbane“ wird nicht funktionieren – das Gerät verrät nur, dass es diese Station nicht finden kann. „612 ABC Brisbane“, eine Bezeichnung, die die Station im Januar losgeworden ist, bringt das gewünschte Ergebnis.

Der Versuch, 4ZZZZ einzustellen, war noch schwieriger, bis ich mir ins Gedächtnis rief, dass ich es ja eigentlich mit einem Computer zu tun habe.
Wenn Sie diese Radiostation aufmerksam verfolgen, hören Sie, dass sie sich „4 Triple-Zed“ nennt. Man könnte also meinen, dass „Spiele mir 4 Triple-Zed“ funktionieren würde. Tut es aber nicht. Stattdessen musste ich entdecken, dass sich erst etwas tut, wenn ich nach „4 Zee Zee Zee Zee“ suche.

Eine Menge Forschungsarbeit lässt diese „intelligenten“ Lautsprecher noch besser funktionieren. Die Marke, unter der wir die gewünschte Station kennen, ist nicht unbedingt der geräteseitige Name der Radiostation – „Spiel mir Radio 4“ würden viele in Großbritannien benutzen, obwohl es eigentlich „BBC Radio 4“ heißt – und die Anzahl der Stationen, die sich verzweifelt „Das neue Blah FM“ statt einfach „Blah FM“ nennen lassen, wird die Geräte auch ein wenig fuchsen.

Zumindest beim Amazon Echo sind die Dinge ein wenig einfacher, wenn man seinen eigenen „Skill“ entwickelt hat, so heißen die Apps auf diesen Dingern. Radiostationen müssen ihre Fertigkeiten an die ihrer HörerInnen anpassen – das ist vielleicht das Schwierigste. Wenn das jedoch erledigt ist, können die HörerInnen ganz einfach einschalten.

Ehrlich: Es ist nichts anderes als die Aufmerksamkeit, die wir unserer Sendefrequenz schenken. Wir müssen das Publikum schließlich auch immer wieder daran erinnern, was unsere zugeteilte Zufallsfrequenz ist, damit die Leute unseren Sender wiederfinden. Viele Stationen nutzen daher ihre Frequenz als Teil ihres Namens.

Vielleicht wird´s Zeit, unseren HörerInnen beizubringen, wie sie sich am besten auf intelligente Lautsprecher einlassen. Wenn wir sie wissen lassen, dass wir auf diese Weise erreichbar sind, bedeutet das vielleicht, dass das Gerät weitere Räume im Haus mit Radio versorgt – eine gute Sache! Wenn Sie also als nächstes Filler und Werbespots für Ihre Station produzieren (lassen), könnte man vielleicht so etwas einbauen wie: „Nutzen Sie einen Amazon Echo? Bitten Sie Alexa, Blah FM zu hören. Dann hören Sie uns überall!“ Oder, wie es WBZ NewsRadio kürzlich getan hat, erinnern Sie die Menschen in den sozialen Medien daran, wie und womit sie Ihre Station hören können.

WBZ-tweet

Intelligente Lautsprecher sind eine große Chance fürs Radio. Machen wir das Beste draus!

 


James CridlandDer Radio-Futurologe James Cridland, spricht auf Radio-Kongressen über die Zukunft des Radios, schreibt regelmäßig für Fachmagazine und berät eine Vielzahl von Radiosendern immer mit dem Ziel, dass Radio auch in Zukunft noch relevant bleibt. Er betreibt den Medieninformationsdienst media.info und hilft bei der Organisation der jährlichen Next Radio conference. Er veröffentlicht auch podnews.net mit Kurznews aus der Podcast-Welt. Sein wöchentlicher Newsletter (in Englisch) beinhaltet wertvolle Links, News und Meinungen für Radiomacher und kann hier kostenlos bestellt werden: james.crid.land. Kontakt: james@crid.land oder @jamescridland.