PENTATONES: „What If“

PENTATONES: "What If"Unser heutiger Musik-Tipp stammt vom dem in Berlin, Leipzig und Amsterdam angesiedelten Electro-Pop-Kollektiv Pentatones – das gerade ein neues Mini-Album veröffentlich hat. Pentatones? Bislang noch nie so recht im Blickwinkel gehabt? Ein Fehler!

„Eine Band als Gesamtkunstwerk“ – so betitelte die Deutsche Welle eine PopXPort Sendung im Frühjahr 2015 und legte den Fokus auf eine Band, die gerade für heftige, teils empörte, teils überraschte Reaktionen gesorgt hatte. Was war geschehen? Die Pentatones hatten das zweite Album „Ouroboros“ veröffentlicht und taten das, was die Band schon immer gemacht hatte: ihre Musik und Texte als Ausgangspunkt zu nutzen, um in der künstlerischen Spannbreite von Performance, Design und Ästhetik ihre Ideen umzusetzen. Schon die ersten Gehversuche im Jahr 2005, damals noch im Verbund mit Akteuren der Bauhaus Universität Weimar, zeigen die Band in einem Stadium hoher Experimentierfreudigkeit. Zentraler Bestandteil, seinerzeit ebenso wie heute, sind die visuellen Umsetzungen, sichtbar in den Videoclips der Band und in den intensiven Live-Performances. Mit dem preisgekrönten Clip zum Titelsong ihres ersten regulären Albums „The Devil’s Hand“ im Jahre 2012 werden die Pentatones erstmalig auch über die regionalen Grenzen hinweg wahrgenommen. Sowohl Album als auch Video zeichnen das aus, was die Band seit jeher preisgibt: das konsequente Spiel mit Uneindeutigkeiten, mit offenen Stellen, mit Interpretationsmöglichkeiten.

Was sich mit den beiden Singles „Glowing“ und dem Titeltrack schon angedeutet hat, setzen Pentatones auf dem aktuellen Mini-Album konsequent fort. Offene Variationen von teils verspielten, teils geraden Sichtweisen von elektronischer Popmusik. Die Kompositionen auf „What If“ sind erkennbar entspannter. Gleichwohl wird die bandtypische Soundästhetik nicht in den Hintergrund gedrängt. Experimentelle Versatzstucke („Sun“, „Islands“) finden ebenso Platz wie nachvollziehbare Strukturen mit Gänsehaut-Charakter („Surreality“, „Glowing“). Über allem thront die Stimme von Sängerin Delhia De France, die noch nie so klar und ergreifend war wie hier. Pentatones in Höchstform!

Hörtipp: „What If“.

Kontakt: Tom Weber Radiopromotion.